Krypto-Abzocke auf gefakter Elon-Musk-Fanseite mit 1,7 Millionen Followern und Häkchen

Schicke mir einen bestimmten Betrag in Bitcoin oder anderen Kryptowährung – und zwar schnell, schließlich ist das Angebot begrenzt – und du bekommst das Doppelte zurück. Mit dieser Methode versuchen Kryptobetrüger:innen schon länger, arglose Nutzer:innen abzuzocken. Denn den doppelten Betrag gibt es natürlich nicht zurück. Das gesendete Geld verschwindet in dunklen Kanälen. Diese Betrugsversuche finden nicht selten in den Kommentaren auf Elon Musks offiziellem Twitter-Account statt. Was in den vergangenen Tagen auf Facebook passiert ist, ist aber noch einmal eine Nummer fieser.
Kriminelle wollen mit Elon Musk abkassieren
Denn auf Mark Zuckerbergs Social Network trieb ein:e Unbekannte:r sein oder ihr Unwesen, der oder die über einen echt erscheinenden Elon-Musk-Account verfügte. Darauf deutet zumindest der blauweiße Haken hin, den Facebook dem Profil verpasst hat. Das gefälschte Facebook-Profil war laut eigenen Angaben – unter dem Punkt Seitentransparenz – erst am 11. Februar in Elon Musk umbenannt worden. Zuvor bediente es sich der Identität des indischen Schauspielers Jeet Raidutt, wie Spiegel Online schreibt. Verwaltet wurde die Seite wohl aus Ägypten.
Wie ein solches Fake-Profil an den Haken kommt, der für die Verifizierung des Accounts durch Facebook steht, ist nicht bekannt. Zur Folge hat es jedenfalls, dass dieses Profil Nutzer:innen bei der netzwerkinternen Suche nach Elon Musk als erstes – und eben offiziell erscheinendes – Profil des Tesla-Chefs angezeigt wurde. Auch Werbung soll der Account geschaltet haben, um seine Reichweite zu erhöhen, wie Spiegel Online schreibt. Nur den Wenigsten dürfte klar sein, dass Elon Musk gar nicht offiziell auf Facebook aktiv ist, sondern vorrangig über seinen Twitter-Kanal kommuniziert.
Fake: SpaceX-Rakete mit Dogecoin-Werbung?
Mittlerweile hat Facebook reagiert und das Profil aus dem Netz genommen. Fast zwei Wochen hatte der falsche Elon Musk aber sein betrügerisches Spiel spielen können. Das zielte unter anderem darauf ab, den 1,7 Millionen Followern Erfolgsmeldungen aus der Welt der Kryptowährungen unterzujubeln, etwa, dass SpaceX beim nächsten Start ein Dogecoin-Logo an seiner Falcon-Rakete anbringt. Gefeiert werde das mit kostenlosen Bitcoin oder Ethereum-Token, wie es hieß – freilich ein Betrugsversuch.
Dass die betrügerische Person nicht nur besonders blauäugige Personen von der angeblichen Echtheit des gefälschten Elon-Musk-Accounts überzeugen konnte, zeigt, dass das Fernsehmagazin taff das Profil in einem Facebook-Beitrag über das Privatleben des Tesla-Chefs verlinkt hatte. Für Facebook besonders unangenehm: Schon im Herbst 2021 hatte ein ähnlicher Vorfall für Aufsehen gesorgt. Auch hier hatte sich eine Seite mit blauweißem Haken als Musk-Fanpage ausgegeben – auch hier stammt die Person dahinter wohl aus Ägypten. Die Seite kam aber zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung nur auf gut 150.000 Abonnent:innen.