Er gilt als einer der Begründer der Netzkritik, arbeitete sich unter anderem an der dominanten Rolle von Suchmaschinen im Alltag und Social-Media-Monopolen ab und kritisierte Fake-News, die Toxizität viraler Memes sowie Online-Sucht.
Internetaktivist sieht Internet vor dem Aus
Jetzt sieht der niederländische Medientheoretiker und Internetaktivist Geert Lovink das Internet als Ganzes vor dem Aus. In seinem neuen Essay „Extinction Internet“, gehalten als Antrittsvortrag, sieht der Professor für Kunst- und Netzwerkkulturen an der Universität Amsterdam das Internet auf einen „Punkt ohne Wiederkehr“ zusteuern.
Ähnlich wie – laut Wissenschaftler:innen und Klimaschützer:innen – beim Klimawandel auf der Erde gebe es demnach auch beim Internet einen bestimmten Zeitpunkt, an dem eine Rückkehr zu den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich wäre.
Das Internet wäre dann unwiederbringlich zerstört. Nicht zufällig erinnert der Titel des Essays an die radikale Umweltorganisation Extinction Rebellion (deutsch: Rebellion gegen das Aussterben).
Big Tech statt dezentrales Netz: Ende einer Ära
Laut Lovink ist das Sterben des Internets nicht als ein Problem der Infrastruktur zu begreifen – etwa durch das Durchtrennen von Kabeln oder Stromausfall –, sondern vielmehr als Ende einer Ära. Der Kampf der Internetverfechter:innen in den Neunzigerjahren um ein dezentrales Netzwerk für alle sei jedenfalls verloren gegangen.
Stattdessen hätten Konzerne („Big Tech“) das Regime übernommen, denen individuelle Rechte oder die Gesellschaft als Ganzes ziemlich egal seien, wie techxplore.com Lovink zitiert. Demnach sei der Experte bisher immer davon ausgegangen, dass das Internet zwar kaputt, aber zu reparieren sei. Das habe sich jetzt aber geändert.
Den zitierten Punkt ohne Wiederkehr sieht Lovink bald erreicht, weil zunehmend auch normale Nutzer:innen den Preis für ihre Abhängigkeit vom Internet und die Sucht nach sozialen Medien und Apps zahlen müssten. Der zu zahlende Preis seien ein verzerrtes Selbstbild und Angststörungen sowie die Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses.
Lovink: Immer mehr Kontrolle und Überwachung
Zudem, so Lovink in seinem Essay, nähmen die soziale Kontrolle und die Überwachung im Internet zu. Das bedrohe zum einen die Meinungsfreiheit, weil Menschen sich nicht mehr trauen würden, vom „Mainstream“ abweichende Meinungen zu veröffentlichen, wie Lovink behauptet.
An den Beispielen China (soziales Punktesystem) und USA (Angaben für Visavergabe) macht der Professor zudem die gestiegene Kontrolle einzelner Nutzer:innen fest. Die Folge sei, dass Nutzer:innen sich zunehmend aus dem Internet zurückziehen würden. Die großen Konzerne hätten das schon realisiert, daher auch das Engagement von Mark Zuckerberg für seine Metaverse-Idee.
Einen Schlussstrich ziehen und einfach etwas Neues beginnen funktioniere aber nicht, so Lovink. Er sieht das Ende für das Internet aber ohnehin als Möglichkeit, sich aus dessen Fängen zu befreien.
Es geht auch ohne Internet – oder?
Was für viele Jugendlich undenkbar scheine, habe vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine auch für die Gasversorgung gegolten. Was aber, wenn der Strom und mit ihm das Internet ausfalle, fragt Lovink. Wolle eine Gesellschaft dann auf das teure Satelliteninternet von Elon Musk angewiesen sein?
„Ich denke, es ist möglich, dass wir uns davon entwöhnen. Es könnten unterschiedliche Software oder andere Konstrukte entstehen, die uns weniger abhängig machen“, so Lovink. Für die Zukunft sieht er jedenfalls gar nicht so schwarz.
Langer Winter des Internets bald vorbei
Nach einer langen Winterphase sei Lovink zufolge in den vergangenen drei Jahren mit den Bewegungen rund um Occupy, #MeToo und das Klima ein neues Bewusstsein dafür entstanden, wo wir stehen. Damit, so der Professor, könne man den langen Winter des Internets, gemeint sind oben angesprochene Kontrolle, Überwachung und Abhängigkeit, jetzt hinter sich lassen.
So ein Blablabla. Was genau kaputt sein soll geht aus dem Artikel nicht hervor.
Ich vermute der Internetaktivist bedauert, dass das Internet immer weniger so ist, wie er es haben will. Für die meisten Nutzer ist das Internet kaputt, wenn WhatsApp und TikTok nicht mehr erreichbar sind. Für mich ist das Internet kaputt, wenn Artikel von t3n nicht am Heise-Forum hängen.
So lange noch alle IPs überall geroutet werden und DNS weitestgehend unzensiert funktioniert, so lange funktioniert auch das Internet. Es gibt immer noch viele kleine Webseiten und Foren, es interessiert sich nur ein immer kleinerer Teil der Nutzer dafür. Als wenn, dann sind die Nutzer kaputt, nicht das Internet.
DAS Internet, so wie es sich derzeit präsentiert, mit dem Hauptfokus auf (un-)soziale Medien und dem üblichen Gedöns in allen Varianten, ist nur ein kleiner, öffentlich sichtbarer Teil des Gesamten.
Dass man diese Form der „sozialen“ Medien nicht unbedingt braucht, ist gegessen. Dieses Herumgeholze auf irgendwelchen digitalen Kanälen ist ohnehin inzwischen so etwas wie das Spielfeld der digitalen Almöhis, die sich als Supernerds begreifen, weil sie irgendwelche mehr oder minder abwegige bis stussige Ansichten im Netz verbreiten und in der gigantisch überwiegenden Masse noch dümmlichere Fotos oder Grafiken einstellen. Das baut niemanden wirklich auf und reicht nur dazu, Gleichgesinnte mit Erregungspotential zu versorgen.
Das Internet ist aber darüber hinaus schon sehr viel mehr. Und gegenüber dem Status davor deutlich praktischer in vieler Hinsicht.
Nach einem kompletten Schwitzanfall der Werbewirtschaft auf der Basis von Datenschaufeln für nix Gescheites (s. Datanalyst, der dümmste Beruf, den man überhaupt ergreifen kann, weil über kurz überflüssig), wird der eigentliche Aspekt der leichten und schnellen Verfügbarkeit von Informationen auch für Unternehmen und Handel wieder in den Vordergrund stehen. Heute geht man eben nicht einfach in ein Kaufhaus und sucht sich die Ware aus, sondern sondiert das vorweg im Internet. Die haptisch-visuelle Kontrolle der Ware erfolgt dann eben an physikalisch dafür vorgesehenen Plätzen. Usw.
Für reine Dummwerbung, die man den Leuten ständig unter die Nase halten will und soll, wird dagegen immer weniger Platz sein, weil das einfach weggeklickt wird. Diejenigen die das so betreiben, stoßen dabei auf immer größere Barrieren der Nutzer.
Entscheidend für die Weiterentwicklung des Internets wird die Datensicherheit und damit Seriösität des Angebots überhaupt sein. Am Ende zählt AKZEPTANZ und die muss man sich verdienen.
Ich denke das die aufregenden und besten Internetjahre zu Ende gehen. Was jetzt auf uns zu kommt ist ein orwellscher Albtraum…..Überwachungskapitalismus, KI….etc. Alles schon mehrfach auf G20, WEF und BigTech Treffen angedacht. Die EU die immer so tut….als ob ihr Datenschutz etc. ganz wichtig wäre…..hat ein Dutzend Projekte am laufen….die wohl eher…einiges aus China kopieren möchten.
Nein Danke……werde alles reduzieren….natürlich werde ich einiges nutzen müssen…..aber ich gehe bald unter den Radar….ich kann auch nicht verstehen wie alle unkritisch Google, Microsoft, Apple nutzen….
Ich habe keine Ahnung, was überhaupt das Hauptargument dieses Artikels sein soll. Der Text springt einfach von Aussage zur nächsten ohne das ein wirklicher Zusammenhang deutlich wird. Dass kann sogar ChatGPT besser beantworten:
„ Das Internet ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden und es ist schwer vorstellbar, wie wir ohne es zurechtkommen würden. Aber könnte es sein, dass das Internet irgendwann verschwindet?
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass das Internet als solches nicht verschwinden wird. Es ist ein globales Netzwerk von Computern und Servern, das miteinander verbunden ist und das es ermöglicht, Daten und Informationen auf der ganzen Welt zu teilen. Solange es Computernetzwerke und -server gibt, wird es auch das Internet geben.
Dennoch gibt es einige Faktoren, die dazu beitragen könnten, dass das Internet für uns nicht mehr so zugänglich ist, wie wir es gewohnt sind. Ein möglicher Grund dafür wäre, dass das Internet irgendwann so überlastet ist, dass es nicht mehr in der Lage ist, alle Anfragen und Datenübertragungen zu verarbeiten. Dies könnte dazu führen, dass das Internet langsamer wird oder sogar komplett zusammenbricht. Allerdings gibt es auch hierfür Lösungen, wie zum Beispiel den Ausbau der Infrastruktur oder die Einführung von neuen Technologien, die das Internet schneller und zuverlässiger machen.
Ein anderer Faktor, der dazu beitragen könnte, dass das Internet für uns weniger zugänglich wird, ist die Kontrolle und Regulierung durch Regierungen und Unternehmen. In einigen Ländern gibt es bereits strenge Regulierungen und Zensurmaßnahmen im Internet, die dazu führen, dass bestimmte Inhalte oder Websites blockiert oder beschränkt sind. Wenn sich diese Tendenz weiter verstärkt, könnte es sein, dass wir in Zukunft nur noch begrenzten Zugang zu bestimmten Teilen des Internets haben.
Allerdings gibt es auch hier Gegenmaßnahmen, wie zum Beispiel die Verwendung von Virtual Private Networks (VPNs), die es ermöglichen, die Zensurmaßnahmen zu umgehen und freien Zugang zum Internet zu haben.
Insgesamt ist es also unwahrscheinlich, dass das Internet irgendwann komplett verschwinden wird.“