Andere KI-Bildgeneratoren wie Stable Diffusion und Dall-E verfügen schon länger über eine sogenannte Inpainting- oder Infilling-Funktion. Damit lassen sich erstellte Bilder im Nachhinein noch ändern. Etwa, indem man etwas hinzufügt, entfernt oder bestimmte Bildteile nachträglich bearbeitet.
Midjourney bringt eigene Inpainting-Funktion
Adobes Photoshop hat mittlerweile mit Generative Fill ebenfalls eine solche Möglichkeit der nachträglichen Bildbearbeitung auf Basis seines hauseigenen KI-Bildgenerators Firefly an Bord. Jetzt also zieht auch Midjourney nach.
Über die neue Funktion „Vary (Region)“ können Midjourney-Nutzer:innen bei von der KI erzeugten Bildern etwa bestimmte Bereiche eines Bildes, einzelne Details oder den gesamten Hintergrund verändern (lassen).
Bild bearbeiten lassen oder Prompts eingeben
Ein Klick auf den entsprechenden Button eröffnet die Möglichkeit, einen gewünschten Bildausschnitt auszuwählen und von Midjourney verändern zu lassen. Nutzer:innen können aber auch Einfluss auf die Änderungen nehmen.
Dazu müssen sie in den Einstellungen den Remix Mode aktivieren. Anschließend taucht im Editor eine Möglichkeit auf, Prompts in Textform einzugeben.
Midjourney verwandelt Mann in Bürohund
Das Ganze funktioniert erstaunlich gut. In einem kurzen t3n-Test haben wir Midjourney das Bild eines Großraumbüros erstellen lassen, in dem sich neben einem männlichen Büroangestellten lauter Roboter befinden.
Anschließend haben wir mit der Funktion „Vary (Region)“ diesen Mann an seinem Schreibtisch ausgewählt und zunächst Midjourney seine Arbeit tun lassen. Der KI-Bildgenerator hat den Mann einfach entfernt.
Nach dem Aktivieren des Remix-Modus konnten wir dann über den Prompt „Happy Dog in a Suit“ den Büroangestellten in einen „Bürohund“ verwandeln.
Während Fans der neuen Midjourney-Funktion laut Venturebeat diese schon mit der von Designer:innen hochgelobten Photoshop-Funktion auf eine Stufe stellen, hat der KI-Bildgenerator einen entscheidenden Nachteil. Bei Midjourney können Nutzer:innen keine eigenen Fotos nachbearbeiten lassen.
Preis oder Funktionen: Midjourney versus Photoshop
Für Midjourney spricht wiederum der Preis. Statt rund 280 Euro pro Jahr muss man für Midjourney „nur“ 100 US-Dollar ausgeben, um die KI ein Jahr lang nutzen zu können.
Allerdings muss man dann natürlich auf die zahlreichen Bearbeitungstools verzichten, die Photoshop bietet. Ob die neue Funktion für Midjourney zum Gamechanger wird, bleibt also abzuwarten. Spaß macht sie auf jeden Fall.
Der Preisvergleich im Artikel stimmt in der Praxis nicht wirklich. Photoshop gibts im Foto-Abo zusammen mit Lightroom seit Jahren für knapp 12 Euro im Monat, also nur gut die Hälfte von dem im Artikel genannten 280€, welche zwar für das Einzelabo gelten, was aber bis auf mehr Cloud-Speicher keinerlei Vorteile ggü. dem Foto Abo bietet.