iPhone vs. Android: Studie zeigt doppelten Wertverlust bei Android-Topmodellen
High-End-Smartphones sind in den letzten Jahren immer teurer geworden und haben letztlich die 1.000-Euro-Marke überschritten. Angesichts dessen tendieren Käufer nicht selten dazu, bei Neuanschaffung ihr altes Gerät weiterzuverkaufen, um das neue Modell damit ein Stück weit zu finanzieren. Dabei haben iPhone-Besitzer laut den Daten des Internethändlers Bank My Cell die besseren Karten: Android-Smartphones verlieren merklich schneller an Wert als iPhones.
Überraschung: Android-Smartphones verlieren schneller an Wert
Dem Händler zufolge (via Golem) verlören Android-Smartphones der oberen Preisklasse schon nach nur einem Jahr im Schnitt 33,62 Prozent an Wert. iPhones seien dagegen viel preisstabiler: Im gleichen Zeitraum würden sie durchschnittlich nur 16,7 Prozent an Wert einbüßen. Nach zwei Jahren verringere sich der Wiederverkaufspreis bei beiden Gerätefamilien um das Doppelte: iPhones könnten sich noch mit einem Verlust von 35,47 Prozent verkaufen, bei einem High-End-Androiden sei mit einem Verlust von etwa 61,5 Prozent zu rechnen.
Nach vier Jahren verringere sich die Differenz beim Wiederverkauf: Bei iPhones sei ein Wertverlust von 66,43 Prozent ihres Wiederverkaufspreises zu verzeichnen. Android-Smartphones seien im Schnitt 81,11 Prozent weniger wert, so die Website.
Als Rechenbeispiel führt Bank my Cell Samsungs Galaxy S20 Ultra(Test) an: Neun Monate nach Marktstart lag der Wiederverkaufspreis 64,71 Prozent unter dem ursprünglichen Verkaufswert. Das iPhone 11 Pro Max verlor in der gleichen Zeitspanne von neun Monaten nach Veröffentlichung nur 32,22 Prozent an Wert. Einzige Ausnahme sei das iPhone SE (2020), das sich beim Preisverfall an die Androiden anlehnt, so Bank my Cell: Das Budget-iPhone verlor innerhalb von acht Monaten durchschnittlich 38,32 Prozent an Wert.
Android vs. iPhone: It’s the Upgrade-Policy, stupid
High-End-Smartphones mit Android sind in der Regel in vielen Belangen gleichauf mit Apples iPhones oder überragen sie sogar — etwa bei der Laufzeit, der Kamera oder anderen Faktoren. An einer schlechteren Qualität der Android-Geräte liegt der schnellere Wertverlust also nicht. Stattdessen dürfte die maßgebliche Ursache für diesen Umstand die unterschiedliche Update-Politik sein.
Während Apple seinen iPhones in der Regel bis zu fünf Jahre neue iOS-Versionen verspricht, ist bei Herstellern von Android-Smartphones im Schnitt nach zwei Jahren Schluss, wobei viele ihre Geräte meist noch ein weiteres Jahr mit Sicherheitspatches versorgen. Diese wenig nachhaltige Update-Strategie verbessern manche Hersteller wie Google, Samsung und Microsoft mit Android-Updates für immerhin drei Jahre — an Apples Update-Politik kommen sie dennoch nicht heran. Angesichts dessen, dass Google und Qualcomm angekündigt haben, bis zu vier Jahre lang Updates zu unterstützen, ist zu hoffen, dass Smartphone-Hersteller diese Möglichkeit nutzen.
Mehr dazu:
- iOS 15: Diese iPhones sollen das nächste große Update erhalten
- Google und Qualcomm kündigen Android-Updates für 4 Jahre an
Hat die EU jetzt nicht ein Recht auf Updates auf den Markt gebracht?
Man könnte auch fragen: ist es wirklich nötig, nach zwei Jahren ein neues Smartphone anzuschaffen wenn das bisherige noch tadellos funktioniert? Gerade Spitzenmodell haben doch genügend Leistungsreserven um auch vier oder fünf Jahre von Ottonormalverbraucher genutzt werden zu können.
Das wäre übrigens nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch sinnvoller