Das jüngst Mod im an Mods extrem reichen Doom-Universum setzt auf friedlichen Widerstand statt brachialer Gewalt. Ihr müsst also keine Monster spektakulär zerschießen. Stattdessen besteht eure Bewaffnung aus einer Kamera, mit der ihr durch die Gänge lauft, um so viele Fotos von Affen, die jenen aus dem Bored-Ape-NFT-Projekt ähnlich sehen, zu machen wie möglich. Je mehr Schnappschüsse ihr macht, desto mehr Geld verdient ihr.
NFT: Werthaltiges Asset oder überbewertetes JPG?
Damit ist klar, an wen sich das Spiel richtet. Dieses Mod macht sich über den NFT-Hype lustig. NFT (Non-fungible Token) im hier veräppelten Sinne sind digitale Bilder, denen ein eindeutiger Eigentümer per Blockchain-Eintrag zugewiesen wird. Damit bekommen Digitaldateien erstmals einen einzigartigen Wert, weil sie tatsächlich jemandem nachweislich gehören können – ganz ähnlich einem Kunstwerk auf Leinwand mit Rahmen.
Menschen, die nicht nachvollziehen können, wieso es andere Menschen gibt, die für solche Digitaldateien Millionen an US-Dollar zu zahlen bereit sind, machen sich gerne über den Hype lustig, indem sie vorbringen, die Dateien seien nicht viel mehr wert als einen Rechtsklick, mit dem man sie auf die eigene Festplatte abspeichern könne. Ihr Verkauf über Märkte wie Opensea sei nicht mehr als eine Blase.
Umgekehrt ärgern sich NFT-Enthusiasten über ebendiese „Rechtsklicker-Mentalität“, die für sie nichts anderes als Diebstahl ist. Das wiederum belustigt die Gegner umso mehr.
NFT-Doom ist Satire
Jemand, der diese Argumentation offenbar verinnerlicht hat, muss hinter NFT-Doom stecken. Denn das Spiel setzt im übertragenen Sinne genau die eben erläuterte Situation um. Die NFT, die im Spiel den Affen aus dem extrem erfolgreichen NFT-Projekt „Bored Ape Yacht Club“ ähneln, sind die Bösewichte. Die gilt es nun per Kamera abzulichten – ein Synonym für den Screenshot oder den Rechtsklick. Mit jedem abgelichteten Affen steigt der Kontostand des Spielers.
NFT-Doom erblickte bereits am 15. Dezember das Licht der Welt. Das Mod stammt von einem Spieleentwickler, der sich „Ultra Boi“ nennt. Es darf wohl jedenfalls als durchaus intelligente Form der Kritik bezeichnet werden. Ob man sich ihr anschließen will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.