Whatsapp und Messenger direkt im Browser: Das neue Opera im Test
Mit Opera Neon hat der Software-Hersteller im Januar 2017 einen Konzeptbrowser vorgestellt, der als Experimentierfeld für eine neuartige Browser-Erfahrung dienen sollte. Das Ergebnis war zwar optisch ansprechend, wirklich alltagstauglich war der Browser allerdings nicht. Dennoch scheint sich das Experiment für Opera gelohnt zu haben, denn es wurde immerhin ein Konzept in den regulären Desktop-Browser von Opera integriert, der obendrein ein umfassendes Redesign erlebt hat.
Opera selbst nennt das Redesign „Reborn“, auch wenn sich an der grundsätzlichen Bedienung des Browsers nicht übermäßig viel getan hat. Immerhin wurden Icons aber neu gestaltet und sollen jetzt über die verschiedenen Plattformen hinweg konsistenter sein. Außerdem wurden in das „Reborn“-Interface einige kleinere Animationen integriert. Die haben zwar keinen Einfluss auf die eigentliche Arbeit mit dem Browser, sehen aber nett aus.

Opera bietet euch jetzt einen Schnellzugriff auf Whatsapp, Facebook Messenger und Telegram. (Screenshot: Opera 45)
Die wohl größte Änderung betrifft die Integration der Chat-Dienste Whatsapp, Telegram und Facebook Messenger in den Browser. Dabei handelt es sich um die Änderung, die von Neon inspiriert wurde. Die drei Chat-Dienste werden bei Bedarf direkt in der optionalen Seitenleiste des Browsers angezeigt. So sollen Nutzer beim Surfen direkt eingehende Nachrichten beantworten können. Dazu lassen sich die Chat-Fenster auch festpinnen.
Die Chat-Dienste selbst sind jeweils über ihre bekannten Web-Versionen eingebunden. Leider habt ihr derzeit aber dennoch nicht die Möglichkeit, weitere webbasierte Messenger einzubinden. Daher ist auch der Opera-45-Browser keine Alternative zu dedizierten Multi-Messengern wie Franz oder Rambox.
Opera lässt euch jetzt die Wahl zwischen einem hellen oder dunklen Nutzer-Interface. Wobei die Seitenleiste allerdings in beiden Fällen schwarz bleibt, da die Einstellung letztlich nur die Tab- und die Navigationsleiste betrifft. Hier wäre etwas mehr Spielraum für eigene Anpassungen wünschenswert.
Ebenfalls überarbeitet wurde der in den Browser integrierte Werbeblocker. Hier könnt ihr jetzt selbst festlegen, auf Basis welcher Liste Online-Anzeigen gesperrt werden sollen. Wie Googles Chrome-Browser warnt euch Opera jetzt davor, sensitive Daten über ein nicht per HTTPS verschlüsseltes Formular zu versenden. Diese Änderung ist überraschend, denn unter der Haube setzt Opera auf Chromium in Version 58.
Opera ist nach wie vor ein brauchbarer Browser mit einigen praktischen Funktionen wie dem integrierte VPN-Feature. Wer im Messaging-Bereich ausschließlich einen der drei unterstützten Dienste verwendet, dürfte sich auch über die neue Chat-Funktion freuen. Allerdings bietet der Vivaldi-Browser vom ehemaligen Opera-Chef Jon von Tetzchner im Grunde dasselbe und ist dabei auch noch flexibler: Bei dem Browser könnt ihr jede Web-App, also auch die von Chat-Diensten, als Paneel anheften. Wer beim Browsern also nur seine Chat-Verläufe im Auge behalten möchte, der könnte mit Vivaldi am Ende vielleicht sogar glücklicher werden.
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