Musk will nächstes Mal in den Orbit: SpaceX pumpt 2 Milliarden in Starship-Entwicklung

Der – zumindest auf den ersten Blick – missglückte Startversuch der größten bisher gebauten Rakete der Welt am 20. April 2023 hat einiges an Staub aufgewirbelt. Die zerstörte Startrampe, herumfliegende Trümmerteile und eine riesige Staub und Aschewolke riefen die US-Luftfahrtbehörde FAA auf den Plan.
SpaceX muss die Vorfälle während des Startversuchs jetzt unter Aufsicht lückenlos aufklären. Bis zum Abschluss der Untersuchung sind SpaceX weitere Starship-Versuche untersagt. Das Startverbot soll erst aufgehoben werden, wenn sichergestellt ist, dass die öffentliche Sicherheit nicht beeinträchtigt wird.
SpaceX-Chef Elon Musk sieht in der Untersuchung offenbar kein Problem – und schaut vielmehr schon nach vorn. Noch im Laufe dieses Jahres würden weitere zwei Milliarden Dollar in die Starship-Entwicklung gesteckt, wie CNBC berichtet. Die finanzielle Lage bei der Raumfahrtfirma scheint so gut zu sein, dass keine zusätzliche Finanzierungsrunde notwendig sei.
Der nächste Startversuch könnte schon in einigen Monaten über die Bühne gehen, wenn es nach Musk geht. Die Chance, dass es beim nächsten Mal für das Starship schon in den Orbit geht, bezifferte Musk mit „wahrscheinlich“ 80 Prozent. Auf jeden Fall werde es innerhalb der nächsten zwölf Monate soweit sein.
Für die Testflüge stehen eine Reihe weiterer Starship-Prototypen in verschiedenen Entwicklungsstufen zur Verfügung. Musk zufolge sei das Ziel der kommenden Missionen, so viel wie möglich zu lernen. Entsprechend feierten die SpaceX-Ingenieur:innen auch den missglückten ersten Startversuch als Teilerfolg.
Musk hat derweil ein paar weitere Details dazu preisgegeben. So seien nur 30 der 33 Raptor-Triebwerke gezündet worden. Nach knapp einer halben Minute versagte die Verbindung zu einem weiteren Triebwerk. Außerdem wurden die Hitzeschilde um mehrere andere Triebwerke zerstört.
Nach eineinhalb Minuten verlor das Bodenteam die Kontrolle über die Steuerung der Rakete komplett. Anschließend dauerte es noch 40 Sekunden, bis die Rakete von einem entsprechenden automatisierten System gesprengt wurde. Zu lange, wie auch Musk befand. Hier müsse bis zum nächsten Versuch noch nachgebessert werden.
Auf der Positivseite verbuchte SpaceX, dass die Rakete dem höchsten atmosphärischen Druck während des Aufstiegs standhielt. Das Erreichen dieses auch „Max Q“ genannten Meilensteins überraschte sogar SpaceX. Die für weitere Flugversuche bereitstehenden Starship-Prototypen würden zudem zahlreiche Verbesserungen aufweisen.
Beim nächsten Mal, so Musk, müssten die 33 Triebwerke komplett und schneller gezündet werden, um schneller von der Startrampe wegzukommen. Dieses Mal dauerte es rund fünf Sekunden, was maßgeblich zu den Zerstörungen beigetragen haben dürfte. Die Startzeit soll um die Hälfte reduziert werden.
Interessanterweise soll die Startrampe gar nicht so stark zerstört worden sein, wie es von außen den Anschein hatte. Musk zufolge könnte der nächste Startversuch schon in sechs bis acht Wochen erfolgen. Dazu müsste allerdings die FAA ihren Daumen heben.
Der kritische Blick der Behörde soll sich vor allem auf die lange Dauer bis zur automatischen Sprengung richten. Die Startrampe soll künftig durch eine – noch im Bau befindliche – wassergekühlte Stahlplatte eingedämmt werden. Diese war beim ersten Versuch laut Musk nicht rechtzeitig fertig geworden.
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Dein t3n-Team
Musk will nächstes Mal in den Orbit? Ich denke nicht.
Er wird die Rakete unbemannt fliegen lassen und fliegt erst selbst, wenn sie ausreichend erprobt ist.