
Netflix bringt drei Titel der GTA-Reihe für Abonnenten kostenlos. (Foto: Shutterstock/Miguel Lagoa)
Dass der Videostreaming-Dienst sein Portfolio erweitert und in Zukunft auch Spiele anbietet, ist nicht neu. Schon im Sommer konnten erste Nutzer:innen in den USA und Kanada Spieleklassiker zocken – und Mike Verdu, Vice President Games bei Netflix, kündigte an, den Dienst bei entsprechendem Zuspruch auch nach Deutschland bringen zu wollen. Ähnlich wie Youtube die Playables als Teil des Premium-Abos anbietet (allerdings bislang noch nicht bei uns), will Netflix nun auch in Deutschland mit ein paar echten Klassikern punkten.
Ab dem 14. Dezember sollen die Remaster-Versionen der GTA-Trilogie GTA 3, GTA Vice City und GTA San Andreas über Mobilgeräte spielbar sein. Die Remaster-Trilogie war im vergangenen Jahr veröffentlicht worden und litt zunächst unter zahlreichen Bugs, die aber zwischenzeitlich durch zahlreiche Updates und Patches ausgeräumt worden sein sollen.
Veränderte Positionierung für Netflix
Die Spiele sollen für alle Abonnenten ohne Aufpreis zur Verfügung stehen, lassen sich als native Mobilspiele aber nur auf dem Mobilgerät installieren. Du findest sie in der Registerkarte „Spiele“ deiner Mobil-App. Hier finden sich ansonsten bisher nur einige Games aus der Indie-Szene, unter anderem von Night School Studio, einem Studio, das Netflix 2021 gekauft hatte.
Mit seiner Gaming-Initiative verfolgt Netflix einen längerfristigen Ansatz und konzentriert sich auf die Einführung populärer Titel und eine schrittweise Expansion, um neue Abonnent:innen zu gewinnen und seine Position in der Gaming-Industrie zu stärken. Umgekehrt passt das offenbar auch gut in die Erlöskette der Spielewirtschaft. Denn beispielsweise GTA: The Trilogy hatte offenbar weniger Anhänger:innen gewinnen können als man bei der Veröffentlichung erwarten konnte. Könnte sein, dass sich hieraus ein zusätzliches Standbein für die im Umbruch befindliche Spielewirtschaft ergibt.
Möglicherweise ist all das aber auch eine geeignete Lösung, um den Nutzer:innen die letzten Preiserhöhungen mit zusätzlichen Incentives zu vermitteln. In den einschlägigen Foren zeigen sich jedenfalls einige Kund:innen verärgert und betrachten die Spiele-Offensive des Streaming-Dienstes als Augenwischerei.
Ärger hatte Netflix zudem mit deutschen Gerichten. Das Kammergericht Berlin untersagte dem Dienst einseitige Preiserhöhungen ohne explizite Zustimmung der Kund:innen. Besser läuft es dagegen in den USA: Erst kürzlich hatte Netflix hier angekündigt, man wolle ab 2025 spezielle Erlebnis-Stores einrichten. Die Netflix-House-Standorte werden als Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Live-Erlebnissen konzipiert sein und sollen es ermöglichen, in die Erlebniswelten der Netflix-Serien und -Formate einzutauchen.