
Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Netflix-Serie The Billion Dollar Code hat das Vorgehen von Tech-Konzernen wie Google zuletzt noch einmal auf den Punkt gebracht, wenn es darum geht, die Konkurrenz klein zu halten und sich an ihren Ideen zu bedienen. „Gekauft, geklaut oder kaputtgeklagt“ nannte das in diesem Zusammenhang die Süddeutsche Zeitung. Neu ist das also nicht. Jetzt wird dem Coinbase-CEO Brian Armstrong vorgeworfen, er habe sich in Wild-West-Manier die Entwicklung eines Blockchain-Startups einverleibt.
In einer Klage behauptet der Tech-Investor Mousebelt Labs, dass Armstrong das Startup Knowledgr unter dem Deckmantel einer potenziellen Investition eliminiert hat. Das Ganze soll sich folgendermaßen zugetragen haben. Armstrong war dabei, das Projekt Researchhub zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine auf der Blockchain-Technologie basierende Plattform, auf der akademische Forschungsarbeiten veröffentlicht werden sollen. Als Bezahlung oder Belohnung kommen eigene Token zum Einsatz. Eine ganz ähnliche Idee hatte Knowledgr – und Mousebelt Labs war einer der frühen Investoren des Startups.
Nachdem er von dem Konkurrenzprojekt gehört hatte, das offenbar schon sehr viel weiter war als Researchhub, soll Armstrong dem Startup-Erfinder eine hohe Investition angeboten haben. Wohlwissend, dass dieser hohe Schulden hatte, die er wegen seinen Studiengebühren aufgenommen hatte. Außerdem soll Armstrong dem Startup in Aussicht gestellt haben, den Token des Projekts auf Coinbase zu listen – ein Adelsschlag.
Letztlich, so behauptet jedenfalls die Klage, sei es Armstrong aber darum gegangen, den Konkurrenten vom Markt zu nehmen und sich dessen geistiges Eigentum einzuverleiben. Er habe nicht die Absicht gehabt, Knowledgr zu finanzieren, heißt es. Armstrong habe damit auf der schon geleisteten Arbeit aufsetzen können und seine eigene Plattform Researchhub zu deutlich geringeren Kosten starten können als ursprünglich geplant.
Coinbase weist diese Vorwürfe von sich. Elliott Suthers, Sprecher der Kryptobörse nannte die Klage „völlig frivol“ und erklärte, dass sich Coinbase schon darauf freue, seine Gegenposition vor Gericht zu beweisen, wie C-Net schreibt. Mousebelt Labs fordert in seiner Klage einen Schadensersatz in nicht genannter Höhe. Es dürfte um mehrere Hunderttausend bis hin zu einigen Millionen Dollar gehen. Für Coinbase und CEO Armstrong steht darüber hinaus das eigenen Ansehen auf dem Spiel.
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