ISS: Astronautinnen verlieren Tasche bei Außeneinsatz – und ihr könnt sie durch das All fliegen sehen
Die beiden Mitglieder der aktuellen ISS-Besatzung Jasmin Moghbeli und Loral O’Hara absolvierten am Donnerstag einen Außeneinsatz, als ihnen ein Missgeschick unterlief. Auf ihrem Plan stand unter anderem die Arbeit an einem Drehgelenk, das dazu beiträgt, dass die angeschlossenen Solarmodule sich zur Sonne ausrichten können.
Wie die Nasa in einem Update via Scitechdaily mitteilte, verlief dieser Teil des Außeneinsatzes auch noch erfolgreich. Doch kurz darauf ging den Astronautinnen bei ihrer nächsten Aufgabe eine Werkzeugtasche verloren.
Nasa: „Oopsy“ im All
Etwas zu verlieren, heißt bei einem Einsatz an der Außenhülle der ISS allerdings etwas ganz anderes, als wir es aus dem irdischen Kontext kennen. Moghbeli und O’Hara verloren den Zugriff auf die Tasche, wozu vermutlich ein kurzer Moment ausreichte, und schon trat die Tasche eine überraschende Reise in die unendlichen Weiten des Alls an.
Die Nasa kann mit einem Augenzwinkern von einem „Oopsy“ im All sprechen, schließlich ging kein unersetzbares Werkzeug verloren. Für den Rest ihres Einsatzes hätten die Astronautinnen es laut der Weltraumbehörde gar nicht mehr benötigt. Doch es bestand noch ein weiteres Risiko, das zum Glück schnell ausgeschlossen wurde.
Für immer verloren – aber immerhin nicht gefährlich
Wäre die Tasche im falschen Winkel davongedriftet, hätte die Gefahr bestanden, dass sie den Weg der ISS erneut gekreuzt und dabei unter Umständen die Außenhülle beschädigt hätte. Fluglotsen entdeckten das Gepäck allerdings schnell mithilfe von Außenkameras und Mission Control stellte fest, dass es eine ungefährliche Flugbahn aufgenommen hatte. Bleibt nur die Frage, wohin diese Flugbahn die Tasche auf ihrem Weg durchs die unendlichen Weiten führt.
Von der Erde aus sichtbar
Wie Earthsky berichtet, ist die verlorengegangene Werkzeugtasche tatsächlich von der Erde aus sichtbar. Mit dem bloßen Auge klappt es demnach zwar nicht, dafür reicht aber wohl schon ein einfaches Fernglas oder Teleskop aus. Ein fliegendes Gepäckstück haben vermutlich noch nicht viele Sternengucker im Visier gehabt.
Mit einem entsprechenden Teleskop ließe sich übrigens auch die ISS beobachten. Wer wissen will, wo sich sie gerade befindet, kann entweder eine neue Nasa-App nutzen oder schaut sich unseren Artikel zum Thema „Starlink beobachten“ an, in dem ihr erfahrt, wie ihr menschengemachte Himmelskörper wie Satelliten und die Raumstation am Himmel beobachten könnt.
Vorfall war nicht der erste seiner Art
Wie Futurism feststellt, war dieser Vorfall übrigens nicht der erste seiner Art. Im Jahr 2017 ging beispielsweise ein Schutzschild gegen Trümmer verloren und wurde somit selbst zu einem potenziell gefährlichem Teil Weltraumschrott. Der Zwischenfall wurde sogar auf Video festgehalten.
Die Menge an ziellos durchs All driftenden Gerätschaften nimmt immer stärker zu und stellt eine potenzielle Gefahr für Astronaut:innen und die ISS selbst dar. Immer wieder muss die Station deshalb Ausweichmanöver einleiten. Ihr Ende steht allerdings unabhängig davon kurz bevor. Damit sie nicht ein weiteres – und sehr großes – Stück Weltraumschrott wird, arbeitet die Nasa mit Hochdruck an einem Plan, wie die ISS gefahrlos zur Erde zurückgebracht werden kann.
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wie wäre es, Werkzeug mit einem Band am Handgelenk oder so gegen wegfliegen zu sichern?
ein gutes hat die Sache: durch den ganzen Schrott gibts bald keine Sateliten mehr.