
Bei Apple hat Warren Buffett wieder zugeschlagen. (Foto: Primakov/Shutterstock)
Anleger:innen und Börsenfans schauen genau hin, wenn vierteljährlich der Bericht über Änderungen am Berkshire-Hathaway-Portfolio veröffentlicht wird. Lag doch CEO Warren Buffett in der Vergangenheit mit seinen Zu- und Verkäufen oft richtig.
Buffett stößt überraschend TSMC-Anteile wieder ab
Am meisten überraschen dürfte Beobachter:innen dieses Mal, dass Buffett einen großen Teil des erst im dritten Quartal 2022 erworbenen Anteils am taiwanischen Chiphersteller TSMC wieder verkauft hat. TSMC war zuvor die zehntgrößte Position im Buffett-Portfolio.
Nachdem im November 2022 bekannt geworden war, dass Buffett mit einem Volumen von rund fünf Milliarden US-Dollar bei TSMC eingestiegen war, löste das eine Rallye bei der Aktie des Chipherstellers aus. Entsprechend sackte das Papier an der Börse in Taipeh jetzt um rund vier Prozent ab.
Börsenguru verpasst Jahresanfangsrallye
Überraschend ist die Reduzierung des TSMC-Anteils um fast 90 Prozent vor allem, weil Buffett normalerweise für langfristige Engagements bekannt ist. Zudem verpasste Buffett wegen des Verkaufs im vierten Quartal die aktuelle Rallye. TSMC legte seit Jahresbeginn um mehr als 30 Prozent zu, wie das Handelsblatt schreibt.
Ebenfalls deutlich reduziert hat Buffett seine Anteile an den Banken Bank of New York und U.S. Bancorp um 60 beziehungsweise 90 Prozent. Hierfür dürfte die im Vergleich schwache Performance des vergangenen Jahres der Grund sein.
Banken fliegen aus dem Portfolio
Mit einem Verlust von 20 Prozent verloren die Aktien der beiden Banken mehr als der Index S&P 500. Die Entwicklung des auch international wichtigen Indexes der 500 größten US-Börsenunternehmen zieht Buffett gern als Vergleich heran.
Ebenfalls die Reißleine zog Buffett bei Activision Blizzard. Hier reduzierte der Investor seine Anteile im Schlussquartal 2022 weiter. Hintergrund sind die Probleme bei der milliardenschweren Übernahme durch Microsoft.
Buffett kauft Apple-Aktien hinzu
Seine Lieblingsposition Apple hat Buffett dagegen zuletzt weiter ausgebaut, wenn auch „nur“ um knapp 60 Millionen Dollar. Aktuell hält Berkshire Hathaway Apple-Anteile im Wert von 137 Milliarden Dollar. Damit ist Apple die mit Abstand größte Position im rund 300 Milliarden Dollar umfassenden Buffett-Portfolio.
Der wegen seines guten Gespürs für Aktienentwicklungen auch „Orakel von Omaha“ genannte 92-jährige Buffett hält zudem milliardenschwere Anteile der Bank of America, des Ölkonzerns Chevron und von Coca-Cola.