Wie die Nasa bald Außerirdischen auf die Spur kommen will

Bei der Suche nach außerirdischen Zivilisationen suchen Astronom:innen auch nach sogenannten Technosignaturen, etwa Radiosignalen. KI-Support und neue Beobachtungsinstrumente wie das Vera-C.-Rubin- oder das Habitable-Worlds-Observatorium dürften in den kommenden Jahren für viele Entdeckungen sorgen.
Unbeabsichtigte Übertragungen aufspüren
Freilich ist unklar, ob dabei auch Aliensignale empfangen werden. Die neuen Techniken sollen jedenfalls so empfindlich sein, dass auch unbeabsichtigte Übertragungen aufgespürt werden können, etwa außerirdisches Flughafenradar oder leistungsstarke Fernsehsender, wie Golem schreibt.
Die Nasa hat jetzt ein neues potenzielles Ziel auf ihre Observationsliste gesetzt: Solarmodule. Die Idee: Sollten außerirdische Zivilisationen die Energie ihres Heimatsterns anzapfen, warum dann nicht so ähnlich wie wir? Silizium jedenfalls ist in den Weiten des Universums ausreichend vorhanden.
Solarmodule als Zeichen von Alien-Zivilisationen?
Eine außerirdische Gesellschaft benötige Energie, die ein sonnenähnlicher Stern über Milliarden von Jahre frei Haus liefert. „Wir gehen davon aus, dass es sich um eine natürliche technologische Entwicklung handelt, die eine hochentwickelte Zivilisation durchlaufen könnte“, wie Nasa-Planetenwissenschaftler Ravi Kopparapu gegenüber Mashable sagte.
Die Menschheit etwa könnte ihren gesamten Energiebedarf decken, wenn es ihr gelänge, rund 2,4 Prozent der Erdoberfläche mit Solarmodulen zu bedecken. Sollte die Erde eine Population von 30 Milliarden Menschen erreichen, müssten schon 8,9 Prozent der Erdoberfläche mit Solarmodulen bedeckt werden, um den prognostizierten Energiebedarf zu decken, wie die Nasa-Forscher:innen in einer im Astrophysical Journal veröffentlichten Studie berechnet haben.
Viele Module benötigt
Die Obergrenze ihrer Projektionen setzen die Forscher:innen bei 23 Prozent Erdoberflächenbedeckung mit Solarmodulen an. Das entspräche etwa der Fläche Afrikas. Bei diesen Berechnungen geht es vor allem darum, wie viele Module eine außerirdische Zivilisation verbauen würde – und ab welchem Bedeckungsgrad die Bebauung für menschliche Observatorien erkennbar wäre.

Wie auf einem Exoplaneten Energie gewonnen werden könnten. (Bild: Nasa/Jay Freidlander)
Laut der Studie wäre bei Nutzung des kommenden Habitable-Worlds-Observatoriums allerdings schon bei einem „nur“ 30 Lichtjahre entfernten eine bebaute Fläche von 23 Prozent nötig, um entdeckt zu werden. Das erscheint also ziemlich unwahrscheinlich.
Benötigen Außerirdische viel Energie?
So könnten andere Zivilisationen deutlich effizientere Technologien als wir Menschen und eine deutlich geringere Population haben. „Eine Zivilisation könnte nicht so viel Energie benötigen wie wir denken“, erklärte Kopparapu.
Außerdem könnten außerirdische Zivilisationen, so sie denn überhaupt existieren, andere Möglichkeiten gefunden haben, um Energie zu gewinnen, etwa Nuklearfusion, wie die Nasa schreibt.