
„Der Doktor“ in „Star Trek: Voyager“ ist kein echter Mensch, sondern lediglich ein Hologram. Die Nasa scheint für zukünftige Weltraummissionen ähnliches im Sinn zu haben. Jetzt wurde bekannt, dass bereits im Oktobor 2021 ein Team aus Ärzt:innen und Mitarbeitenden des Weltraumunternehmens Aexa Aerospace der ISS in Form von Hologrammen einen Besuch abstattete. Zwischen Realität und Science-Fiction gibt es allerdings noch einige deutliche Unterschiede.
Wie die Nasa mitteilte, waren Dr. Josef Schmid, Aexa-CEO Fernando De La Pena Llaca und ihre Teams, die ersten Menschen, die ins All „holoportiert“ wurden. Dazu wurde ein Verfahren verwendet, bei dem 3D-Modelle der Beteiligten in Echtzeit konstruiert und übertragen werden. Über Mixed-Reality-Displays, wie der hier verwendeten Microsoft-Hololens-Technologie mit Aexa-Software können die Teilnehmer sich dreidimensional sehen, als wären sie im selben Raum – so zumindest die offizielle Ausführung. Hier findet ihr 8 Science-Fiction-Filme, die moderne Technik vorausgesagt haben.
Schmid bezeichnet diesen Vorgang als „völlig neue Art der menschlichen Kommunikation über große Distanzen“. Die Nasa plant unterdessen die Technologie künftig häufiger einzusetzen. Früher oder später soll dann auch 2-Wege-Kommunikation per Hologramm möglich sein. So könnten die Astronauten auch auf die Erde projiziert werden. Gute Presse kann Microsoft für seine Hololens-Brille aktuell gebrauchen: Ein Milliarden-Deal mit dem US-Militär droht zu platzen, weil die Qualität der Brille angeblich nicht ausreicht.
In der Pressemitteilung denkt die Nasa allerdings noch ein gutes Stück weiter: So wolle man künftig die Hologramme mit Augmented Reality und Haptik kombinieren. Dann wäre es möglich, dass Teams auf der Erde und im All Seite an Seite am gleichen Projekt arbeiten können. Das klingt sehr nach dem Holodeck aus Star Treck. Die entsprechende Technologie dürfte noch weiter entfernt sein, wie ihr auch im folgenden Video von Aexa unschwer erkennen könnt:
Zudem gibt es bei der Übertragung ins All ein offensichtliches Problem: Umso weiter die Astronauten entfernt sind, desto länger dauert die Übertragung. Ein Verzögerung zwischen elf und 22 Minuten wie beispielsweise zum Mars könnte den Mehrwert der Hologramm-Kommunikation zumindest für einen Echtzeit-Einsatz erheblich reduzieren. Psychologisch dürfte es dennoch einen Unterschied machen, ob man mit einem lebensechten 3D-Modell oder einer zweidimensionalen Videoaufzeichnung kommuniziert. Auf der Erde, wo die Distanzen deutlich geringer sind, könnte die Telemedizin allerdings einen deutlichen Sprung nach vorne machen.
Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Unterschied zu Star Trek: „Der Doktor“ ist ein KI-Programm. Bei Dr. Schmid und seinem Team handelt es sich um Menschen aus Fleisch und Blut – und zwar um die ersten Menschen, die ins All „holoportiert“ wurden.
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