KI eines Schweizer Startups übersetzt Selenskyj-Reden in bis zu 30 Sprachen

Videoansprache: Selenskyj-Reden werden von KI übersetzt. (Screenshot: Youtube, t3n)
Jede Nacht seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an seine Landsleute. Doch seine Videoansprachen sind nicht nur für Ukrainer:innen von Bedeutung.
Dafür, dass die Reden innerhalb kurzer Zeit in bis zu 30 Sprachen übersetzt vorliegen, sorgt die künstliche Intelligenz (KI) des schweizerischen Startups Vidby. Nach wenigen Minuten liegt das Ergebnis vor – mit einer Genauigkeit von 99 Prozent.
Für eine so genaue Übersetzung benötigt die KI aber Unterstützung, wie welt.de berichtet. Demnach muss dafür das Transkript vorbereitet werden. Eine vollautomatische Übersetzung ohne Vorbereitung schafft eine Genauigkeit von 80 Prozent – nicht ausreichend für eine professionelle Wirkung.
Vidby stellt seine KI den ukrainischen Behörden kostenlos zur Verfügung, damit die Inhalte der Selenskyj-Reden schnell über den Globus verbreitet werden können. Für das Unternehmen, das auch viele Ukrainer:innen beschäftigt, ist das ein „kleiner patriotischer Beitrag“.
Die KI sorgt derweil nicht nur für eine schriftliche Übersetzung, sondern legt die Stimme einer Sprecherin oder eines Sprechers über das Video – ähnlich wie bei menschlichen Dolmetscher:innen. Die bisher noch sehr nach Computer klingende Stimme soll künftig auch Emotionen und Stimmfarben erkennen und interpretieren können.
Bisher hat Vidby schon mehr als 70 Reden des ukrainischen Präsidenten übersetzt. Das entspricht über 650 Minuten Ausgangsmaterial – übersetzt in 30 Sprachen ergibt das über 10.000 Minuten Videomaterial, die von ukrainischen Behörden und Botschaften weltweit veröffentlicht werden.
Abgesehen von den Selenskyj-Reden bietet das erst Herbst 2021 gegründete Vidby mithilfe seiner KI die automatische Übersetzung von Videos in mehr als 70 Sprachen. Zu seinen Kunden gehören Samsung, Siemens und Cisco.
Das Potenzial ist riesig. Der Markt für Video- und Audiotranskriptionen soll sich laut Vidby-Mitgründer Eugen von Rubinberg auf 30 Milliarden US-Dollar belaufen. Der Großteil entfalle auf die USA. Auch dort versucht Vidby sich zu etablieren. Einer der Neukunden ist die Harvard University.
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