Jeder vierte Berufstätige arbeitet ganz oder teilweise im Homeoffice. Doch an welchen Tagen arbeiten Letztere eigentlich daheim? Die meistgenutzten Homeoffice-Tage in der deutschen Wirtschaft sind laut dem Ifo-Institut der Freitag und der Montag. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.
„Freitag ist in 55 Prozent der Unternehmen der häufigste Homeoffice-Tag, vor Montag mit 35 Prozent. Dagegen sind Dienstag, Mittwoch und Donnerstag meistens Präsenztage auch für Beschäftigte, die teilweise zu Hause arbeiten“, sagt Ifo-Forscher Simon Krause. Dieses Muster zeige sich in allen Branchen und Unternehmensgrößen.
IT-Branche: 87 Prozent am Freitag im Homeoffice
Bezüglich der Häufigkeit der Homeoffice-Nutzung an den jeweiligen Tagen gibt es Unterschiede in den Branchen. Die IT- und die Werbebranche bieten Homeoffice häufiger an als etwa der Handel und das Baugewerbe. Freitag ist der Haupt-Homeoffice-Tage bei 87 Prozent der IT-Firmen, gefolgt vom Montag mit 81 Prozent. Auch in der Werbebranche ist der Freitag mit 86 Prozent der am häufigsten genutzte Tag für Homeoffice, ebenfalls gefolgt vom Montag mit 57 Prozent.
Im Handel und im Baugewerbe wird der Freitag mit jeweils 28 Prozent besonders häufig im Homeoffice verbracht. Der Montag folgt im Handel mit 20 Prozent und im Baugewerbe mit 12 Prozent.
„Aus wissenschaftlicher Sicht verbindet ein strukturiertes hybrides Arbeitsmodell – also eine Festlegung von Präsenz- und Homeoffice-Tagen – die Interessen von Unternehmen und Beschäftigten am besten“, erklärt Ifo-Forscher Krause. In diesem Arbeitsmodell fänden kreative Teamarbeit, Besprechungen und Mentoring vorrangig an den Präsenztagen statt, während die Homeoffice-Tage für konzentrierte und ungestörte Arbeit genutzt werden.
Dabei profitierten die Beschäftigten im Homeoffice von mehr Flexibilität und gesparten Pendelwegen, während die Firmen eine gleichbleibende Produktivität und höhere Mitarbeiterbindung erzielten.
Branchenübergreifend: 1,4 Homeoffice-Tage üblich
„Das Büro entwickelt sich vom Arbeitsort zu einem Ort des persönlichen Austauschs“, sagt Krause weiter. „In einigen Firmen gibt es keine festen Schreibtische mehr, leere Arbeitsplätze werden zu Besprechungsräumen und Lounges. Damit verringern Unternehmen ihren Flächenbedarf und sparen Kosten ein.“ In einer weiteren Umfrage hat das Ifo-Institut herausgefunden, dass sich durchschnittlich 1,4 Homeoffice-Tage pro Woche über alle Branchen hinweg etabliert haben.
Auch hierbei gibt es jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Während es in der IT nicht unüblich ist, komplett remote zu arbeiten, sieht das beim Bau naturgemäß anders aus.