Messenger-Dienste in Deutschland: Whatsapp bleibt vorn, aber Signal und Telegram holen auf
88 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren nutzen mindestens einmal im Monat Online-Kommunikationsdienste. Dazu zählen neben Whatsapp und dem Facebook-Messenger die Rivalen Telegram und Signal, aber auch Videokonferenzlösungen wie Zoom oder Skype. Bei den 16- bis 34-Jährigen ist hier mit 99 Prozent „nahezu eine Vollabdeckung“ erreicht, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. Die Bedeutung klassischer Telefonie – per Mobilfunkt oder Festnetzanschluss – bleibe demnach aber hoch.
Corona-Kommunikation: Meta-Rivalen profitieren
Seit März 2020, also dem Beginn der Corona-Pandemie, werden Kommunikationsdienste laut einer Verbraucherbefragung der Bundesnetzagentur spürbar häufiger genutzt. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie seitdem öfter kommunizieren würden. „Die Bedeutung von Online-Kommunikationsdiensten, wie Whatsapp, Skype oder Signal hat während der letzten beiden Jahre weiter zugenommen. Von der positiven Gesamtentwicklung konnten insbesondere die Wettbewerber des Meta-Konzerns profitieren“, lässt sich Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, zitieren.
Meta (früher Facebook) ist mit seinen Diensten Whatsapp (93 Prozent), Facebook Messenger (39 Prozent) und Instagram Direct Messages (30 Prozent) zwar immer noch klarer Marktführer, alle drei Dienste mussten jedoch jeweils Einbußen von einigen Prozentpunkten hinnehmen. Leicht zulegen konnte dagegen Skype/Skype for Business, das von 20 Prozent der Befragten genutzt wird. 2019 waren es noch 18 Prozent. Zoom, das in der 2019er-Befragung noch nicht erfasst wurde, kam aus dem Stand auf 18 Prozent. 14 Prozent der Nutzungsanteile erreichte Microsoft Teams.
Telegram kommt auf 16 Prozent Nutzungsanteil
Hohe Zuwächse verzeichneten auch die Messenger-Dienste Signal, Discord und Telegram. Signal etwa legte um neun Prozentpunkte auf 13 Prozent zu. Discord holte bei der ersten Aufnahme in das Ranking acht Prozent. Das im Visier von Innenministerin Nancy Faeser stehende Telegram konnte sich 16 Prozent Nutzungsanteil sichern – ein Plus gegenüber 2019 von sechs Prozentpunkten. Fast Dreiviertel der Befragten nutzen übrigens mehr als einen Dienst. Im Durchschnitt sind es drei pro Nutzer:in.
Die sogenannte klassische Telefonie, die Mobilfunk und Festnetztelefon beinhaltet, hat bei den Befragten dennoch weiterhin eine hohe Bedeutung inne. Während 52 Prozent der Befragten täglich per Smartphone und 39 über das Festnetztelefon telefonieren, tun dies nur 22 Prozent der Befragten über Online-Kommunikationsdienste. Die Nutzung letzterer hat aber vor allem dank Videotelefonie zugenommen. Aber: 80 Prozent der befragten Mobilfunknutzer:innen können sich laut der Befragung nicht vorstellen, auf das Telefonieren via Smartphone zu verzichten.