
Es pinnen nicht mehr so viele Menschen wie letztes Quartal: Zum dritten Mal in Folge sind die Nutzer:innenzahlen gesunken. (Foto: Happy Zoe / shutterstock)
In der Phase des ersten Lockdowns hatte Pinterest einen Boom – die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer:innen, kurz MAU, nahm gut zu. Auch das erste Quartal 2021 lief noch gut, die Gesamtanzahl der monatlichen Nutzer:innen wuchs von 459 Millionen auf 478 Millionen. Seitdem ging es stetig abwärts. Das geht aus dem Quartalsreport von Pinterest hervor.
Drittes Quartal in Folge sinkende MAU-Zahlen
Im vierten Quartal 2021 sank die Zahl US-amerikanischer Nutzer:innen im Vergleich zum Q3 von 89 Millionen auf 86 Millionen. International, im Rest der Welt, sanken die MAU um zehn Millionen, von 356 Millionen auf 346 Millionen.

Pinterest konnte die gewonnen Nutzer:innen nicht halten. (Grafik: Pinterest)
Wie in Pinterests Diagramm gut sichtbar ist, sinkt die Anzahl der aktiven Nutzer:innen seit März 2021. In den letzten drei Quartalen hat Pinterest 47 Millionen MAU verloren – allein in den USA zwölf Millionen, in allen anderen Ländern insgesamt 34 Millionen. Damit ist ein Großteil des Wachstums, den Pinterest während der Pandemie erzielen konnte, wieder zurückgegangen. Die Gesamtzahl der Nutzer:innen ist noch immer relativ hoch, allerdings konnte Pinterest die gewonnenen Personen nicht langfristig halten.
Andrew Hutchinson von Social Media Today verweist darauf, dass ein großes Wertversprechen von Pinterest sei, dass 90 Prozent der wöchentlich aktiven Nutzer:innen Pinterest für ihre Kaufentscheidungen nutzen sollen. Die aktuellen Statistiken zur Kundenbindung und des Wachstums sollen darauf hindeuten, dass dieser Wert nicht auf die neuen Nutzer:innen übertragen werden konnte. Die Plattform schaffe es nicht, das Potenzial auszuschöpfen und den Marktanteil zu vergrößern.
Werbeeinnahmen sind gestiegen
Die Werbeeinnahmen der Plattform sind auf 847 Millionen US-Dollar gestiegen. Der Großteil kam dabei aus den USA. Allerdings war auch eine Steigerung der internationalen Werbeeinnahmen zu sehen. Zudem ist das Einkommen pro Nutzer:in gestiegen – diese Zahl ist allerdings abhängig vom Interesse der Werbenden. Sinken die Nutzer:innenzahlen weiterhin, könnte auch das Interesse von Werbekund:innen wieder schwinden.
Sind die Google-Core-Updates der Grund?
Pinterest hat in einem Bericht an die Shareholder darauf verwiesen, dass Traffic und Engagement seit den Google-Updates stark gesunken seien. Das sei auch ein Grund für die gesunkenen monatlichen aktiven Nutzer:innen. Sowohl Google als auch Pinterest konzentrieren sich stark auf den Shopping-Bereich. Dazu werden auch die Google-Suchergebnisse immer visueller. Es könnte sich hier also, vermutet Hutchinson, um eine direkte Konkurrenz handeln.