iOS 18.3: Update ermöglicht Starlink-Satellitenkommunikation für bestimmte iPhones

Apple hat mit dem Update auf iOS 18.3 heimlich eine neue Funktion integriert, mit der – zunächst ausgewählte Nutzer:innen – Textnachrichten via Starlink-Satellitennetzwerk versenden können. Damit bietet Apple eine Alternative zum unternehmenseigenen Satellitenkommunikationsdienst, mit dem die Notruf-SOS-Funktion realisiert wird.
Starlink-Kommunikation für iPhones: Überraschende Kooperation
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit der Materie vertraut sind, berichtet, hat Apple iPhones mit dem Starlink-Dienst von Elon Musks SpaceX seit einer Weile getestet. Mit dem Update auf iOS 18.3 ist die Technologie auf iPhones eingezogen, ohne im offiziellen Changelog erwähnt zu werden.
Die Zusammenarbeit kommt überraschend: Denn der US-Netzbetreiber T-Mobile, über den der Dienst angeboten wird, hat Starlink bisher nur als Option für Smartphones von Samsung angeboten. Für Modelle wie das Galaxy Z Fold und Galaxy S24 kann die Option gebucht werden.
Apple setzt bei seinem Dienst Notruf-SOS auf das Satellitennetzwerk von Globalstar an, mit dem Nutzer:innen außerhalb des Mobilfunknetzes Texte versenden und Notrufe tätigen können. Zuletzt hatte Apple im November 2024 1,5 Milliarden US-Dollar in Globalstar investiert und die Zusammenarbeit vertieft.
Starlink Direct-to-Cell: Derzeit nur Versand von Textnachrichten, später mehr
Das Starlink-Angebot steht laut Bloomberg nur ausgewählten Nutzer:innen in den USA zur Verfügung. Derzeit handelt es sich zudem um ein Betaprogramm, mit dem Textnachrichten per Satellit „von praktisch überall aus“ versendet werden können. T-Mobile hat im Zuge der Testphase auch seine Support-Website aktualisiert, um zu bestätigen, dass der Starlink-Satellitendienst iPhones unterstützt. Apple hat die Funktion nicht offiziell bestätigt.
Laut Musk und T-Mobile ist die aktuelle Integration des Starlink-Netzwerks nur der Anfang. Der derzeitige Funktionsumfang von Textnachrichten soll auf Daten- und Sprachanrufe erweitert werden.
Im Unterschied zum Globalstar-Angebot müssen Smartphones mit Starlink-Anbindung nicht mehr in Richtung Himmel gestreckt werden, um ein Signal zu erhalten. Laut Musk sollte die aktuelle Starlink-zu-Smartphone-Konstellation die Übertragung von Bildern, Musik und Audio-Podcasts mit mittlerer Auflösung ermöglichen. Mit der nächsten Generation sollen auch Videos in mittlerer Auflösung empfangen können, so Musk.
Starlink: Direct-to-Cell-Satellitennetzwerk mit globaler Abdeckung
Starlinks Direct-to-Cell-Angebot umfasst laut SpaceX hunderte Satelliten, die ein globales Netzwerk aufbauen. T-Mobile wird nicht der einzige Anbieter bleiben, der das Netzwerk einsetzen wird. Erste Direct-to-Cell-Partner aus verschiedenen Ländern werden auf der Starlink-Webseite schon genannt. Als einziger europäischer Netzbetreiber wird derzeit nur Salt aus der Schweiz erwähnt.
Offizielle Ankündigungen der deutschen Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom und Telefonica/O2 stehen noch aus, indes sagte Telekom-Unternehmenssprecher Philipp Kornstädt gegenüber Golem.de, dass man eine Partnerschaft nicht ausschließe. Vodafone schließt eine Nutzung von Starlinks Direct-to-Cell-Lösung aus. Stattdessen setze man exklusiv auf Amazons Kuiper-Satellitennetzwerk.