In welchem Bundesland es die meisten Balkonkraftwerke gibt – Statistik der Woche

Balkonkraftwerke, also steckerfertige Mini-Photovoltaik-Anlagen, werden Dank ihrer leichten Installation und Handhabe immer beliebter in deutschen Privathaushalten. Die Menschen in Niedersachsen sind dahingehend wahre Vorreiter in Deutschland. Auf 1.000 Einwohner kommen in dem Bundesland rund 12,7 Balkon-Solaranlagen (Stand: Januar 2025) und damit etwa eine Anlage mehr als im zweitplatzierten Hessen (11,5 Balkonkraftwerke je 1.000 Einwohner). Schlusslicht beim privaten Photovoltaik-Ausbau sind die Saarländer:innen mit lediglich drei Mini-PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner, gefolgt von den Bürger:innen Sachsen-Anhalts mit 3,8. Auch bei den Neuinstallationen setzt Niedersachsen Maßstäbe – je 1.000 Personen kamen hier zuletzt 7,1 Balkonkraftwerke hinzu.
Anmeldung und Montage von Balkonkraftwerken deutlich vereinfacht
Insgesamt macht die Abdeckung mit Mini-Solaranlagen in Deutschland in den letzten zwei Jahren große Schritte nach vorne. Das liegt nicht zuletzt an gelockerten Regelungen und vereinfachten Anmeldungs- und Montageprozessen. 2023 wurden im Markenstammregister rund 274.581 Neuinstallationen eingetragen. Im darauffolgenden Jahr haben sich diese noch einmal fast verdoppelt (432.117 Neuinstallationen), wie die Statista-Infografik zeigt.

Infografik zu Balkonkraftwerken (Grafik: Statista)
Zwar haben sich Balkonkraftwerke in der Regel nach fünf Jahren amortisiert, große Aufdachanlagen sind jedoch weiterhin deutlich ertragreicher und leisten somit einen größeren Beitrag zur Energiewende und energetischen Unabhängigkeit als die kleineren Anlagen für Balkon, Terrasse, Carport und Garage.
Wie groß ist der Leistungsanteil an PV-Dachanlagen auf Eigenheimen?
Laut Daten des Bundesverbands Solarwirtschaft hat die installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland 2024 den historischen Wert von 100 Gigawatt überschritten und hat rund 14 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt. Den größten Anteil an der Gesamtleistung haben demnach PV-Dachanlagen im Heimsegment, die bis zu 30 Kilowattstunden leisten können. Diese sind für rund 38 der 100 Gigawatt verantwortlich. Freiflächenanlagen bringen es in der Spitze auf rund 32 Gigawatt, das Gewerbedachsegment (mehr als 30 Kilowattstunden Leistung) folgt mit etwa 29 Gigawatt. Steckersolargeräte, wie etwa Balkonkraftwerke, machen wenig überraschend nur einen kleinen Anteil aus. Bundesweit generieren diese aber bereits 0,7 Gigawatt mit wachsender Tendenz.
Mehr zur Statistik der Woche:
- Satelliteninternet: Nur ein Nischenprodukt in Deutschland?
- Wie mobil die Bewohner in deutschen Städten sind
- Wie viele E-Rezepte bisher eingelöst wurden
- Wo die Touristenflut am größten ist
- Diese globalen Risiken bedrohen unsere Welt am stärksten
- So entwickeln sich Krankenhäuser in Deutschland
- Welche Heizsysteme vorn liegen