Wie die New York Times am Freitag auf Grundlage anonymer Quellen berichtet hat, denkt Meta darüber nach, unter Umständen Werbezonen in seinen beliebten Social-Media-Apps zu entfernen. Eine komplett werbefreie Version der Apps könnte demnach kostenpflichtig werden.
Antwort auf Ärger mit der EU?
In den letzten Jahren gab es einen anhaltenden Konflikt zwischen Meta und den EU-Regulierungsbehörden aufgrund von Datenschutzverletzungen und der Sammlung von Nutzerdaten. Die Europäische Union hat mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Jahr 2016 eines der strengsten Datenschutzgesetze weltweit eingeführt, um die Onlineprivatsphäre und den Datenschutz ihrer Bürger zu schützen.
Die EU hat Meta auch die Zusammenführung von Benutzerdaten auf Facebook, Instagram und Whatsapp verboten, und auch die Anforderungen an die Darstellung von Inhalten und Suchergebnissen für Nutzer in der EU wurden verschärft.
Meta wurde bereits mit einer Geldstrafe von 1,2 Milliarden Euro bedacht, weil Facebook gegen die DSGVO verstoßen hatte, indem das Unternehmen Benutzerdaten aus Europa in die USA übermittelt hatte.
Aufgrund der bestehenden Regelungen zögert Meta wohl bereits mit der Einführung seiner neuen Plattform Threads in Europa – ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen besorgt über den bevorstehenden Digital Markets Act (DMA) ist. Der wird die Wiederverwendung persönlicher Benutzerdaten, wie Namen und Standorte, durch Unternehmen einschränken.
Meta hat sich noch nicht geäußert
Wie The Verge berichtet, hat Meta bereits damit begonnen, Nutzern in der EU die Möglichkeit zu geben, sich von gezielter Werbung abzumelden. Im Gespräch ist offenbar auch eine Opt-in-Regelung für alle Nutzer innerhalb der Europäischen Union.
Noch hat Meta selbst keine offizielle Stellungnahme zu den Plänen abgegeben, dennoch erscheint dieser Schritt nicht völlig überraschend, da er eine mögliche Antwort auf Datenschutzbedenken und regulatorische Anforderungen der EU darstellen könnte.