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Microsoft braucht Energie für Datencenter – und nimmt ein Atomkraftwerk wieder in Betrieb

Microsoft will sich bei seinen Bemühungen, kohlenstoffnegativ zu werden, zunehmend auf Atomstrom verlassen. Aber auch ein Deal mit einem Fusionsreaktorbetreiber steht an.

Von Dieter Petereit
2 Min.
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Microsoft hilft bei der Wiederinbetriebnahme des Katastrophen-Kraftwerks Three Mile Island. (Bild: Dall-E / t3n)

Der Redmonder Software-Hersteller Microsoft hat einen Vertrag mit dem Energieunternehmen Constellation Energy, das 2022 aus dem Energieriesen Exelon ausgegründet wurde, abgeschlossen. Dabei geht es um die Wiederinbetriebnahme eines Reaktorblocks des Kraftwerks Three Mile Island, wie Reuters berichtet.

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Katastrophen-Kraftwerk soll wiederbelebt werden

Three Mile Island ist eine Kernkraftwerksanlage auf einer Insel im Susquehanna River im US-amerikanischen Pennsylvania, die durch den schwersten nuklearen Unfall in der Geschichte der USA bekannt wurde. Im Rahmen der neuen Vereinbarung soll Block 1 der fünf Jahrzehnte alten Anlage wieder aufgebaut werden. Block 2, in dem es 1979 zu einer Kernschmelze kam, wird nicht wieder in Betrieb genommen. Genehmigungen von Bund, Staat und Kommune stehen dazu noch aus.

Im Rahmen des Deals wird Microsoft für einen Zeitraum von 20 Jahren Energie aus dem neu zu startenden Kraftwerk beziehen. Der Kraftwerksblock von Three Mile Island wird das Unternehmen mit 835 Megawatt Energie versorgen.

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„Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein in den Bemühungen von Microsoft, zur Dekarbonisierung des Stromnetzes beizutragen, um unser Ziel zu erreichen, kohlenstoffnegativ zu werden“, erklärt Microsofts Energie-Vize Bobby Hollis.

Fusionsreaktor soll schon 2028 starten

Microsoft hat außerdem einen Stromabnahmevertrag mit Helion Energy unterzeichnet. Helion Energy arbeitet an der Entwicklung von Fusionsreaktoren. Das Unternehmen will die Kernfusion als kommerziell nutzbare Energiequelle etablieren. Anders als das gängigere Tokamaks-Design basiert Helios Ansatz auf einem kompakten, linearen Reaktor, der die Fusion von Deuterium und Helium-3 ermöglicht.

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Fachleute zeigen sich indes erstaunt, dass der Vertrag zwischen Microsoft und Helios davon ausgeht, dass ein Fusionsreaktor bis 2028 in Betrieb gehen soll. So schnell rechnen Wissenschaftler:innen allerdings nicht mit der allgemeinen kommerziellen Verfügbarkeit der Fusionsenergie.

Was sich Microsoft die neuen Verträge kosten lässt, haben die beteiligten Unternehmen nicht bekannt gegeben. Insgesamt setzen Technologieunternehmen in den USA verstärkt auf Kernenergie, weil sie einen unterbrechungsfreien Strombedarf haben, der sich durch Energiequellen wie Solar- und Windenergie nicht zuverlässig genug decken lasse. Zudem haben neuere Technologien wie KI und Cloud-Computing zu einem massiven Anstieg der US-Stromnachfrage aus Rechenzentren geführt.

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Kernkraft in den USA wieder beliebter

„Kernkraftwerke sind die einzigen Energiequellen, die dieses Versprechen dauerhaft einhalten können“, behauptet Constellation-Chef Joe Dominguez in einer Erklärung. Die Aktien von Constellation sind in diesem Jahr bisher um mehr als 100 Prozent gestiegen.

Das Unternehmen plant, sich die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks etwa 1,6 Milliarden US-Dollar kosten zu lassen. Der Reaktorblock soll bis 2028 wieder ans Netz gehen.

Auch OpenAI-Chef Sam Altman und Microsoft-Mitbegründer Bill Gates engagieren sich verstärkt in der Kernenergiebranche. Altman ist Vorsitzender des Kernkraft-Startups Oklo. Terra Power, ein von Gates mitbegründetes Startup, legte im Juni den Grundstein für eine Kernkraftanlage.

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