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Microsoft versus Amazon: Tech-Konzerne streiten um 10-Milliarden-Dollar-Auftrag der NSA

Amazon und Microsoft kämpfen um milliardenschweren NSA-Cloud-Auftrag. (Foto: Carsten Reisinger/Shutterstock)
Es geht um langfristige Behördenaufträge und es geht um Milliarden. Nach monatelangem Tauziehen um einen zehn Milliarden Dollar schweren Cloud-Auftrag, den das Pentagon an Microsoft vergeben hatte, brachte die gegen die Entscheidung gerichtete Amazon-Klage das Projekt Jedi Anfang Juli schließlich ganz zu Fall. Jetzt könnte Amazon Ähnliches widerfahren, denn Microsoft hat eine Beschwerde gegen die Vergabe eines Cloud-Auftrags der NSA eingereicht, den zuvor Amazon ergattert hatte.
Die NSA plant die Auslagerung von Daten und deren Management von ihren eigenen Servern auf eine externe Cloud-Infrastruktur. Dabei hatte sich die Behörde für Amazons AWS entschieden. In den kommenden Jahren sollen dafür rund zehn Milliarden US-Dollar fließen, wie The Verge berichtet. Das Auftragsvolumen entspricht also ungefähr dem des gescheiterten Pentagon-Projekts.
Während Amazon bei seinem Einspruch aber politische Gründe ins Feld führte – Ex-US-Präsident und Amazon-Intimfeind Donald Trump soll bei der überraschend für Microsoft ausgefallen Vergabe des Pentagon-Projekts Jedi an Microsoft die Finger im Spiel gehabt haben –, geht es Microsoft um den Cloud-Markt. Die NSA, so Microsoft, habe für ihr Wildandstormy genanntes Projekt den Markt nicht ausreichend evaluiert.
Die Beschwerde hat Microsoft an den US-Rechnungshof Government Accountability Office (GOA) gerichtet, der bis Ende Oktober darüber entscheiden soll. Die NSA hat derweil den Eingang der Beschwerde bestätigt und erklärt, dass die Behörde darauf im Rahmen der entsprechenden Vorschriften reagieren werde.
Das Pentagon hatte im Juli betont, dass es das Projekt Jedi als solches zwar aufgebe, bei dem potenziellen Nachfolgeprojekt Joint Warfighter Cloud Capability aber auf mehrere Anbieter setze. Im vergangenen Jahr hatte die CIA einen Cloud-Auftrag auf mehrere Unternehmen verteilt, darunter Microsoft, Amazon, Google, Oracle und IBM. Möglich, dass also auch die NSA einen solchen Weg geht, um möglichen Verzögerungen des Projekts durch einen Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen.
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