Lange hat es gedauert: Zur Ankündigung des Google Pixel 2 hatte Google die Google Lens angekündigt. Ein Dreivierteljahr später landet die AR-Suche nun auf vielen Smartphones in Deutschland. Auch als separate App steht die Anwendung für Android-Geräte bereit.
Google Lens: Seit Oktober 2017 zuerst exklusiv auf dem Pixel 2
Die Google Lens war ursprünglich exklusiver Bestandteil der Pixel-2-Geräte. Auf den Google-Smartphones konntet ihr Inhalte eines Fotos in der Foto-App durch die Google Lens analysieren und im Idealfall erkennen lassen. Außerordentlich gut funktionierte es lediglich mit Sehenswürdigkeiten und bekannten Gebäuden.

Die Google Lens war zuerst an Bord der neuen Pixel-2-Modelle. (Bild: Google)
Im März hatte Google die Funktion in die hauseigene Fotos-App für Android und iOS integriert – auf allen Geräten ist sie dennoch nicht zu finden. Am Donnerstag hat Google Deutschland per Blogpost den Startschuss für die flächendeckende Integration in den Google Assistant angekündigt. Alle Nutzer von Geräten mit Android 5.0 und neuer sollen ab sofort Zugriff auf die Funktion über den Assistant haben – mit deutscher Lokalisierung.

So sieht Google Lens in Aktion aus. (Bild: Google)
Google Lens ab sofort für fast alle nutzbar
Ein Druck auf den Homebutton oder die Aktivierung des Assistants per Hotword „Okay, Google“ bringt den Assistenten zum Vorschein – inklusive des Google-Lens-Icons. Nutzer der Beta-Version der Google-App konnten die Funktion schon eine Weile testen.

Google Lens soll euch beim Shopping helfen können. (Bild: Google)
Ein Tap auf den Google-Lens-Knopf aktiviert die Funktion, die Kamera startet – ab sofort könnt ihr Dinge um euch herum von der Linse erkennen lassen. Es ist also möglich, nicht nur Fotos zu analysieren, sondern auch das Livebild. In erkannten Texten besteht die Möglichkeit, bestimmte Textstellen auszuwählen, zu kopieren und sie gegebenenfalls zu übersetzen.
Laut Google gehören zum Funktionsumfang der Google Lens die Erkennung von Visitenkarten inklusive Telefonnummer und der Adresse, die ihr als Kontakt speichern könnt. Ebenso Bücher: Ihr könnt etwa Rezensionen des vor euch liegenden Werks und andere Informationen abrufen. Wie erwähnt, kann die Google Lens Sehenswürdigkeiten und einige Gebäude erkennen, sodass ihr bei Bedarf weitere Informationen darüber nachschlagen könnt.

Google Lens erkennt für euch, ob‘s ein Pudel oder Labradoodle ist. (Bild: Google)
Gemälde in Museen kann die Linse ebenso identifizieren und euch weitere Hintergrundinfos liefern. Auch über Pflanzen und Tiere vor eurer Kamera liefert das Tool ergänzende Fakten. Selbst zwischen Hunderassen soll Google Lens unterscheiden können. Flyer oder Plakate für Veranstaltungen lassen sich per Lens ebenfalls erkennen und als Ereignis im Kalender hinzufügen.
Google Lens als Stand-alone-App
Durch die Verfügbarkeit auf Geräten ab Android 5.0 Lollipop steht die Google Lens für fast 85 Prozent aller Android-Smartphone-Besitzer zur Verfügung. Besitzer eines Sony Xperia XZ2 and XZ2 Compact steht Google Lens per Update auch direkt in der Kamera-App zur Verfügung, so das Unternehmen.

Die Google-Lens wird als separate App im Play-Store angeboten. (Screenshot: Google)
Darüber hinaus hat Google eine separate Google-Lens-App in den Play Store entlassen, um die AR-Suche direkt und ohne Umweg über den Assistant zu starten. Die App scheint jedoch noch nicht auf allen eigentlich unterstützen Geräten zu funktionieren. Wie The Verge berichtet, lässt sich die Anwendung auf dem Galaxy Note 8 (Test) ausführen, nicht aber auf dem Galaxy S8 Plus. Andere Nutzer berichten, dass die App weder auf dem Moto Z Play, Nokia 7 Plus noch dem Xiaomi Mi A1 funktioniere. Laut Googles Play-Store erfordert die Anwendung Android 6.0 Marshmallow, also eine neuere Version als für die in die Google-App integrierte Lens.
Damit ihr im Blick behaltet, was ihr schon alles per Google Lens analysiert habt, bietet Google unter „meine Aktivitäten“ einen entsprechenden Filter an. In den Einstellungen könnt ihr die Inhalte bei Bedarf wieder löschen.
Original-Artikel am 1. Juni 2018 erschienen und wurde am 6. Juni um die Google-Lens-App erweitert.