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Linkedin-Tipps für Gründer:innen: Darauf lohnt es sich, beim Profil zu achten

Selena Gabat (links), Head of Marketing DACH bei Linkedin, und Gaby Wasensteiner (rechts), Brand Marketing Managerin bei Linkedin, geben „Create F“-Gründerinnen Tipps für ihr Linkedin-Profil. (Foto: Create F)
Auf Linkedin, der Plattform zum beruflichen Netzwerken – und nicht zum Daten –, bewegt sich nicht jede:r selbstverständlich. Wann poste ich etwas, wie soll ich mein Profil aufbauen und wie will ich mich selbst eigentlich darstellen? Besonders Gründer:innen sehen sich mit diesen Fragen konfrontiert – schließlich wollen und sollen sie die Plattform ja auch nutzen, um für ihr Business neue Unterstützer:innen zu gewinnen und bereits gewonnene zu halten.
Bei der Gründerinnen-Show „Create F“ haben sich die angehenden Gründer:innen in einer Folge genau dieser Herausforderung angenommen. Ihre Fragen konnten sie direkt Selena Gabat, Head of Marketing DACH bei Linkedin, und Gaby Wasensteiner, Brand Marketing Managerin bei Linkedin, stellen. Beiden standen den Frauen mit Rat und Tat zu Seite und haben auch verraten, dass es bei Linkedin üblich ist, dass Mitarbeiter:innen sich persönlich mit dem vorstellen, was nicht über sie auf der Plattform zu finden ist.
Die wichtige Frage ist jedoch: Was sollte über dich zu finden sein und wie? Wir haben zehn Tipps der Linkedin-Insiderinnen zusammengefasst und einen kurzen Leitfaden zusammengestellt. Kleiner Hinweis vorneweg: Wenn du als Gründer:in wenig Ressourcen hast, konzentriere dich zuerst auf den Ausbau deines persönlichen Profils – Menschen wollen Menschen kennenlernen. Für dein Unternehmen kannst du natürlich trotzdem ein Profil anlegen und mit deinem verknüpfen.
Linkedin braucht Authentizität, auch auf deinem Profilfoto. Verabschiede dich von dem perfekten und professionell aufgenommenen Foto und suche stattdessen ein Bild, das dich wirklich zeigt. Das heißt nicht, dass verpixelte und qualitativ schlechte Fotos verwendet werden sollten. Auch der geschäftliche Kontext sollte gewahrt werden.
Fall du dich mit dem Foto unwohl fühlst, bietet Linkedin dir auch die Video Cover Story. Das kurze Video kannst du nutzen, um dich mit einem persönlichen Hallo vorzustellen – und dich oder dein Startup in den Fokus rücken.
Die Ortsangabe ist wichtig, damit du bei Linkedin passende Jobangebot in deiner Umgebung findest. Personaler:innen und potenzielle Arbeitgeber können dich so ebenfalls besser entdecken.
Es mag eine Herausforderung sein, dennoch solltest du dir die Zeit nehmen, einen kurzen Text über dich zu verfassen. Was macht dich aus, was hast du bisher gemacht und wo liegen deine Stärken? Auch hier gilt – wie beim Foto – bleib bei dir und überzeuge mit Authentizität. Dabei könnte es dir auch helfen, dir Gedanken über deine Personal Brand zu machen. Das ist deine Selbstmarke, sie beschreibt, wie du dich sowohl online als auch offline darstellen willst. Die Überlegungen dazu brauchen Zeit – frag dich zum Beispiel nach deinen Stärken und überlege, welche Themen dir wichtig sind.
Was du in der kurzen Zusammenfassung schon angerissen haben magst, stellst du unter dem Punkt „Berufserfahrung“ ausführlich dar. Welche Positionen hattest du bereits inne, wo bist du jetzt? Kurze informative Texte geben deinen Profilbesucher:innen einen schnellen Überblick. Dieser Platz auf deinem Profil ist geeignet, um auf besondere Projekte oder Erfahrungen hinzuweisen.
Extra-Tipp: Du kannst auch deinen Serviceleistungen, also was du beruflich anbietest, im Profil highlighten. Damit bietest du deinen Profilbesucher:innen schnell eine Übersicht und zeigst potenziellen Kund:innen dein Angebot.
Nicht nur Text ist auf deinem Profil wichtig, es braucht auch multimediale Inhalte. Mit Bildern und Videos weckst du ebenfalls Interesse und ergänzt den schriftlichen Teil. Wenn du etwas besonders hervorheben möchtest, kannst du dafür den Bereich „Im Fokus“ nutzen.
Dieser Punkt ergänzt deine bisherigen Erfahrungen. Gib an, wenn du eine Ausbildung gemacht oder studiert hast und nenne dabei auch den Ort. Diese Angaben können dir bis zu elf Mal mehr Profilansichten einbringen.
In diesem Abschnitt fügst du deine Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Deine Kontakte können die außerdem bestätigen. So sehen Profilbesucher:innen, dass die von dir angegeben Fähigkeiten auch der Wahrheit entsprechen – das erzeugt Glaubwürdigkeit. Mitglieder, die fünf oder mehr Kenntnisse hinzufügen, erzählen bis zu 17 Mal mehr Profilaufrufe.
Wenn du dein Profil in mehreren Sprachen anlegst, machst du es internationalen Profilbesucher:innen leichter. Ist dein Profil beispielsweise nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch verfügbar, sehen englischsprachige Nutzer:innen deinen Auftritt direkt in englischer Sprache, wenn sie das als voreingestellte Sprache gewählt haben. So können sie all deine Inhalte auch verstehen, wenn sie kein Deutsch sprechen – und ihr könnt euch vernetzen.
Linkedin bietet dir die Möglichkeit, die URL für dein Profil anzupassen. Dabei muss in der URL nicht unbedingt dein Name stehen, du kannst auch etwas, das dich auszeichnet, oder etwas anderes, mit dem du Interesse wecken willst, verwenden. Diese URL kannst du auch außerhalb von Linkedin teilen und sie zum Beispiel in deinem Lebenslauf einfügen, um Aufmerksamkeit zu wecken.
Sprich deinen Namen ein und hinterleg ihn auf deinem Profil. So gibst du jedem:r die Chance, deinen Namen richtig auszusprechen. Er:sie kann sich deinen Namen anhören, indem sie auf das Lautsprechersymbol direkt daneben klickt. Zusätzlich kannst du auch deine Pronomen angeben und damit Akzeptanz und Unterstützung ausdrücken.
Nachdem du dein Profil vervollständigt hast, kommt der nächste Schritt: neue Kontakte via Linkedin knüpfen und bereits bestehende nutzen. Zu Anfang hilft es natürlich, auch auf Kontakte im privaten Umfeld zurückzugreifen, du solltest aber auch mal einen Blick über den eigenen Tellerrand werfen.
Wenn du interessante Persönlichkeiten findest, mit denen du dich gern vernetzen würdest, solltest du das ruhig machen. Das heißt natürlich nicht, dass du panisch jedem:r eine Anfrage schickst, der:die halbwegs in deine Branche passt. Achte darauf, wen du in deinem Netzwerk haben möchtest, und triff die Entscheidung bewusst. Wenn du jemanden anfragst, schick am besten eine kurze Nachricht dazu, in der du dich vorstellst und möglicherweise angibst, woher ihr euch kennt oder warum du dich vernetzen möchtest.
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Wenn du Kontakte für dich gewinnst, ist es auch wichtig, sie über deine Arbeit auf dem Laufenden zu halten. Auch dafür gibt es ein paar Tipps. Keine Sorge, du musst nicht den ganzen Tag posten und jedes Detail veröffentlichen, um interessant zu bleiben. Nutze stattdessen bewusst eine Viertelstunde am Tag, um Inhalte zu liken, kommentieren und zu teilen.
Gleichzeitig solltest du auch eigene Inhalte teilen. Dazu gibt es einige Hinweise, damit auf deine Beiträge auch reagiert wird – was sich gut auf deine Reichweite auswirken kann. Achte bei deinen eigenen Inhalten drauf so authentisch wie auf deinem Profil zu bleiben. Anfangs reicht es, mit ein bis zwei wöchentlichen Beiträgen zu starten, später kannst du dich auf einen täglichen Beitrag steigern.
In deinen Postings kannst du beispielsweise deinen eigenen Standpunkt zu Themen teilen und Diskussionen anstoßen, indem du deine Leser:innen ansprichst. Dazu kannst du zum einen in einem Posting Fragen stellen, du kannst aber auch direkt relevante Personen mit @ taggen und somit für Aufmerksamkeit sorgen. Passende Hashtags helfen dir, deinen Beitrag auch über dein Netzwerk hinaus bekannt zu machen. Die besten Zeiten für Postings sind übrigens unter der Woche von 9 bis 17 Uhr.
Natürlich funktioniert das Aufbauen eines Netzwerks nicht nur über Linkedin: Rausgehen und neue Menschen für dein Business zu gewinnen und bestehende Kontakte persönlich zu pflegen, ist und bleibt ein guter Tipp. Mit deinem ausgefüllten Linkedin-Profil und regelmäßigen Postings hast du eine Basis, um das noch zu unterstützen und dein Netzwerk zu pflegen. Lass es weiter und weiter wachsen – wer weiß, welche spannenden Persönlichkeiten du triffst und wie möglicherweise auch du mit den neuen Kontakten wächst.
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