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Interview

Die Höhle der Löwen: Independesk-Gründer Karsten Kossatz im Interview

Mit seinem Startup Independesk tritt Karsten Kossatz in Folge drei der zehnten Staffel „Die Höhle der Löwen“ auf – die Hintergründe dazu gibt es hier.

6 Min.
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Die Geschäftsführer von independesk Karsten Kossatz (links) und Uwe Weinreich. (Foto: independesk/Paul Wehden)

Im knallgrünen Anzug präsentiert der Berliner Unternehmer den Löwen sein Konzept: Durch flexibel anmietbare Schreibtische in ganz Deutschland sollen die Fahrten zum Arbeitsplatz reduziert und das gesellschaftliche Standing von hybriden Arbeitskonzepten verbessert werden. Schon im Oktober 2020 hat t3n den Gründer zum Gespräch getroffen, damals stand Independesk noch ziemlich am Anfang. Seither ist im Unternehmen, das sich vor allem bezüglich der flexiblen Buchung von anderen Anbietern unterscheiden will, einiges passiert – was genau sich verändert hat und wie es zum Auftritt in der Startup-Schmiede von Vox kam, erklärt der 29-Jährige im Interview.

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t3n: Herr Kossatz, warum wollten Sie mit Independesk in „Die Höhle der Löwen“?

Karsten Kossatz: Ich glaube, dass große Ideen Aufmerksamkeit brauchen und Partner, die das Zeug dazu haben, ein Unternehmen groß zu machen. Und bei der Höhle der Löwen hat man beides. Da hat man eine große Aufmerksamkeit, also viele Leute, die einschalten, und großartige Investorinnen und Investoren, die selbst Unternehmer sind und Erfahrung damit haben, wie man Unternehmen groß macht. Beziehungsweise, ich will nicht immer auf dieses groß machen, das klingt für mich immer so als wollte ich unbedingt den Konzern. Für mich geht es darum, einen relevanten Impact zu haben. Dass wir aufhören, jeden Tag zur Arbeit zu pendeln, nur noch da pendeln, wo es nötig ist. Es braucht heutzutage keiner mehr 25 Minuten hinfahren, um sich in sein Büro zu setzen und am Abend wieder zurückzufahren. Das ist einfach nicht mehr nötig, und das sind Routinen, die müssen wir aufbrechen, das ist ein Mindset, das wir verändern müssen. Und ein Mindset verändert man nicht, indem man eine Website hat und wartet, bis jemand kommt. Ein Mindset verändert man, indem man immer wieder darüber spricht, und solche öffentlichkeitswirksamen Auftritte wahrnimmt.

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t3n: Der Entschluss war also gefallen, dass Sie Teil der Sendung werden – wie bereitet man sich denn dann tatsächlich auf so einen Auftritt vor?

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Karsten Kossatz: Man macht seine Hausaufgaben, wenn es darum geht, die Zahlen und das Geschäftsmodell zu kennen und vorstellen zu können. Man beschäftigt sich mit dem großen Thema flexibles, hybrides Arbeiten noch einmal sehr intensiv, mit den eigenen Zielen, mit der eigenen Vision, das ist super wichtig, dass man die gut rüberbringen und verständlich machen kann. Und dann geht es eigentlich nur noch darum, dass man da ruhig und überzeugt seine Idee pitcht.

t3n: Hatten Sie im Vorfeld der Sendung einen Wunschlöwen oder eine Wunschlöwin?

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Karsten Kossatz: Ja, auf jeden Fall. Also es gibt tatsächlich einige von denen, die ich ziemlich spannend finde, aber tatsächlich war mein Wunschlöwe Carsten Maschmeyer, weil der sich mit Plattformbusiness gut auskennt und mit der Skalierung von Geschäftsmodellen. Und gerade wenn man einen Impact erzeugen möchte, braucht man jemanden, der weiß, wie es groß geht, weil die Prozesse dann ja plötzlich auch ganz andere sind, und auch die interne Zusammenarbeit, wie man Teams aufbaut und so weiter. Da hat Carsten Maschmeyer glaube ich von allen am meisten Erfahrung.

Carsten Maschmeyer bei der Präsentation von Independesk. (Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer)

t3n: Als t3n Independesk vor einiger Zeit vorgestellt hat, war das Unternehmen ja noch relativ am Anfang. Was ist seither passiert?

Karsten Kossatz: Vor etwa einem Jahr ist unsere App live gegangen. Das hat auch richtig gut angefangen, und dann kam ein Lockdown von sechs Monaten und ganz viel Homeoffice-Pflicht. Nicht so die idealen Startvoraussetzungen für ein Startup wie uns. Trotzdem, dass das Homeoffice-Thema noch mal so präsent wurde und das Unternehmen das über eine so lange Zeit erprobt haben, ist eigentlich jetzt auf lange Sicht definitiv ein Treiber für uns und richtig gut. Das merken wir, alle Unternehmen haben gerade krassen Bedarf nach hybriden Konzepten. Und tatsächlich entwickeln wir unsere Strategie auch in Richtung Companies immer weiter, das heißt, es gibt inzwischen bei uns auch Company-Accounts, wo Firmen für ihre Mitarbeitenden Accounts anlegen können, und die können sich dann über Independesk einen produktiven Arbeitsort in ihrer Nähe buchen.

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Das funktioniert ziemlich gut, zum Teil wird es von Unternehmen auch genutzt, um ihre eigenen Flächenkapazitäten zu tracken und zu schauen, wie viele Mitarbeitende im Homeoffice sind, wie viele sind im Office, wie viele sind an dritten Orten, wie viele wollen also Vorteile von Homeoffice und Vorteile von Office kombinieren, indem sie sich einfach ein Office bei sich in der Nähe suchen.

Der Company-Bestandteil wird immer größer, und da werden wir demnächst auch eine große Management-Plattform launchen. Das heißt, dort können in Zukunft dann eben auch die HR-Manager genau sehen, „wo ist mein Team, wer ist wo“, und die Property-Manager können analysieren, „wie viel können wir runterschrumpfen im Bezug auf Office-Space oder wie müssen wir den vielleicht umorganisieren“. Umorganisieren deswegen, weil im Office jetzt einfach viel mehr Interaktion stattfinden wird, wenn man sich dann schon mal im Office trifft. Und das ist super spannend, weil wir das gerade wirklich am Puls der Zeit mitentwickeln, immer auf den Bedarf angepasst.

t3n: Nicht nur bei der Ausrichtung, sondern auch bei der personellen Aufstellung hat sich in der Zwischenzeit ja etwas getan, oder?

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Karsten Kossatz: Wir sind jetzt inzwischen zu acht und haben auch ein UX-Team, welches die User-Experience steigert. Da werden laufend Interviews geführt, damit wir einfach auch ein Gefühl dafür kriegen, was der Need ist. Das ist super wichtig – mindestens genauso wichtig ist, dass ich nicht mehr mit Erik Müller zusammen Gründer von Independesk bin, sondern mit Uwe Weinreich. Uwe Weinreich hat uns im letzten Jahr schon gecoacht und ist seit Anfang April jetzt voll mit eingestiegen und übernimmt den Produktpart, also den App-Part. Er kümmert sich um die App, und ich kümmere mich um das Marketing, so ist unsere Rollenverteilung in der Geschäftsführung. Und das funktioniert richtig gut. Also wir sind da sehr komplementär, sowohl was unsere Kompetenzen angeht als auch was unsere Art angeht. Er ist ein sehr erfahrener IT-Unternehmer, hat schon einige Startups hochgezogen, für mich ist es mein erstes großes Startup. Das heißt, es macht gerade richtig viel Spaß und es ist richtig viel Energie drin, gerade auch im Team.

t3n: Und wie haben sich die Nutzerzahlen im letzten Jahr entwickelt?

Karsten Kossatz: Wir haben aktuell etwa 2.000 registrierte User und da kommen täglich ganz viele dazu. Jetzt merken wir gerade natürlich auch schon durch die Vorberichterstattung auf Vox, dass da immer mehr Interessierte dazukommen. Und auf der Seite der Spaces waren wir letztes Jahr ja vor allem in Berlin relevant, da hatten wir damals um die 100 Spaces, inzwischen haben wir über 800 Spaces in ganz Deutschland.

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t3n: Wie wurde das Unternehmen bisher finanziert – gab es Investoren?

Karsten Kossatz: Wir waren von Anfang an komplett eigenfinanziert. Da habe ich eine ganze Menge Geld reingesteckt, eigentlich alles, was ich so in den letzten zehn Jahren erspart hatte. Andere Leute investieren vielleicht in irgendein schickes Auto oder in eine Wohnung, ich habe das mit meiner eigenen Idee gemacht. Weil ich einfach wirklich daran glaube, und es mir wichtig ist, dass wir etwas bewegen für die Welt. Also ich will nicht irgendwie eine nette Idee haben, die dann ein paar Nutzer hat, sondern ich will wirklich was grundlegend verändern, und deswegen habe ich da alles reingelegt, was ich mir so zusammengespart hatte. Und dann bin ich zur Höhle der Löwen gegangen – ­und seitdem hat sich da schon ein bisschen was getan.

Was genau Kossatz mit diesem Schlusssatz meint, kannst du nach Ausstrahlung der Sendung hier nachlesen. 

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