Anzeige
Anzeige
News

Kritik am Worms-Entwickler Team17: Schlechte Löhne, Überstunden und Druck

Nach dem NFT-Chaos bei dem Indie-Games-Entwickler erheben Mitarbeiter:innen Vorwürfe gegen ihren Arbeitgeber. Sie berichten von Arbeit bis in die Nacht und am Wochenende. Vergütet werde dieser Einsatz nicht immer.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Überstunden, Arbeit bis in die Nacht: Davon berichten Mitarbeiter:innen des Games-Publishers Team17. (Foto: Gorodenkoff / Shutterstock)

Geringer Lohn, Überstunden, die zum Alltag gehören, und Belästigung – die Vorwürfe von Mitarbeiter:innen des Indie-Game-Studios Team17 haben es in sich. In einem Bericht von Eurogamer erzählen anonyme Mitarbeiter:innen von ihrem Arbeitsalltag bei dem britischen Games-Publisher. Der Bericht folgt auf das NFT-Chaos bei Team17.

Anzeige
Anzeige

Ende Januar 2022 kündigte der Games-Publisher an, seinen Game-Erfolg Worms als Sammel-NFT zu veröffentlichen. Andere Entwicklerstudios kritisierten diesen Schritt. Es gab sogar Forderungen, nicht mehr mit Team17 zusammenzuarbeiten. Nach der Kritik machte der Entwickler einen Rückzieher.

Management habe nicht an Angestellte gedacht

Mitarbeiter:innen kritisieren den Umgang im NFT-Fall mit ihnen. Sie seien nicht in die Planung eingebunden oder informiert worden. Der NFT-Vorstoß habe für sie auch ein berufliches Risiko dargestellt: Wenn andere die Zusammenarbeit mit Team17 einstellen würden, wären sie ihre Jobs wahrscheinlich schnell los. Die Unternehmensführung habe bei ihrem Handeln nicht an die Angestellten gedacht.

Anzeige
Anzeige

Eine Entschuldigung seitens des Managements gegenüber den Angestellten konnte die Wogen da kaum glätten, denn nicht nur die jüngste NFT-Geschichte sorgt für Missmut im Hause des Games-Publishers. Seit dem Börsengang 2018 soll sich Team17 zum Negativen verändert haben.

Anzeige
Anzeige

Quantität statt Qualität

Demnach setzt die Unternehmensführung mehr auf Quantität denn auf Qualität. Darunter leiden die Angestellten. Spiele würden auch veröffentlicht werden, wenn die Qualitätssicherung damit eigentlich noch nicht einverstanden ist. So erschienen fehlerhafte Games. Die Fehler würden dann erst nach der Veröffentlichung behoben.

Die Mehrheit der Mitarbeiter:innen der Qualitätssicherung sitzt in Wakefield in Großbritannien. Am Hauptstandort des Unternehmens berichten die Angestellten der Qualitätssicherung von „schrecklichen“ Gehältern. Ihr Grundgehalt soll zwischen 16.000 und 19.000 Pfund liegen. Umgerechnet sind das etwa 19.041 Euro bis 22.612 Euro im Jahr.

Anzeige
Anzeige

Arbeitszeiten: Überstunden bis in die Nacht

Dazu kommt dann noch die Vergütung der Überstunden – und davon gibt es bei Team17 wohl einige. Die Angestellten berichten von Arbeit am Wochenende und auch unter der Woche gehe der Arbeitstag oft bis in die Nacht. Und diese zusätzliche Arbeit werde nicht immer vergütet. Außerhalb der Qualitätssicherung gebe es dafür kein Geld.

Und auch die eigentlich üblichen Bonuszahlungen seien gekürzt worden. Teilweise mehr als 1.000 Pfund, umgerechnet etwa 1.190 Euro, gibt es weniger als in vorherigen Jahren üblich. Gleichzeitig vermeldet Team17 aber geschäftliche Erfolge. CEO Debbie Bestwick soll im vergangenen Jahr mehr als zehn Millionen US-Dollar verdient haben. Für die Mitarbeiter:innen sind die gekürzten Zahlungen demnach schwer nachzuvollziehen. In dem Bericht heißt es auch, dass Mitarbeiter:innen durch den geringen Lohn teilweise in finanzielle Notlagen geraten sind. Angesprochen auf Gehaltserhöhungen hätten Geschäftsführung und Personalabteilung die Löhne verteidigt.

Außerdem gibt es Vorwürfe gegen die Führungseben, bei Vorwürfen der Belästigung kaum tätig geworden zu sein. Dafür wird auch die Mitgründerin und CEO Debbie Bestwick kritisiert. Mitarbeiter:innen fragen sich, ob ihr die Situation der Angestellten egal ist oder sie von den Nöten wirklich nichts weiß.

Anzeige
Anzeige

Kritik wird auch auf der Bewertungsseite „Glassdoor“ deutlich

Trotz der Kritik am Unternehmen, die auch auf Bewertungsplattformen wie Glassdoor deutlich wird, zeichnen die Mitarbeiter:innen auch ein Bild von gegenseitigem Zusammenhalt. Untereinander schätzen sie ihre Kolleg:innen. Sollten sich die Arbeitsbedingungen bei Team17 jedoch nicht bessern, würden sicherlich mehr und mehr von ihnen diesen Arbeitgeber verlassen.

Team17 hat auf die Vorwürfe auf Anfrage von Eurogames reagiert. Demnach würden sie ihre Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiter:innen ernst nehmen, die Teammitglieder lägen ihnen „sehr am Herzen“. Gleichzeitig sollen sie die Angestellten intern vor einer „umfangreichen“ und „negativen“ Berichterstattung gewarnt haben.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige