
Als erstes Astronauten-Team sind Butch Wilmore und Suni Williams mit der Weltraumkapsel Boeing Starliner im Juni 2024 zur Internationalen Raumstation (ISS) gereist. Während der Starliner allerdings längst wieder abgedockt hat und zur Erde zurückgekehrt ist, befinden sich die beiden Nasa-Leute noch immer an Bord der ISS. Aufgrund von zahlreichen Komplikationen mit dem Weltraumfahrzeug und den damit einhergehenden Sicherheitsbedenken musste die Kapsel den Rückweg alleine antreten. Ursprünglich sollte die Mission nur acht Tage dauern. Nun sieht es so aus, als würden daraus neun Monate werden.
Neue SpaceX-Kapsel verzögert die Rückholaktion
Nach der ungeplanten Leerfahrt des Starliners wurden Wilmore und Williams nachträglich in die SpaceX-Mission Crew-9 integriert. Der Plan sah vor, dass die beiden Astronaut:innen zusammen mit den anderen Crew-9-Mitgliedern im Februar 2025 zur Erde zurückreisen, nachdem die Crew-10 zur Ablösung eingetroffen ist. Wie die Nasa bekannt gibt, verschiebt sich der Start allerdings um einen Monat. Crew-10 wird also voraussichtlich erst im März zur ISS aufbrechen. Der Grund: Bei der Mission soll eine neue Crew-Dragon-Raumkapsel von SpaceX zum Einsatz kommen. Das Unternehmen von Elon Musk und die Weltraumbehörde brauchen aber noch Zeit, um die nötigen Arbeiten am Raumschiff abzuschließen.
„Die Herstellung, Montage, Prüfung und endgültige Integration eines neuen Raumfahrzeugs ist ein mühsames Unterfangen, das viel Liebe zum Detail erfordert“, wird Steve Stich, Manager des Commercial Crew Program der Nasa, zitiert. Zur Debatte stand laut Pressemitteilung auch, dass die Mission mit einer anderen Crew-Dragon-Kapsel durchgeführt wird. Der Start der Crew-10 mit dem neuen Weltraumfahrzeug sei allerdings die beste Option, um die Ziele für die Raumstation 2025 zu erreichen.
Die Crew-10 besteht aus den Nasa-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers, sowie Takuya Onishi von der Japan Aerospace Exploration Agency (kurz: Jaxa), sowie dem Kosmonauten Kirill Peskov der russischen Weltraumagentur Roscosmos. Sie werden die Crew-9, zu der neben Wilmor und Williams auch Nick Hague (Nasa) Aleksandr Gorbunov (Roscosmos) gehören, nach einer kurzen Übergabeperiode Richtung Erde verabschieden.
Die Nasa betont, dass Forschungscrews stets lange auf der Weltraumstation verweilen. Durchschnittliche Aufenthalte dauern demnach sechs Monate, es gab aber auch schon längeren Missionen. Diese seien wichtig, um Kenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Menschen an die Raumfahrt anpassen und sich auf bestehende Missionen zu Mond, Mars und darüber hinaus vorbereiten können. Und für den Fall, dass es wieder mal etwas länger dauert, dürfte das auch nicht schaden.
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