Vor knapp einem Jahr befand sich die Welt im Bitcoin-Fieber. Im November 2022 schoss der Kurs der wichtigsten Kryptowährung auf über 68.000 US-Dollar nach oben – auch viele andere Kryptowährungen glänzten mit Kurssprüngen. Statt des von manchen erwarteten weiteren Aufschwungs kam es allerdings zum Einbruch. Aktuell ist etwa der Bitcoin weniger als 20.000 Dollar wert.
Finanztest untersucht Krypto-Handelsplattformen
Investor:innen, die noch nicht die Lust an den Kryptowährungen verloren haben, mögen dies weiterhin als guten Einstieg ansehen. Aber auf welcher Plattform sollten Neu-Anleger:innen beginnen, mit Bitcoin und Co zu handeln? Dieser Frage ist das Verbrauchermagazin Finanztest nachgegangen.
Wichtige internationale Anbieter wie Coinbase, Binance, Kraken, Bitpanda und Etoro haben die Expert:innen unter anderem wegen fehlender Bafin-Verwahrlizenzen aber gar nicht erst getestet. Stattdessen gingen Bison, BSDEX, Coindex, Justtrade und Trade Republic ins Test-Rennen.
Letztlich ähnelten sich die Plattformen von ihrem Angebot bis auf wenige deutliche Unterschiede. So bietet Trade Republic mit 51 die meisten handelbaren Kryptowährungen. Nur Coindex bietet den Handel nicht über eine App an, verlangt dafür aber als einzige Plattform eine jährliche Verwahr- und Nutzungsgebühr.
Justtrade: Am günstigsten, aber keine Wallet
Geht es danach, wo man Kryptowährungen insgesamt am günstigsten handeln kann, liegt Justtrade vorn. Die Gesamtkosten für Transaktionen und Depot belaufen sich hier auf 0,3 Prozent. BSDEX kommt mit 0,41 Prozent dahinter, knapp vor Coindex (0,5 Prozent) und Bison (0,75 Prozent).
Finanztest empfiehlt aber, zu einer der letzteren drei Anbieter – und nicht zu Justtrade – zu greifen, da sich dort Bitcoin, Ether (ETH) und die anderen angebotenen Kryptowährungen auf eine eigene Wallet verschieben lassen. BSDEX der Börse Stuttgart ist entsprechend der günstigste Anbieter mit Wallet-Option.
Insgesamt rät das auf Finanzthemen spezialisierte Verbrauchermagazin aber von Investitionen in Kryptowährungen grundsätzlich ab. „Der Bitcoin [bleibt] ein reines und umstrittenes Spekulationsobjekt“, heißt es in dem Test. Ein „echter Wert für die Coins“ sei unmöglich zu ermitteln.
Plattformen mit Bafin-Lizenz bevorzugt
Wer trotz der Gefahr „extremer Kurseinbrüche bis hin zum Totalverlust“ in Kryptowährungen anlegen wolle, sollte, so Finanztest, wenigstens eine Handelsplattform mit einer Lizenz zur Verwahrung von Kryptowährungen nutzen. Entsprechend hat das Magazin auch nur diese getestet.