- Steve Jobs macht Tim Cook zu seinem Nachfolger: Empfehlung „mit Nachdruck“
- Tim Cook beerbt Steve Jobs an der Apple-Spitze – das sorgt auch für Skepsis
- Steve Jobs: Wenige Wochen nach dem Rücktritt stirbt der Apple-Gründer
- Apple unter Tim Cook: Wachstumskurs mit Gadgets und Serviceangeboten
- Tim Cook: Unternehmer mit Haltung? Eine Gratwanderung
- Apple-Chef Tim Cook: Ein konkretes Ende seiner Zeit als CEO „ist noch nicht in Sicht“
„Ich habe immer gesagt: Sollte jemals der Tag kommen, an dem ich nicht länger meine Aufgaben und Erwartungen als CEO von Apple erfüllen kann, bin ich der Erste, der euch das wissen lässt. Leider ist dieser Tag gekommen.“ Es ist ein Paukenschlag, als Apple-Gründer Steve Jobs im August 2011 mit einem Schreiben an den Aufsichtsrat seinen endgültigen Rücktritt vom Chefposten bekannt gibt. Jobs ist mit seiner Kraft am Ende, seit Jahren kämpft er gegen eine immer wiederkehrende Krebserkrankung. Zwar will er nach seinem Rücktritt weiterhin „als Vorsitzender des Aufsichtsrats, als Aufsichtsratsmitglied und Mitarbeiter von Apple behilflich sein“ – doch auch diese Aufgaben wird er nicht mehr lange übernehmen.
Steve Jobs macht Tim Cook zu seinem Nachfolger: Empfehlung „mit Nachdruck“
Der Mann im schwarzen Rollkragenpullover gibt seinen Posten als Chef an jemanden ab, der bei Apple natürlich kein Unbekannter ist – und auch noch zehn Jahre später an der Spitze des Unternehmens sitzen wird. „Was meinen Nachfolger angeht, empfehle ich mit Nachdruck, dass wir unseren Nachfolgeplan erfüllen und Tim Cook zum CEO von Apple ernennen“, schreibt Jobs zur Übergabe.
Tim Cook beerbt Steve Jobs an der Apple-Spitze – das sorgt auch für Skepsis
Fans und Kritiker sind skeptisch gegenüber dieser Entscheidung, Jobs wird als kreativer Visionär wahrgenommen, dem deutlich rationaler auftretenden Cook fehle es an Charisma. Oracle-Gründer Larry Ellison, ein langjähriger Freund des Apple-Urvaters, fürchtet in einem TV-Interview, dass Apple ohne Steve Jobs einen ähnlichen Fall erleiden könnte wie schon zwischen 1985 und 1997. Damals hatte der Apple-Aufsichtsrat den CEO aus der Firma gedrängt, letztendlich kehrte Jobs zurück, als das Unternehmen kurz vor der Pleite stand.
„Wir haben Apple ohne Steve Jobs gesehen. Wir haben Apple mit Steve Jobs gesehen. Jetzt werden wir Apple ohne Steve Jobs sehen“, so Ellison. „Steve Jobs ist unersetzlich.“ Dass das aber auch gar nicht die Intention bei der Einsetzung von Cook ist, zeigt der Appell, den der Apple-Gründer im Zwiegespräch an seinen Nachfolger richtet: Jobs habe ihm vor seinem Tod mehrfach gesagt, er solle sich nie fragen „Was würde Steve tun?“, sondern einfach das Richtige tun, erklärt Cook 2012 in einem Interview mit NBC News. Dieser Rat habe ihm für seine Aufgabe eine erhebliche Last von den Schultern genommen.
Cook agiert zum Zeitpunkt seiner Nominierung seit 13 Jahren im Unternehmen, hat als Chief-Operating-Officer bereits die Verkaufsprozesse, Lieferketten sowie Service- und Supportaktivitäten des Unternehmens rund um den Globus verwaltet. Mehrmals hat er den Apple-Chef über Monate vertreten, als der aus gesundheitlichen Gründen Pausen einlegen musste.
Steve Jobs: Wenige Wochen nach dem Rücktritt stirbt der Apple-Gründer
Durch sein Rücktrittsschreiben macht Jobs den Wechsel endgültig, den Unkenrufen zum Trotz scheint sich er sich mit der Personalie an der Spitze „seines“ Konzerns sehr sicher zu sein: „Ich glaube, dass die besten und innovativsten Tage noch vor Apple liegen“, prophezeit er in seinem Übergabeschreiben. Der Aufsichtsrat, der Cook „bemerkenswertes Talent und gesundes Urteilsvermögen in all seinen Aktivitäten“ attestiert, ernennt ihn mit sofortiger Wirkung zum CEO.
Nur sechs Wochen später stirbt Jobs mit 56 Jahren im Kreis seiner Familie an Krebs. In einem Brief teilt sein Nachfolger die Nachricht den Apple-Mitarbeiter:innen und der Weltöffentlichkeit mit. Apple richtet wenig später eine Seite namens „Remembering Steve“ für Beileidsbekundungen ein, im Unternehmen selbst wird eine Trauerfeier abgehalten.
Apple unter Tim Cook: Wachstumskurs mit Gadgets und Serviceangeboten
Mit seiner positiven Prognose bezüglich der Apple-Zukunft scheint Jobs allerdings richtig gelegen zu haben: In den zehn Jahren, die Cook nun hinter dem Steuer von Apple sitzt, hat das Unternehmen nicht nur seinen Umsatz (von 108 Milliarden US-Dollar 2011 auf rund 274,5 Milliarden Dollar im Jahr 2020), sondern auch die Zahl seiner Angestellten mehr als verdoppelt. Durchschnittlich alle drei Wochen übernimmt Apple ein anderes Unternehmen.
Im August 2020 knackte der CEO selbst eine besondere Vermögensmarke, Cook ist seitdem offiziell Milliardär. Neben der Einführung neuer Gadgets, die überwiegend in Verbindung mit bestehenden Geräten nutzbar sind, wie beispielsweise der Applewatch oder den Airpods, gibt es zahlreiche Neuauflagen der Klassiker. Zusätzlich brachte der Apple-Boss passende Serviceangebote wie Apple TV Plus und Apple Pay ins Rollen. Das Unternehmen musste im Produktbereich aber auch Flops zugeben – wie zum Beispiel die gecancelte Ladematte Airpower, die mittlerweile Konkurrent Xiaomi umgesetzt hat.
Als nächsten großen Einfluss im Technikbereich sieht der mittlerweile 60-Jährige übrigens seit längerem Augmented Reality. Die Möglichkeiten mit der Technologie seien so bahnbrechend wie das Smartphone, Apple arbeitet an entsprechenden Gadgets – ob er damit allerdings tatsächlich einen ähnlich revolutionären Coup landen wird wie Jobs mit dem ersten iPhone, bleibt fraglich.
Tim Cook: Unternehmer mit Haltung? Eine Gratwanderung
Cook selbst agiert aber nicht nur als Geschäftsmann, er äußert sich zu bestimmten Themen auch politisch und schlägt eigene Pfade ein. So hatte beispielsweise Steve Jobs 2008 noch mit Greenpeace über Apples Nutzung von umweltschädlichen bromierten Flammschutzmitteln gestritten, Cook verzichtet später auf derartige Mittel und arbeitet daran, die Apple-Produktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Dass der Datenschutz bei Apple in den Vordergrund rücken sollte, hatte Steve Jobs schon 2010 auf der Konferenz D8 angekündigt. Cook übernimmt die Umsetzung dieser Idee zum Beispiel mit der sogenannten Tracking Transparency, sieht sich dabei aber auch immer wieder mit Kritik konfrontiert und musste 2021 beispielsweise bei den Plänen, die Fotomediatheken auf Apple-Produkten für die Suche nach kinderpornographischen Inhalten zu durchleuchten, zurückrudern.
2014 äußerte er sich als Erster der „Fortune 500“ – einer Liste mit amerikanischen Topmanagern – öffentlich zu seiner Homosexualität. Immer wieder kritisiert er seither unter anderem Diskriminierungen der LGBTQIA+-Community, wie beispielsweise die Pläne Donald Trumps, trans Menschen aus der Armee auszuschließen. Gleichzeitig hat Cook während dessen Amtszeit trotz der gegensätzlichen Ansichten ein gutes Verhältnis zum umstrittenen US-Präsident gepflegt – der ihn einst versehentlich als „Tim Apple“ bezeichnete.
Auch intern gibt es immer wieder Kontraste: Während Cook beispielsweise schon 2016 Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern und ethnischen Gruppen bei Apple beseitigt haben wollte, werden 2021 genau dazu Stimmen von Mitarbeitenden laut, die Missstände anprangern. Eine ausführliche Liste mit aufgetauchten Widersprüchlichkeiten zwischen den Idealen von Cook beziehungsweise Apple und der Realität dürfte noch um einige Punkte länger werden – womit das Unternehmen allerdings auch nicht unbedingt alleine dasteht.
Apple-Chef Tim Cook: Ein konkretes Ende seiner Zeit als CEO „ist noch nicht in Sicht“
In einem Interview mit der New York Times sagte Cook im Frühjahr 2021, dass er es sich nicht vorstellen könne, noch weitere zehn Jahre in seiner Position zu verbringen. „Ich kann Ihnen sagen, dass ich mich gerade großartig fühle. Und das Datum [zum Aufhören, Anm. d. Red.] ist noch nicht in Sicht. Aber zehn weitere Jahre sind eine lange Zeit, und wahrscheinlich werden es keine zehn Jahre mehr.“ Die Arbeit wird dem umtriebigen 60-Jährigen bis zu seinem letzten Tag als CEO wohl nicht ausgehen.
Was er nach seiner Zeit bei Apple machen werde, wisse er noch nicht: „Ich liebe diese Firma so sehr, dass es mir schwerfällt, mir ein Leben ohne sie vorzustellen.“
Letztes Update des Artikels: 1. Oktober 2021.
Überwachungskapitalismus braucht kein Mensch….habe selber Apple Produkte bin aber wieder raus….und wechsle zu Linux und anderem….Produkten.
Denkt an Snowden es gibt grosse Bestrebungen Parteiübergreifend im westen eine Agenda China light einzuführen…..in erster Linie auch weil das Finanzsystem am Ende ist (siehe Inflation)
Gerade die Pandemie wird auch perverse weise mißbraucht um totalitäre Strukturen zu etablieren….die Masse merkt das nie….hat auch Adolf gefeiert.
Hallo Querdenker :-)