In den Pools sammeln Nutzer:innen gemeinsam Geld, zum Beispiel für den Urlaub oder größere Anschaffungen. Über Klarnas Vorstoß berichtet der Branchenblog FinanceFWD. Ab wann es Zinsen auf das Pool-Sparen gibt und wie hoch diese sein werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Die Spar-Pools hatte Klarna im Herbst 2022 im Deutschland gelauncht.
Es wäre nicht das erste Zinsprodukt im Klarna-Angebot: Aktuell bietet das schwedische Fintech über den Einlagenbroker Weltsparen 2,55 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld pro Jahr. Außerdem gibt es auf Festgeldeinlagen Zinsen – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten bis zu 4,11 Prozent, wenn zur Verwaltung des Klarna-Festgeld-Plus-Kontos die Klarna-App genutzt wird.
Tagesgeld: Fintechs buhlen um die Gunst der Sparer:innen
Um sich im aktuellen Zinsrennen ums Tagesgeld gegen andere Anbieter durchzusetzen, müsste Klarnas neues Angebot bei rund drei Prozent liegen – so viel zahlen momentan die bestverzinsten Tagesgeldangebote. Allerdings sollten sich Kund:innen solche Lockangebote auch genau anschauen. Denn die versprochenen über drei Prozent Zinsen gelten oft nur für Neukund:innen und sind zeitlich beschränkt. Den hohen Zins gibt es dann nur für wenige Monate, danach fallen Kund:innen wieder auf eine deutlich geringere Verzinsung zurück. Ob sich ein solcher Wechsel zu einer neuen Bank lohnt, sollte man daher gut durchrechnen.
Dass es überhaupt Zinsen auf Einlagen gibt, ist jedoch nicht selbstverständlich. Während Onlinebanken und Neobroker wie Traderepublic und Scalable Capital mit hohen Zinsen um Kund:innen werben, gehen viele Sparer:innen bei traditionellen Banken auch ein Jahr nach der Zinswende der Europäischen Zenzralbank (EZB) noch leer aus. Laut einem aktuellen Verivox-Vergleich zahlt ein Fünftel der Banken ihren Kund:innen immer noch keine Zinsen aufs Tagesgeld. Vor allem Sparkassen und Volksbanken schneiden in dem Vergleich schlecht ab.
Allerdings haben die Neobroker wie Scalable auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber traditionellen Banken, wie Mitgründer Erik Podzuweit im Gespräch mit t3n erklärt: Sie haben weniger Kundengelder. „Alteingesessene Banken haben teils große Barbestände von Privat- und Firmenkunden, da können Hunderte Milliarden Euro zusammenkommen. Wenn sie den Bestandskunden diese Summen verzinsen wollen, wird das ganz schön teuer“, erklärt Podzuweit. Banken würden daher lieber fünf bis zehn Prozent ihrer Kund:innen pro Jahr verlieren und dafür aber die volle Zinsmarge von über drei Prozent verdienen.