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Konkurrenz für Idealo und Check24: Klarna macht jetzt Preisvergleiche

Klarna bietet jetzt auch Preisvergleiche im Online-Shopping. Das soll der Transformation in ein „Shopping-Ökosystem“ dienen. Denn das schwedische Fintech kämpft darum, profitabel zu werden.

3 Min.
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Klarna. (Foto: Ascannio/Shutterstock)

Klarna hat einen Plan: Der Zahlungsanbieter will seine App zum „One Stop-Shop“ fürs Online-Shopping ausbauen. Deshalb werden immer mehr Zusatzfunktionen in die Klarna-Welt integriert. Die aktuelle Neuerung in Deutschland ist auch ein Angriff auf andere Platzhirsche in diesem Umfeld: Denn Anfang April hat Klarna hierzulande ein Preisvergleichstool ausgerollt, das seit dem vergangenen Jahr bereits in den USA, Großbritannien, Schweden und Dänemark im Einsatz ist.

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Nutzer können damit Preise von Einzelhändlern vergleichen und so das günstigste Angebot finden. Das Tool ist über ein Panel im Browser der Klarna-App integriert. Mit der neuen Funktion können Nutzer beim Online-Shoppen nach Kriterien wie Farbe, Größe, Ausstattung, Kundenbewertungen, Verfügbarkeit in den Geschäften und Versandoptionen filtern und so das günstigste Angebot finden. Zudem wird die Preisentwicklung von Artikeln angezeigt. Vor dem Bezahlen zeigt ein Pop-up außerdem automatisch verfügbare Rabatt-Coupons. Neben der App hat Klarna den Preisvergleich auch auf der eigenen Website integriert.

Ähnliche Angebote gibt es schon, etwa bei Amazon oder Vergleichsportalen wie Idealo und Check24. Der große Vorteil des Klarna-Angebots soll aber darin liegen, dass Zahlung und Preisvergleich an einem Ort vereint werden.

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Das neue Tool wurde nach der Übernahme des Startups Pricerunner im Jahr 2021 entwickelt – bislang Klarnas größte Akquisition. Firmenchef Sebastian Siemiatkowski sieht die Einführung als wichtigen Meilenstein zur Entwicklung vom Zahlungsanbieter hin zu einem Shopping-Ökosystem, die er dringend beschleunigen will.

Hohe Verluste, geschrumpfte Bewertung

Denn Klarna muss trotz seiner rund 150 Millionen Kunden weltweit und 500.000 Handelspartnern erst einmal unter Beweis stellen, dass das einst wertvollste Fintech Europas wieder profitabel arbeiten kann. Im vergangenen Jahr hatten ein schmerzhafter Einbruch der Bewertung in der jüngsten Finanzierungsrunde und ein Rekordverlust zu Massenentlassungen geführt.

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Zu Hochzeiten wurde Klarna mit fast 40 Milliarden Euro bewertet. Doch dann benötigte das Fintech im Sommer 2022 frisches Geld – und musste nach der Zinswende der Notenbanken und steigender Inflation der neuen Realität in der Startup-Finanzierung in die Augen sehen: Die Bewertung schrumpfte auf 6,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig hat Klarna zuletzt massiv Geld verbrannt: Im vergangenen Jahr schrieb das Fintech Verluste von umgerechnet 930 Millionen Euro.

CEO Siemiatkowski rechnet zwar schon in diesem Jahr wieder damit, profitabel zu werden – zumindest auf Monatsbasis.
Doch dazu muss er auch neue Geschäftsfelder erschließen. Bislang macht Klarna den Großteil seiner Erträge (1,6 Milliarden Euro im Jahr 2022) mit den Händlern. An der Kostenschraube hat Siemiatkowski 2022 bereits gedreht und heftige Einschnitte beim Personal vorgenommen: Von den rund 7.000 Mitarbeitern mussten 700 gehen.

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Konkurrenz für Check24 und Amazon

Das neue Preisvergleichs-Feature könnte das Affiliate-Geschäft antreiben, weil Händler für die Listung zahlen – auch wenn Deutschlandchefin Nicole Defren im Gespräch mit Finance-FWD unterstreicht, dass bei Klarna Produkte unvoreingenommen aufgelistet werden sollen, um sich von den Preisvergleichen bei Amazon und Google zu unterscheiden.

Das Tool kann Klarna aber auch helfen, sein „Buy-now-pay-later“-Image abzuschütteln. Denn für die Ratenzahlungen, bei denen kurzfristige Kredite für den Konsum vergeben werden, ist Klarna hierzulande besonders bekannt. Auf Tiktok trendete zeitweise der Hashtag #KlarnaSchulden, unter dem vor allem junge Menschen mit der Höhe ihrer Schulden prahlten, die durch die Einkäufe per Ratenzahlung entstanden sind. Das ist natürlich Gift für das Image des Zahlungsdienstleisters, zumal auch Politik und Verbraucherschützer BNPL-Dienste zuletzt kritisch unter die Lupe genommen haben. Klarna hat darauf bereits reagiert und bietet beispielsweise seit 2022 keine revolvierenden Kredite mehr an, bei denen das Rückzahlungsdatum des Kredits offen bleibt.

In den vergangenen zwölf Monaten wurde die Klarna-App schon mehrmals erweitert. So können sich Online-Kunden etwa über die Live-Shopping-Funktion von Mitarbeitern stationärer Geschäfte beraten lassen. In sogenannten Pools können sie gezielt Geld sparen.

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Zuletzt gab das Fintech auch die Zusammenarbeit mit ChatGPT bekannt. Nutzer können das Klarna-Plugin aus dem ChatGPT-Plugin-Shop installieren und sich beispielsweise Vorschläge für Geschenkideen machen lassen. Klickt man auf ein Produkt, ist hier auch schon das Such- und Vergleichstool verlinkt, das den Preisvergleich ermöglicht.

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