Oneplus kündigt 150 Watt Schnellladen und Weiterentwicklung von OxygenOS an
Oneplus ist seit Mitte 2021 ein Teil von Oppo. Ein knappes viertel Jahr später, im September 2021, verkündete Pete Lau, dass im Zuge der Unternehmensstrategie „Oneplus 2.0“ Oppos Betriebsystem ColorOS und Oneplus‘ OS-Version OxygenOS zu einem OS verschmolzen werden sollen. Von diesem Vorhaben verabschiedet Oneplus sich nun wieder. Im Zuge einer virtuellen Pressekonferenz erklärte Lau, dass anstelle eines Unified OS OxygenOS weiterleben soll.
Weiter sprach Lau, begleitet von weiteren Oneplus-Managern, über den baldigen globalen Start des Oneplus 10 Pro, superschnellem Laden und der weiteren Produktstrategie inklusive eines besonders günstigen 5G-Smartphones. Doch der Reihe nach.
Oneplus: OxygenOS und ColorOS bleiben erhalten
Mit OxygenOS 12 hatte Oneplus sein erstes Update auf gemeinsamer Codebasis mit Oppos ColorOS veröffentlicht. Mit der Aktualisierung hatte der Hersteller sich jedoch nicht mit Ruhm bekleckert: Die OS-Version ist immer noch fehlerbehaftet und hat viele Nutzer:innen verärgert. Das soll sich aber bald ändern: OxygenOS 12 habe bisher nicht den Ansprüchen des Unternehmens entsprochen, ein weiteres Update werde die Probleme beheben und für mehr Stabilität und Performance sorgen.
OxygenOS 12 wird aber trotz Ankündigung eines gemeinsamen Betriebssystems, das künftig auf Oppo- und Oneplus-Geräten installiert sein sollte, doch nicht die letzte Version mit Oneplus-Anstrich sein. Denn man habe sich unter anderem auf Wunsch der Community dazu entschlossen, nur die Codebasis zu teilen. Die Nutzeroberflächen von Oneplus und Oppo-Geräten sollen sich also auch weiterhin unterscheiden.
OxygenOS 13 auf Basis von Android 13
Laut Oneplus arbeite man zusammen mit Google an der nächsten OxygenOS-Version, die auf Android 13 basieren wird. Sie soll nah am puren Android gehalten und wie die bisherigen OxygenOS-Versionen „schnell und flüssig“ sein. Ferner werde die neue Version, die sich noch in der aktiven Entwicklung befinde, exklusive Optimierungsoptionen enthalten, so Oneplus.
Oneplus trage Lau zufolge auch bei der Entwicklung oder Verbesserung von Android für Foldables bei. Dass der Hersteller selbst an einem Foldable arbeite, wollte Lau nicht bestätigen – naheliegend wäre es, zumal Unternehmensmutter Oppo schon sein Find N angekündigt hat. Zudem trage Oneplus auch zu Googles „Better Together“-Strategie bei, mit der eine besser Vernetzung von Geräten erzielt werden soll.
Oneplus 10 Pro erscheint in Europa Ende März mit OxygenOS 12.1
Auch über das Topmodell Onplus 10 Pro sprach der Hersteller im Videocall vor versammelter Presse und verriet einen groben Marktstart des Geräts: In Europa, den USA und Indien werde es Ende März erscheinen.
Da OxygenOS 13 noch lange nicht fertig ist, soll das Gerät mit OxygenOS 12.1 auf den Markt kommen. Als Grund für den frühen Launch in China und den eher ungewöhnlich späten weltweiten Marktstart nennt Lau mehrere Gründe. Zunächst wollte Oneplus das Gerät zunächst in China auf den Markt bringen, um der Konkurrenz ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn unter anderem sind dort auch schon Xiaomis Topmodelle der 12er-Serie verfügbar, auch das Motorola Edge X30 ist seit Ende 2021 dort erhältlich. Hierzulande wurde es im Vorfeld des MWC 2022 als Edge 30 Pro angekündigt.
Neben dem Fokus auf China erläutert Oneplus, dass die Softwareentwicklung für globale Märkte länger dauere – unter anderem wegen Zertifizierungsprozessen. Hier sollte erwähnt werden, dass Oneplus-Geräte in China nicht mit OxygenOS, sondern mittlerweile mit ColorOS verkauft werden.
SuperVOOC: Neues Smartphones mit 150 Watt Laden im zweiten Quartal
Das Oneplus 10 Pro bleibt aber wohl nicht das einzige Modell des ersten Halbjahres 2022: Denn Lau verriet, dass im Laufe des zweiten Quartals ein neues Modell erscheinen soll, das das bisherige Schnellladesystem alt aussehen lassen soll: Es soll über eine Ladeleistung von 150 Watt verfügen. Bei Oneplus und Oppo war bisher bei 80 Watt Schluss, Xiaomi hatte mit dem 11T 120 Watt Schnellladen eingeführt.
Mit dem Ladeturbo sei es möglich, ein Smartphone mit 4.500-Milliamperestunden-Akku innerhalb von fünf Minuten von einem auf 50 Prozent aufzupumpen. Die Akkugesundheit leide nicht darunter, so Oneplus. Durch eine Softwarelösung werde die Akkuladung gesteuert, was ermögliche, dass die Batterie eine Lebenszeit von 1.600 Ladezyklen erziele. Bei Akkus anderer Hersteller ist das Lebensende nach 800 Zyklen erreicht.
Für die Gesundheit der Batterie nutzt Oneplus eine sogenannte „Bionic Electrolyte Technology“, die es einer unterstützten Batteriezelle ermögliche, sich selbst zu heilen, und die Gesundheit und Leistung der Batterie weiter verbessere. Zusätzlich zur schnellen proprietären Ladetechnologie unterstütze das Gerät dennoch PPS, PD und Quick-Charge-Protokolle.
Oneplus plant günstiges 5G-Smartphone
Neben dem Oneplus 10 Pro und dem Turbolade-Modell, das angeblich mit einem Mediatek Dimensity-8100-SoC bestückt sein soll, wird der Hersteller sein Portfolio weiter ausbauen. Unter anderem arbeite Oneplus an einem 5G-Smartphone, das offenbar noch günstiger sein wird als das Nord CE 2, das um die 350 Euro kostet. Womöglich wird eines der Nord-N-Modelle entsprechend aktualisiert.
Zum weiteren Fokus in diesem Jahr gehört die Stärkung der Kameraqualität, was unter anderem durch die Hasselblad-Partnerschaft realisiert werde. Zudem arbeite Oneplus an der Verbesserung der Gaming-Experience und der Systemperformance: Hierfür wird das Unternehmen eine neue „Hyperboost Gaming Engine“ einführen.
Neben neuen Smartphones will Oneplus in diesem Jahr neue IoT-Produkte einführen: Zum einem sollen neue Produkte in existierende Kategorien erscheinen, zum anderen will Oneplus weitere neu für sich erschließen.