
Bildbearbeitung auf dem iPhone geht schon lange. Aber lassen sich die Bilder bald auch animieren? (Foto: chainarong06/Shutterstock)
Google hat Gemini und Microsoft den Copilot. Bei Apple fehlen derartige KI-Assistenten noch im Angebot. Das könnte sich aber bald ändern. In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen bereits ein Sprachmodell als Open-Source-Code an den Start gebracht und die Bild-KI MGIE auf GitHub zur Verfügung gestellt. Mit Keyframer folgt das nächste Projekt aus Apples Forschungsabteilung. Ausfindig gemacht hat es Venturebeat.
Für Künstler ohne technische Fähigkeiten
Die Funktionsweise des Tools ist schnell erklärt: Keyframer kann statische Bilder via Textprompt in natürlicher Sprache animieren. „Mithilfe von GPT-4 generiert Keyframer CSS-Animationscode, um eine eingegebene skalierbare Vektorgrafik (SVG) zu animieren“, erklären die Forscher:innen dazu in ihrem Studienbericht.
Richtig lange Animationsfilme kann Keyframer zwar nicht erstellen. Um einem Bild etwas Leben einzuhauchen, soll der Funktionsumfang aber ausreichen. So ist es etwa möglich, einen Planeten auf einem Bild zum Drehen oder Sterne zum Leuchten zu bringen. Nutzer:innen müssen dafür nur Befehle wie „Bring den Planeten zum Rotieren“ oder „Lass die Sterne funkeln“ eingeben und auf den Generieren-Button klicken. Keyframer erstellt dann, vereinfacht gesagt, den CSS-Code, um Bewegung ins Bild zu bringen.
Das Tool bietet außerdem mehrere Editor-Typen an, über die Nutzer:innen ihre Entwürfe per Textbefehl ändern oder ganz neue Designideen entwickeln können. Alternativ können Nutzer:innen den CSS-Code direkt überarbeiten.
Positives Nutzerfeedback
Proband:innen, die Keyframer ausprobiert haben, attestierten dem Tool eine effiziente Arbeitsweise. Eine Person mit limitierten Animationskenntnissen griff dabei sogar auf Apple-typisches Vokabular zurück. Keyframer sei „einfach magisch“, heißt es in dem Studienbericht. „Ich wüsste nicht einmal, wo ich ohne dieses Tool anfangen sollte“, so die Person weiter.
Ein professioneller Motion-Designer hat ebenfalls Lob für Keyframer übrig, macht sich aber Gedanken um die Zukunft: „Ein Teil von mir macht sich Sorgen, dass diese Tools Jobs ersetzen könnten, weil das Potenzial so groß ist“, erklärt der Profi. Er geht aber auch davon aus, dass Keyframer zu einem weiteren Werkzeug für die Arbeit wird.
Ob Apple Keyframer in Betriebssysteme wie iOS 18 integriert, wird in dem Studienbericht nicht erwähnt. Allzu groß sollten die Hoffnungen hier wohl nicht ausfallen. Die Forscher:innen schließen ihren Bericht zumindest mit der Aussicht darauf, kommende Animations-Tools inspirieren zu wollen.
Allein ist Apple auf dem Feld übrigens nicht. Google hat mit Videopoet und Lumiere zwei Tools vorgestellt, mit denen sich aus Textanfragen oder Bildvorlagen Videos erstellen und zum Teil auch bearbeiten lassen.
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