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Huawei: 2020 geht’s beim Smartphone-Business ans Eingemachte

2020 geht es bei Huawei im Smartphone-Geschäft ans Eingemachte. Internen Projektionen zufolge könnte der Smartphone-Hersteller 20 Prozent weniger als 2019 absetzen. Als Ursache werden nicht nur fehlende Google-Dienste identifiziert.

3 Min. Lesezeit
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Huawei Mate Xs. (Bild: Huawei)

Huaweis Smartphone-Geschäft hat in den letzten fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum hingelegt. 2020 soll es internen Prognosen zufolge erstmals wieder massiv rückläufig sein. Das prognostizierte der Konzern schon im Januar in einem Manager-Meeting der Consumer Business Group, wie das Magazin The Information (Paywall) erfahren haben will. Ursache dafür seien in erster Linie die Sanktionen seitens der USA, die den Handel mit dem chinesischen Konzern untersagen. Durch den Ausbruch des Coronavirus könnte der Ausblick noch düsterer werden.

Huawei: 2020 womöglich minus 20 Prozent Absatz

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Trotz der US-Sanktionen und dem damit einhergehenden Verbot, neue Smartphones mit Google-Apps wie dem Play-Store und weiteren essentiellen Diensten versorgen zu dürfen, hatte Huawei 2019 ein grandioses Jahr mit 240 Millionen abgesetzten Smartphones hingelegt. Damit konnte der Hersteller sich noch auf den zweiten Platz auf dem Smartphone-Markt hieven und Apple abermals auf den dritten Platz verweisen.

Der Grund für die guten Verkäufe: Huawei konnte seine Geräte bis zum 16. Mai weiterhin mit Google-Diensten ausstatten, teilweise ein zweites Mal auflegen und sie so bis Ende des Jahres auch außerhalb Chinas erfolgreich verkaufen. Zudem zog der Absatz von Huawei-Geräten innerhalb Chinas massiv an, da Händler die Geräte des Herstellers aus patriotischen Gründen im Zuge des Handelskriegs gegen die USA als die Marke der Wahl bewarben. Im vierten Quartal 2019 konnte Huawei in China daher einen Marktanteil von 39 Prozent erzielen – im Vorjahresquartal kam der Konzern im Heimatland auf 30 Prozent.

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In Europa sah das vierte Quartal 2019 laut The Information hingegen schlechter aus: Der Konzern verlor im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent an Absatz – im ersten Quartal 2020 soll der Verlust noch stärker ausfallen, stellen die Marktforscher von Canalys in Aussicht.

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Insbesondere mit dem in der zweiten Jahreshälfte 2019 vorgestellten Mate 30 Pro deuteten sich die Probleme Huaweis für den globalen Markt deutlicher an an: Das Gerät wurde in Europa nur in limitierter Auflage und mit den eigenen Google-Alternativen App-Gallery und HMS (Huawei Mobile Services) angeboten, an denen das Unternehmen weiterhin mit Hochdruck arbeitet.

Auswirkungen des Coronavirus könnten Huawei noch stärker beuteln

Huawei App-Gallery. (Screenshot: t3n; Huawei)

Huaweis App-Gallery. (Screenshot: t3n; Huawei)

Wegen der US-Sanktionen und fehlender Google-Software gehe Huawei derweil davon aus, 2020 mit einem Absatz von nur 190 bis 200 Millionen Smartphones rechnen zu müssen, berichtet The Information unter Berufung auf Huawei-Manager. Aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus könnte Huaweis Absatz – aber auch der der Mitbewerber wie Samsung und Apple – schwächer ausfallen.

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Denn neben einem womöglich schwächelnden Markt in Europa und anderen Teilen der Welt könnte der bisher weiterhin gesunde Absatz in China wegen Covid-19 ins Stocken geraten. Nicht nur die Liefer- und Produktionskette in China sind betroffen, sondern auch Huaweis 4.985 Ladenlokale, die über das Land verteilt sind, sollen zwangsweise geschlossen sein. Damit ist Huawei quasi derzeit doppelt gebeutelt.

Falls die Prognosen sich bewahrheiten, deutet sich an, dass die US-Regierung ihr Ziel erreicht haben könnte, Huaweis Wachstum Einhalt zu gebieten. Die US-Regierung geht fest davon aus, dass die chinesische Regierung Huawei-Geräte zu Spionagezwecken einsetzen könnte – auch wenn es keine greifbaren Beweise dafür gibt. Das für Huawei immens wichtige Netzgeschäft scheint weniger von den Sanktionen belastet zu sein: Allein in Europa konnte der Netzausrüster Aufträge von 47 Netzbetreibern an Land ziehen.

Huawei arbeitet derweil auf Hochdruck daran, seine Alternativen zu den Google-Dienste und den Play-Store zur Vorstellung seiner nächsten wichtigen P40-Serie auf Vordermann zu bringen, um eine möglichst Google-nahe Nutzererfahrung zu bieten. Ohne Gmail, Maps und andere wichtige Apps und das massive App-Angebot des Play-Stores könnte das jedoch schwierig werden.

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