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Linux auf neuen Macbooks mit M1-Prozessor? Diese Probleme sehen Jailbreaker

Linus Torvalds hat Apples neue Macbooks mit M1-Prozessor gelobt. Angetan hat es ihm die ARM-Architektur. Allerdings müsste Linux darauf laufen. Daran werkelt jetzt die Community.

2 Min. Lesezeit
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Macbook Pro mit M1-Chip überzeugte im t3n-Test. (Foto: t3n)

In der vergangenen Woche hat Apple seinen M1-Prozessor auf ARM-Basis vorgestellt. Im Zusammenspiel mit der neuen macOS-Version Big Sur scheint dem Konzern aus Cupertino damit ein echter Performance-Sprung gelungen zu sein. Auch die Akkulaufzeit der neuen Macbooks dürfte deutlich über jener der Intel-Pendants liegen, wie auch ein erster t3n-Test zeigt.

Linus Torvalds will M1-Macbook Air mit Linux

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Überzeugt von Apples neuer Hardware zeigt sich Linux-Veteran Linus Torvalds, der noch im Mai von der AMD-CPU Threadripper 3970X schwärmte. Torvalds hätte liebend gern eines der neuen Macbooks – wenn bloß Linux darauf liefe, wie er in einem Foreneintrag schreibt. Apple, kritisiert der Linux-Entwickler weiter, verwende Linux zwar in der Cloud, aber nicht auf seinen Laptops. Dabei warte er schon so lange auf ein ARM-Notebook, auf dem Linux laufen könne. Das Air wäre für ihn perfekt, so Torvalds. Er habe aber nicht die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, Linux auf den neuen Macbooks zum Laufen zu bringen.

Torvalds Posting brachte wiederum andere Mitglieder der Linux-Community dazu, zu überlegen, ob es Möglichkeiten gäbe, das freie Betriebssystem ohne den Zwischenschritt einer Virtualisierungslösung auf den neuen Apple-Geräten nutzen zu können. Das scheint eigentlich aktuell noch schwieriger als zuvor, hat Apple mit dem Wechsel auf Apple Silicon doch die Erweiterbarkeit des Systems noch stärker eingeschränkt. So unterbindet der Konzern die Nutzung von externen Grafikkarten. Auch ein Dual-Boot für Windows ist mit der neuen Architektur nicht mehr möglich.

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Bootloader-Support erlaubt alternatives System

Für Linux sieht ein hinter dem iOS-Jailbreak chekra1n stehender Hacker laut dem Web-Standard durchaus Möglichkeiten auf den neuen Apple-Geräten. So habe Apple in der Secure-Boot-Implementation einen sogenannten Permissive Mode eingebaut, wodurch sich das System auf einen anderen Bootloader weiterleiten lasse. Damit könnte ein alternatives System gestartet werden. Weitere Hürden, wie der sogenannte Interrupt Controller, ließen sich allerdings nur über eine Virtualisierung dieser Komponente in den Griff bekommen.

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Der Anmerkung eines anderen Entwicklers nach dürfte das größte Problem aber in den Treibern für Apples Grafikchip liegen, wie der Web-Standard schreibt. Diese gebe es unter Linux nicht, wodurch die Performance in diesem Bereich stark eingeschränkt wäre. Bis die Linux-Community hier brauchbare Umwege gefunden hat, müssten Linux-Fans bei den Macbooks mit M1-Prozessor wohl auf Software wie Parallels Desktop oder VMware Fusion setzen.

Zum Nachlesen: Macbook Air vs. Pro mit M1-Chip – Was ist gleich, was sind die Unterschiede?

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2 Kommentare
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oush

zögere auch wegen linux support, dualboot support wäre nice aber dann würde apple 187$ pro kunden aus dem hauseigenem shop eco system pro jahr flöten gehen. soviel zu think different und crazy ones! diese generation is mit steve offensichtlich ausgestorben!

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Tuba Libre

Nach knapp 17 Jahren als (zufriedener) Apple Kunde war für mich 2015 das Jahr, in dem ich die Lust und Freude, mit Apple zu arbeiten, verloren habe. Grund war nicht die – zugegeben etwas zu teuer verkaufte – Hardware, deren Design, Verarbeitung und Ausstattung ich nach wie vor schätze – sondern das seit „Snow Leopard“ sukzessiv für mich unangenehmer und inakzeptabler werdende macOS.

2015 habe ich auch damit begonnen, auf eines meiner MacBook Pros ein Linux aufzuspielen. Ich wollte sehen, wie sich das anfühlt und wie es funktioniert. Das klappte damals bereits ganz gut. 2017 habe ich mein kleines MacBook Pro, welches ich für iOS-Entwicklung genutzt hatte, durch ein neueres 13″ Modell (Late 2017) ausgetauscht. Als es neu war, habe ich mir das vorinstallierte (damals macOS High Sierra) macOS angesehen und war noch mehr enttäuscht. Testweise habe ich ein Linux ausprobiert – und war schockiert, wie viel mehr das Gerät von Apple vernagelt worden war. Die Tastatur war nicht ans Laufen zu bekommen – also externe Tastatur angeschlossen. Auch das TrackPad wollte nicht so richtig und Sleep-Mode ging auch nicht. Schockierend!

Also alles auf Anfang – brauchte es damals ohnehin für die Entwicklung von iOS-Apps – und High Sierra drauf. Viel gearbeitet habe ich damit dann nicht mehr – nur eben Compile, Upload in den App-Store und etwas Wartungsarbeiten an meinen Apps ausführen. Die Updates bis Big Sur habe ich natürlich etwas zeitversetzt mitgemacht – einerseits natürlich aus Neugier und andererseits eben um möglichst ungestört entwickeln zu können.

Big Sur hat für mich den bisherigen absoluten Tiefpunkt der macOS-Entwicklung dargestellt. Sowohl das Design des Systems mit seinen inkonsistenen Icons, auf Touch optimierten Widgets (ohne Touchscreen vollständig sinnfrei), die schlechte Ausnutzung des Bildschirmplatzes, das insgesamt eher wie ein iOS-Gerät anmutende Verhalten und Design empfand ich als grauenhaft. Noch dazu die immer stärkere Verzahnung mit Cloud-Diensten und Cloud-Services und damit verbunden schlechteren Schutz meiner Privatsphäre. Die längst im Betriebssystem verankerte Werbung, die man auf einem mehrere tausend Euro teuren System nicht abschalten kann. Und letztendlich die unfassbare Gängelung und Beschränkung meiner Freiheiten als Anwender waren für mich der finale Todesstoß für meine ehemals große Sympathie für Apple.

Beim iPhone hatte mich Apple längst verloren – ich nutze mittlerweile Android. Durch den Wechsel hat sich auch die Apple Watch erledigt, die ohne technische Notwendigkeit (alles nötige ist an Bord) nicht mit Android kann. Meine Time Capsule – damals als ein „Brot und Butter“-Backup neben regelmäßigen Backups auf USB-Platten angeschafft – ist damit ebenfalls tot und letztendlich ergibt auch ein iPad nicht mehr so richtig viel Sinn, da es im Vergleich zu Top-Modellen anderer Anbieter zu teuer ist und (für meine Anwendungsszenarien) zu wenig Mehrwert bietet (Beispiel: Ein Samsung-Tablet kann ich mit einem zusätzlichen Bildschirm, handelsüblicher Tastatur und Maus zu einem ziemlich vollwertigen Arbeitsplatz machen – ein iPad schon deshalb nicht, weil ich den großen Bildschirm nicht als Erweiterung zum iPad, sondern nur als Spiegel dessen nutzen kann).

Mein kleines MacBook Pro habe ich verkauft. Mein iPhone und meine Apple Watch schon lange davor. Mein großes, ein 15″-Gerät von 2013 im damaligen Vollausbau mit frischen Akkus läuft unter Linux Mint ganz hervorragend – und gibt es irgendwann den Geist auf, dann hoffe ich inständig, dass es gelungen ist, auf den M1-Macs Linux stabil zum Laufen zu bringen (ohne Bastelorgien beim Benutzer). Klappt auch das nicht, wird eines der dann hoffentlich in größerer Auswahl zur Verfügung stehenden ARM-Laptops eines anderen Herstellern für mich anstehen. Im schlimmsten Fall wird es ein Surface – denn auf einem Surface läuft Linux (leider nicht ganz ohne Bastelei) zur Not auch sehr gut.

Schade. Der Wandel bei Apple, der mich letztlich zum Wechsel getrieben hat, wurde von Menschen eingeleitet, die in ihrer Funktion wirklich verheerende Entscheidungen getroffen haben und weiterhin treffen: Federighi, Schiller, Cook. Alles Menschen, die nur noch Dollar-Zeichen in den Augen haben und keinerlei Leidenschaft für das entwickeln, was sie da tun oder eine starke Vision vor Augen haben, was sie erreichen wollen – natürlich jenseits davon, immer noch mehr Geld einzunehmen. Das merkt man den Produkten leider auch an. Apple war nie billig und immer etwas anders – aber immer dem Wettbewerb voraus. Mittlerweile hat man das Schlechte aus allen Welten: Werbun im Betriebssystem, immer stärkere Beschränkungen als Nutzer, dark patterns in UI und eine unfassbare Ignoranz – gleichzeitig rennt man mittlerweile bei der Software dem Wettbewerb hinterher.

Der für mich einzige Lichtblick ist die neue Architektur der Rechner – auch wenn diese wieder so gestaltet ist, dass sie feindlich gegenüber anderen Alternativen ist. Sie lässt aber noch Spielräume, die hoffentlich bleiben – denn die Hardware wird bei Apple nun richtig spannend. Wenn nur die mittlerweile wirklich üble Software nicht wäre…

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