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Offenheit für Quereinstieg hoch: Darum ist die IT besonders attraktiv

Nochmal alles auf Null? Ein Quereinstieg in einen neuen Beruf kann eine große Karrierechance sein. Umfragen zeigen, dass die Deutschen tendenziell offen sind. Vor allem die IT-Branche lockt.

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Offenheit für Quereinstieg hoch: Darum ist die IT besonders attraktiv. (Foto: Dean Drobot-Shutterstock)

Die Gemengelage in der deutschen Wirtschaft und damit am Arbeitsmarkt führt zu interessanten Reflexen: KI verändert die Arbeit, die Rezession hemmt Wohlstand und politische Konflikte verschärfen sich. Die Reaktion darauf ist, dass Stellen abgebaut und Jobgarantien aufgekündigt werden, um Kosten zu sparen. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel jedoch hoch, einerseits um anstehende Transformationsarbeiten zu bewältigen, andererseits um wichtige gesellschaftliche Strukturen aufrechtzuerhalten.

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Offenheit für Quereinstieg unter Deutschen hoch

Eine Chance, darauf zu reagieren und kriselnde Branchen und Berufe hinter sich zu lassen, ist der Quereinstieg. Deutsche Berufstätige haben das laut einer Umfrage der Jobplattform Indeed, die t3n vorliegt, erkannt: Gut 38 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande können sich einen Wechsel in einen anderen Beruf sehr gut vorstellen. Jeder vierte Berufstätige wäre zum Quereinstieg bereit, wenn dafür keine weitere Ausbildung notwendig wäre. Befragt wurden 2.001 Personen zwischen 25 und 65 Jahren.

„Die Zeiten, in denen Angestellte über Jahre im selben Job verbleiben, sind endgültig vorbei. Wenn sich der Arbeitsmarkt verändert – ob durch konjunkturelle Schwankungen oder durch technologische Entwicklungen – sind auch die Menschen bereit, sich zu verändern“, so Indeeds Karriereexpertin Stefanie Bickert. „Auffällig ist, dass sie sich auf der Suche nach ihrem Traumjob längst nicht mehr nur im eigenen Tätigkeitsbereich umsehen.“ Die Umfrage zeigt: Der Blick für Karrierechancen erweitert sich.

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Indeed zufolge sind die Gründe für einen Quereinstieg vielfältig. 62 Prozent der Befragten erhoffen sich von einem beruflichen Neustart schlichtweg mehr Geld und finanzielle Sicherheit. 40 Prozent zielen auf mehr Work-Life-Balance und flexiblere Arbeitsbedingungen ab. 28 Prozent streben nach einer höheren Jobsicherheit. 27 Prozent suchen eine sinnvolle Aufgabe in ihrem Arbeitsleben. Mit 46 Prozent sind Hochschulabsolventinnen und -absolventen öfter bereit, einen Quereinstieg in Betracht zu ziehen.

Die Erhebung zeigt aber auch, dass die Wechselbereitschaft mit dem Alter abnimmt. Von den 55- bis 65-Jährigen kann sich mit 29 Prozent nur noch ein knappes Drittel einen Quereinstieg vorstellen. Ein Wechsel hätte zudem einen hohen Preis: Knapp 70 Prozent würde primär ein besseres Gehalt zum beruflichen Neustart motivieren. Aber es gibt auch Bedenken: Neben fehlender Erfahrung in der neuen Tätigkeit, nennen die Befragten ihr Alter, ihre Gesundheit oder ihre bevorstehende Rente als Gegenargumente.

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Quereinstieg: Darum ist die IT besonders attraktiv

Dass die IT-Branche für Quereinstiegerinnen und Quereinsteiger besonders attraktiv ist, zeigt eine Stepstone-Jobanalyse, die t3n vorliegt. Einerseits ist das Angebot an Stellen, die sich explizit an Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger richten, besonders hoch. Andererseits wecken die meist guten Bedingungen in der IT-Branche das Interesse der Jobsuchenden. Dort lassen sich hohe Gehälter verdienen. Zudem ist die Flexibilität, etwa beim Anteil an Homeoffice, in der Digitalbranche verhältnismäßig hoch.

Der Stepstone-Arbeitsmarktexperte Tobias Zimmermann sagt: „21 Prozent der Menschen, die sich vorstellen können, die Branche zu wechseln, finden, die IT bietet attraktive Jobs und Arbeitgeber.“ Damit liege sie im Branchenvergleich unter den Top-3. Zum Quereinstieg generell gibt er zu verstehen: „Menschen können heute mehrere Karrieren in ihrem Berufsleben haben.“ Die Offenheit für unkonventionelle Karrierewege schafft in Zeiten des Fachkräftemangels viele neue Entwicklungsmöglichkeiten.

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Dass sich um Quereinsteiger ganz neue Geschäftsmodelle entwickelt haben, wird in der IT deutlich. Coding-Bootcamps legen ihren Fokus bei der Fort- und Weiterbildung von Berufstätigen längst nicht nur auf sogenanntes Up-, sondern auch Reskilling. Während Upskilling sich auf die gezielte Entwicklung von Fachwissen und Kompetenzen bezieht, um Qualifikationslücken zu schließen und den Anforderungen neuer Positionen gerecht zu werden, geht es beim Reskilling um den Prozess des Erlernens neuer Fähigkeiten.

Allein in Deutschland gibt es Dutzende Coding-Bootcamps, die sich unter anderem in der Dauer der Schulungen unterscheiden. Neue Fische in Hamburg bietet etwa dreimonatige Kurse an. Ironhack in Berlin hat sechsmonatige Kurse im Angebot. In den Einrichtungen finden sich regelmäßig Kursteilnehmer, die nicht nur aus anderen Branchen, sondern auch fachfremden Berufen kommen. Sie zahlen für ihr Reskilling oft mehrere Tausend Euro, erhalten jedoch auch eine anschließende Jobgarantie.

In eigener Sache: Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung für Arbeitgeber. Erfahre in unserem Paper, wie du mit einer Up- und Reskilling-Strategie die Fachkräftesicherung selbst in die Hand nehmen kannst: Zum Download!

Arbeitsalltag: 10 Diagramme und Grafiken, die wir fühlen

Instagramer Matt Shirley illustriert Arbeitsalltag: 10 Grafiken, die wir fühlen Quelle: Matt Shirley
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