Pixel Watch ist offiziell: Das steckt in Googles Antwort auf die Apple Watch
Nach langem Warten – manche hatten mit dem Release schon im Mai gerechnet – hat Google seine erste Smartwatch vorgestellt. Die kreisrunde Uhr läuft mit einer Wear-OS-Version und hat Fitbit-Dienste an Bord. Sie kostet ab 330 Euro.
Google Pixel Watch mit Edelstahlgehäuse und hellem Display
Über die erste Pixel Watch ist im Vorfeld nahezu alles durchgesickert, mit der offiziellen Ankündigung bestätigen sich die Gerüchte. Das Design ist offiziell immerhin schon seit Mai bekannt, dass Google für das 12,2 Millimeter dicke Gehäuse aber recycelten Edelstahl nutzt, hatte der Hersteller noch nicht verraten. Nun ist alles raus.
Google bietet das Gehäuse in den Farben Silber, Mattschwarz und einem Goldton (Champagne) an. Das schwarze Modell kommt mit einem schwarzen (Obsidian) Armband, das silberne mit schwarzem (Charcoal) oder weißem (Chalk) und das in Champagne wird mit einem in Hazel ausgeliefert. In diesen Farben bietet Google übrigens auch seine Pixel-7-Pro-Modelle an.
Zusätzlich zu den im Lieferumfang befindlichen Armbändern wird es noch viele weitere geben, so Google. Metallarmbänder erscheinen jedoch erst im nächsten Jahr.
Der Durchmesser der 36 Gramm schweren Uhr (ohne Armband) beträgt 41 Millimeter, was einer kleinen Apple Watch entspricht. Das AMOLED-Display, das bis zu 1.000 Nits hell werden kann, wird durch ein spezielles 3D Corning Glass 5 geschützt, das leicht nach außen gewölbt ist. Es besitzt eine Pixeldichte von 320 ppi und stellt dem Unternehmen zufolge Farben im DCI-P3-Farbraum dar.
Googles Pixel Watch hat 2 Gigabyte RAM und bis zu 24 Stunden Laufzeit
Was den Akku der Pixel Watch angeht, ist er mit 294 Milliamperestunden eine Spur größer als jener der kleinen Galaxy Watch 5, die einen 284-Milliamperestunden-Energiespeicher an Bord hat. Bei der Laufzeit spricht Google von bis zu 24 Stunden ohne die angebotene Always-on-Funktion. Das ist nicht viel, aber bei Smartwatches mit Wear OS oder Apples watchOS wie bei der Apple Watch Series 8 (Test) eher die Regel.
Nachladen lasse die Uhr sich mit einem magnetischen USB-C-Ladekabel mit fünf Watt Leistung. In etwa 30 Minuten sei die Uhr wieder auf 50 Prozent geladen, 80 Minuten dauere ein kompletter Ladezyklus.
Wie vorab durchgesickert nutzt Google für seine erste Smartwatch in der Tat einen vier Jahre alten Exynos-9110-Chip mit zwei Kernen, der vom Unternehmen allerdings mit einem Cortex-M33-Coprozessor erweitert wurde. Der Coprozessor übernimmt viele weniger rechenintensive Prozesse wie etwa die Verwaltung der Gesundheits-Sensoren, zum Beispiel die kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz, und nimmt damit allerhand Rechenlast vom Exnynos 9110.
Begleitet werden die Recheneinheiten von 32 Gigabyte Speicher und zwei Gigabyte RAM. Das ist wiederum mehr als die 1,5 Gigabyte, die Samsung in seinen Galaxy-Watches einsetzt.
Googles Pixel Watch kommt mit Wear OS 3.5
Als Betriebssystem setzt Google auf Wear OS 3.5. Das Betriebsystem wurde im letzten Jahr zur Google I/O 2021 angekündigt und ist zusammen mit Samsung entwickelt worden. Es enthält Dienste wie Maps, Assistant, Google Wallet (ehemals Pay) und die erst kürzlich angekündigte Smarthome-Integration per Google-Home-App. Sprich: Ihr könnt euer Smarthome vom Handgelenk aus steuern.
Außerdem könnt ihr aus Google Fotos eigene Ziffernblätter festlegen. Auch als Fernauslöser für die Smartphone-Kamera könne die Pixel Watch genutzt werden.
Weiter sind auch diverse Apps wie Spotify, Strava und weitere für Wear OS verfügbar, sodass ihr unterwegs etwa Musik oder Podcasts lauschen könnt. Auch für sportliche Aktivitäten ist sie ausgelegt: Die Uhr kann einer Wassertiefe von bis zu 50 Metern (fünf ATM) standhalten.
Pixel Watch mit Fitbit an Bord
Überdies ist es die erste Wear-OS-Uhr mit dem kompletten Fitness-Paket der Google-Tochter Fitbit an Bord. Mithilfe diverser Sensoren kann die Uhr nicht nur permanent eure Herzfrequenz messen – laut Google bietet die Pixel Watch „Fitbits bisher genaueste Herzfrequenzmessung“ –, sondern sie könne auch die Blutsauerstoffsättigung messen, den Schlaf analysieren und nach Leicht-, REM- und Tiefschlaf aufschlüsseln.
Ferner unterstütze die Uhr 40 Trainingsmodi und zeige tägliche Fitnessauswertungen an, mit denen aufgezeigt werde, was der eigene Körper an unterschiedlichen Tagen leisten könne. Die Funktion „Aktivzonenminuten“ unterstütze ferner dabei, die Trainingsintensität einzuschätzen.
Mittels Fitbits ganztägiger Aktivitätsaufzeichnung können laut Google die eigenen Statistiken und Fortschritte im Hinblick auf die persönlichen Fitnessziele erfasst werden. Zudem besitzt die Uhr eine EKG-Funktion, um den Herzrhythmus bei Bedarf auf Vorhofflimmern zu untersuchen.
Beim Kauf der Pixel Watch erhalten Kund:innen sechs Monate die Fit-Premium-Mitgliedschaft kostenlos dazu. Das Probeabo liefert unter anderem tiefere Einblicke ins Tracking, zusätzliche Anleitungen, exklusive Workouts, Achtsamkeitssitzungen und Diverses mehr.
Google Pixel Watch kann ganz einfach vertrauenswürdige Kontakte oder den Notruf mit einer Notfall-SOS-Funktion alarmieren. Im Laufe diesen Winters wird außerdem eine Unfallerkennung einziehen, die dabei helfen soll, im Notfall den Kontakt mit dem Notdienst aufzubauen, wenn ihr schwer gestürzt seid. Eine ähnliche Funktion bietet auch Apple.
Wie teuer ist die Pixel Watch?
Die Google Pixel Watch kostet mit Bluetooth und WLAN 379 Euro. Die Variante mit zusätzlichem LTE-Modul schlägt mit 429 Euro zu Buche. Bestandteil der Uhr ist neben der erwähnten Fitbit-Premium-Mitgliedschaft von sechs Monaten auch ein Youtube-Musik-Abo für drei Monate.
Die Pixel Watch kann wie auch die Pixel-7-Modelle ab sofort vorbestellt werden. Kund:innen, die sowohl eine Pixel Watch als auch das Pixel 7 (Pro) erstehen wollen, sollten sich die Vorbesteller:innen-Bundles näher ansehen. Denn wer ein Pixel 7 Pro vorbestellt, kann sich das LTE-Modell der Pixel Watch kostenlos sichern.