Es hält sich hartnäckig der SEO-Mythos, dass die Länge der URL ein Rankingfaktor ist. Kürzere URLs oder Domains, die nur aus einem Wort bestehen, seien vertrauenswürdiger. Immer wieder tauchen solche Diskussionen auf, wie hier zum Beispiel erst im Februar auf Twitter:
John Müller, Search Advocate bei Google, hat bereits des Öfteren auf solche Tweets geantwortet und gesagt, dass allein die Länge einer URL nichts aussagt und nicht relevant ist für die Suchmaschinenoptimierung. Nun hat Google das in der #AskGooglebot-Videoreihe noch einmal ganz offiziell aufgenommen. Die Frage lautete dabei: „Haben kürzere URLs tatsächlich Auswirkungen im Vergleich zu längeren URLs – oder ist das nur ein weiterer SEO-Mythos?“
Länge der URLs irrelevant
Müller antwortet kurz: „Nein. Die URL-Länge ist egal.“ Er selber versuche zwar, URLs unter 1.000 Zeichen zu halten – das habe aber nichts mit SEO zu tun, sondern würde das Monitoring einfacher machen. Auch die Anzahl der Slashes habe keinen Einfluss. Damit reagiert er auf einen weiteren Mythos: dass flache Website-Hierarchien besser ranken. Auch das ist nicht korrekt. Webmaster sollten sich laut Müller darauf konzentrieren, eine URL-Struktur zu nutzen, die für sie funktioniert und die sie langfristig beibehalten können. Er kenne nur einen Teil des Systems, bei dem die Länge von URLs relevant sei: die Kanonisierung.
URL-Länge für die Kanonisierung relevant
Bei der Kanonisierung ist die Ausgangslage, dass es mehrere URLs mit demselben oder ähnlichen Inhalt gibt. Der Algorithmus muss dann die URL auswählen, die indexiert wird. Dabei wird in der Regel die kürzere und „sauberere“ URL genommen, so Müller. Das würde aber nicht das Ranking der URL selbst beeinflussen, sondern nur, welche URL in der Suche ausgespielt wird. Das können SEO-Manager:innen aber mit dem Canonical Tag auch selbst beeinflussen.
Hier ist das ganze #AskGooglebot-Video – es ist kurz, aber auf Englisch: