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Microsoft droht Partnern: Wer KI-Chatbots mit Bing-Daten trainiert, fliegt

Microsoft: Mit Bing-Daten darf nur der hauseigene KI-Chatbot trainiert werden. (Foto: Shutterstock/Rokas Tenys)
Mehrere Anbieter von Suchmaschinen wie Duckduckgo, You.com, Neeva, Ecosia oder Yahoo lizenzieren Daten von Microsofts Bing-Index, um ihre Suchergebnisse zu verbessern. Für Microsoft ist das in Ordnung, schließlich bekommt der Softwarekonzern dafür Geld.
Nicht in Ordnung ist aber offenbar, wenn die Partnerfirmen mit den Bing-Daten eigene KI-Chatbots füttern. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll Microsoft mindestens zwei Firmen gewarnt haben, dies zu unterlassen – anderenfalls würden sie komplett von den Bing-Daten abgeschnitten.
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Welche Firmen genau Microsoft ins Visier genommen hat – und also als Bedrohung für das eigene Geschäft mit dem in die Suchmaschine integrierten KI-Chatbot sieht –, ist nicht bekannt.
Neben Duckduckgo (Duckassist) und You.com (Youchat) setzt unter anderem auch die Suchmaschine Neeva auf KI-Chatbot-Support (Neeva AI) bei der Suche. Es ist möglich, dass Microsoft Wind davon bekommen hat, dass auch weitere Partner an einem KI-Chatbot arbeiten.
Für Microsoft steht jedenfalls viel auf dem Spiel. Schließlich hat der Softwarekonzern allein zehn Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert.
Dafür durfte der Bing-Bot schon vor dem offiziellen Start mit GPT-4 arbeiten, der leistungsstarken aktuellen Version des KI-Systems von OpenAI. Zudem war es Microsoft gelungen, mit dem KI-Chatbot in der Bing-Suchmaschine dem Rivalen Google zuvorzukommen.
Das hat sich für Microsoft schon bezahlt gemacht. Denn die Integration des Hype-Chatbots in die Bing-Suche hat der hoffnungslos hinter Google zurückliegenden Suchmaschine einen wahren Ansturm von Nutzer:innen beschert.
Zwischen dem 7. Februar und dem 20. März 2023 verbuchte Bing einen Anstieg der Seitenaufrufe um knapp 16 Prozent. Google hingegen musste einen leichten Rückgang um fast ein Prozent hinnehmen, wie Reuters berichtete.
Natürlich ist der starke Anstieg bei Bing vor allem aufgrund der zuvor im Vergleich mit Google weitaus geringeren Zahlen möglich. Die Momentaufnahme zeigt aber, dass es möglich ist, mit dem Instrument KI-Chatbot Google Paroli zu bieten.
Und damit Microsoft diesen Aufwind nicht verliert, muss es sich bestmöglich vor dem Wechsel der Nutzer:innen zu anderen KI-Chatbot-basierten Angeboten schützen. Eine gewisse Kontrolle hat der Konzern da natürlich direkt bei seinen Partnern.
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