Ein Blogeintrag und ein Facebook-Posting von Mark Zuckerberg verkünden die Neuerung, die wie eine Kampfansage an Apple wirkt. Konkret geht es um die rigorose Payment-Politik, die Apple in seinem App-Store an den Tag legt. Der Tech-Konzern unter Tim Cook behält bei In-App-Käufen und dem Abschluss von Abos bis zu 30 Prozent der Einnahmen von App-Betreibern als Transaktionsgebühr.
Facebook Pay statt Apple Pay: Werbelinks ermöglichen Zahlungsalternative trotz App-Store-Regeln
Facebook präsentiert nun einen Weg, wie Content-Schaffende die Abgabe an Apple umgehen können: Per Werbelink sollen beispielsweise Abonnement-Angebote ausgelagert werden. „Wenn Leute über diesen Link ein Abonnement abschließen, behalten die Ersteller das gesamte Geld, das sie verdienen (abzüglich Steuern)“, verspricht Mark Zuckerberg persönlich – das soll zumindest bis 2023 gelten. Die Zahlungsabwicklung erfolge dann nicht mehr über Apple, sondern über die Systeme von Facebook.
Facebook bietet Möglichkeit, Apples Prinzipien zu umgehen – ist das legal?
Rechtlich dürfte sich der Social-Media-Konzern mit seinem neuen Angebot in einer Grauzone befinden. Facebook selbst sieht laut einem Statement gegenüber The Verge in der Auslagerungsoption keinen expliziten Verstoß gegen die App-Store-Regelungen. Die sehen vor, dass App-Betreiber keine alternativen Zahlungswege, also beispielsweise über alternative Stores oder Websites, anbieten dürfen – durch die Link-Strategie verweist allerdings nicht Facebook als App-Verantwortlicher selbst, sondern der jeweilige Creator auf eine andere Möglichkeit der Entlohnung. Die bisherigen Bezahlmöglichkeiten wolle man aber auch weiterhin unterstützen, so Facebook.
Facebook Subscriptions: Weitere Benefits angekündigt
Neben der neuen Payment-Strategie plant Facebook weitere Optionen für Creator, die mit dem Subscription-Modell arbeiten. Wer neue Abonnent:innen gewinnt, soll beispielsweise bis Ende 2021 pro akquiriertem Subscriber einen finanziellen Bonus erhalten, der zwischen 5 und 20 US-Dollar betragen werde. Hinzu kommt der Zugriff auf die E-Mail-Adressen der Abonnent:innen ab Dezember sowie bessere Übersichten zu Einnahmen und Ausgaben.