Das europäische Parlament will Dienstleistungen von Kryptowährungen mit nicht nachhaltigen Konsensmechanismen verbieten. Das sieht ein Entwurf der Verordnung für Kryptomärkte (MiCA) vor, über den das Parlament am 28. Februar abstimmen soll.
Laut dem finalen Vorschlag des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON), sollen Krypto-Assets in „nachhaltig“ und „nicht nachhaltig“ eingestuft werden. Weiter heißt es in dem Papier, dass Dienstleister keine Kryptowerte mit „ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismus“ mehr prozessieren oder verwahren dürfen. Das Verbot soll ab dem 1. Januar 2025 greifen.
Da die älteste Kryptowährung Bitcoin mit dem energieaufwendigen Proof-of-Work-Konsensmechanismus arbeitet, ist anzunehmen, dass das Netzwerk als „nicht nachhaltig“ eingestuft und somit in der EU verboten wird.
Die Krypto-Regulierung soll von SPD, Grünen und Linken „energisch gefordert“ worden sein, während sich die christdemokratischen, rechtskonservativen und liberalen Fraktionen gegen das Verbot aussprachen. Das berichtet BTC-Echo in Berufung auf den deutschen Abgeordneten Stefan Berger, der für die CDU im EU-Parlament sitzt. Er halte die Unterzeichnung des Entwurfs für „sehr wahrscheinlich“, zitiert ihn das Medium.
Energiehungrige Technologie
Tatsächlich soll das Bitcoin-Netzwerk im Jahr 2021 über 130 Terawattstunden Strom verbraucht haben. Das ist vergleichbar mit dem Jahresenergieverbrauch von Argentinien. Der Strom wird hauptsächlich für das Mining neuer Bitcoin aufgewandt – ein Prozess der zunehmend energieaufwendiger wird. Wie schlecht das Mining tatsächlich für die Umwelt ist, hängt von dem Strommix ab, der an den jeweiligen Mining-Standorten verwendet wird.
Bitcoin-Befürworter:innen finden den Vorstoß der Parteien ungeheuerlich. Durch ein Bitcoin-Verbot ginge der Zugang zu einer politisch nicht manipulierbaren Werteinheit verloren, bemängelt die Krypto-Beratungsfirma Distributed Ledger Consulting (DLC). „Die jungen Menschen vertrauen ihr Geld lieber regelbasiertem und somit berechenbarem Computercode an, als sich auf die Versprechungen der Politik zu verlassen“, sagt DLC-Geschäftsführer Sven Hildebrandt.