Der Mars-Rover Perseverance hat das anvisierte Flussdelta im Jezero-Krater erreicht und erste Untersuchungen vorgenommen. Dabei kam heraus, dass der Boden dort nicht wie erwartet ausschließlich aus Sedimentgestein besteht. Vielmehr fand das Forschungsgefährt zwei Arten olivinreichen Eruptivgesteins. Das hat Vorteile für die Altersbestimmung der Region, erklärt die Nasa.
Verschiedene Ursprünge vermutet
Gleich vier Forschungsaufsätze haben Wissenschaftler:innen über die neuen Funde verfasst. Dabei geht es in erster Linie um die Herkunft des Steins, den die Wissenschaftler:innen Foux getauft haben. Zweiter Schwerpunkt der Artikel sind die geologischen Charakteristika des Deltas.
Im Zentrum der zweiten Studie steht der Olivin-Gehalt des Felsens; es ist der höchste, der je auf dem Mars gefunden wurde. Die Geolog:innen halten gleich sechs Ursprünge von Foux für möglich. Der vulkanische Fels könnte durch eine Impaktschmelze, also eine Magmaschmelze unter plötzlichen und sehr hohen Druck, entstanden sein.
Magma von Foux kühlte noch im Inneren ab
Außerdem könnte er aus einem inneren Magmakern herausgelöst oder über einen Magmafluss an die Oberfläche gekommen sein. Vulkanischer Ascheregen und ein Ausstoß einer Magma-Gas-Dispersion kommen ebenfalls infrage. Ganz zum Schluss bringen die Geolog:innen eine mineralische Ablagerung als Ursprung für Foux ins Spiel.
Diese Annahme sei jedoch unwahrscheinlich, schreiben sie. Aufgrund der kristallinen Struktur des Olivins gehen die Autor:innen der zweiten Studie davon aus, dass die Lava sehr langsam abgekühlt ist – vermutlich nicht an der Planetenoberfläche. Endgültig konnten die Verfasser:innen das Rätsel des hohen Olivin-Gehalts jedoch nicht lösen.
Magma transportiert Klimageschichte
Die Wissenschaftler:innen freuen sich, dass die gesammelten Steine Aufschluss darüber geben werden, wann der See in Jezero bestand. Hauptautor der ersten Studie, Ken Farley, sagt: „Dies wird einige wichtige Fragen beantworten: Wann war das Klima auf dem Mars so, dass Seen und Flüsse auf der Oberfläche des Planeten entstanden, und wann veränderten sie sich zu den sehr kalten und trockenen Bedingungen, die wir heute sehen?“
Auf der anderen Seite ist das Gestein wenig geeignet, um Anzeichen für altes mikrobiotisches Leben zu speichern. Daher haben die Teams als Nächstes Bohrungen in Sedimentgestein vorgesehen, das durch Ablagerungen entstanden ist. Sie erhoffen sich durch die Kernbohrungen Hinweise auf ehemaliges Leben. Diese Proben werden allerdings erst in einigen Jahren mit der Mission „Sample Return“ auf die Erde geleitet und dort untersucht. Dazu gibt es auch kritische Stimmen, die eine Kontamination der Erde befürchten.