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MIT Technology Review Kommentar

Huawei Mate XT Ultimate Design: Warum das Triple-Foldable vollkommen überflüssig ist

Der chinesische Elektronikhersteller Huawei hat ein in drei Teile faltbares Smartphone auf den Markt gebracht. Warum nur, das fragt sich unser Autor.

Von Martin Kölling
3 Min.
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Auseinandergefaltet hat das Mate XT Ultimate Design einen 10-Zoll-Bildschirm. (Bild: Huawei)

Ich gebe zu: Eigentlich wünsche ich mir schon lange ein Smartphone, das sich wie ein Buch aufklappen lässt und so den Bildschirm vergrößert. Doch selbst der neueste Schrei, das innovative Mate XT Ultimate Design des chinesischen Elektronikkonzerns Huawei, bleibt für mich ein verzichtbares, teures Gimmick mit eingebauten Sollbruchstellen.

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Zwar sieht das Huawei Mate XT mit seinem doppelten Faltmechanismus technisch brillant aus. Immerhin transformiert es sich von einem Smartphone zu einem Tablet mit mehr als zehn Zoll Bildschirmdiagonale. Das ist fast so viel wie ein iPad Pro 11 von Apple. Andere Klapphandys, zum Beispiel von Samsung, haben nur ein Scharnier, sodass sich die Displayfläche beim Aufklappen bloß verdoppelt.

Fünf Jahre will Huawei an diesem Wunderwerk gearbeitet haben. Während sich Youtuber in Lobeshymnen ergehen, führen die Falt- und Klappkonzepte der Smartphonehersteller allerdings das Grundprinzip von Smartphones ad absurdum – und das lautet: Einfachheit und Langlebigkeit, am besten noch zu einem erschwinglichen Preis.

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Formfaktor von Smartphones

Beginnen wir mit der Verschmelzung von einfacher Bedienung und komplexen Funktionen. Der bisherige unverwandelbare, rechteckige Formfaktor von Smartphones ist für mich unübertroffen. Es passt in fast jede Hemd- oder Hosentasche, ohne die Kleidung zu sehr zu spannen oder nach unten zu ziehen. Außerdem sind die Geräte schnell zu starten und bieten trotz all ihrer Funktionen eine akzeptable Nutzungsdauer in einem relativ kleinen Gehäuse. Langlebig sind sie auch, weil es außer dem Vibrator keine beweglichen Teile mehr hat, die kaputtgehen könnten.

Vorteil Foldables

Klappbare Smartphones haben heute den unbestrittenen Vorteil, dass die Displays größer sind und damit mehr Informationen darstellen können als die Vorgängermodelle. Weitsichtige können sich zudem Informationen in deutlich größerer Schrift anzeigen lassen. Ich habe von Nutzer:innen gehört, die gerade deshalb keinesfalls zur alten Form zurückkehren wollen. Aber: Nichts auf dieser Welt ist umsonst, erst recht kein flexibles Display.

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Nachteil Foldables

In diesem Fall muss man dickere und schwerere Geräte mit sich herumtragen. Huaweis Gerät ist zwar mit 10,8 Millimetern (mm) Dicke noch dünner als Samsungs schlichtes Galaxy Z Fold 6, nur 3,6 mm pro Triptychon-Drittel. Damit ist es aber immer noch mehr als zwei mm dicker als ein iPhone und wiegt mit 298 Gramm 100 Gramm mehr als das iPhone 16 Pro und 70 Gramm mehr als das iPhone Pro Max. Und auch diese Werte zollen ihren Tribut in Form eines vergleichsweise kleinen Akkus.

Huaweis Spitzensmartphone hat eine Kapazität von 5.600 Milliamperestunden (mAh). Das ist mehr als ein Viertel mehr als beim iPhone 16 Pro Max, aber deutlich weniger als beim iPad Pro mit 11-Zoll-Display, das 8.160 mAh in die Waagschale wirft. Ein Power-User, der das Huawei-Smartphone in seiner ganzen Pracht nutzen will, wird es also wohl häufiger aufladen müssen.

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Hallo, Kratzer!

Dann ist da noch der Klappmechanismus, der das Display an einer Kante offen lässt, über die es geklappt wird. Das hat zwar Tradition bei Huawei, lädt aber nichtsdestotrotz zum Verkratzen ein. Deshalb gibt es schon eine Hülle, die mit einer Lippe das offene Display etwas schützt.

Ideal für ein Arbeitsgerät ist das nicht, vor allem wenn man den Preis bedenkt. Die Einstiegsversion mit 256 Gigabyte Speicher kostet schon 2.800 US-Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie das billigste iPhone Pro Max von Apple in China. Und auch für eine Bildschirm-Reparatur muss man bei umgerechnet rund 1.000 Euro kräftig in die Tasche greifen.

Ich denke, es gibt einen Grund, warum Samsung nur ein Scharnier verwendet und Apple sich diesem Trend bisher verweigert. Die Technik ist einfach noch nicht reif genug, um mehr als ein Nischenprodukt zu sein. An meiner Meinung ändern auch die mehr als vier Millionen Bestellungen für das Mate XT nichts.

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Auch wenn Huawei die Nachfrage bedienen kann, bliebe es aus meiner Sicht aufgrund des Preises und der Kompromisse eine von den Kunden finanzierte Machbarkeitsstudie. Solange Falthandys nicht deutlich dünner, robuster und preiswerter werden, bleibe ich dem klassischen Smartphone treu.

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