Warten aufs Internet kostet uns jedes Jahr 1 Woche Arbeitszeit im Büro
Deutschland liegt, was schnelles Internet angeht, seit Jahren auf den hinteren Rängen. Im Oktober 2022 betrug die durchschnittliche Downloadrate der Internetanschlüsse laut Messungen auf speedtest.net hierzulande nur 77,3 Megabit pro Sekunde.
Deutschland bei schnellem Internet hinten
Zum Vergleich: Bei Spitzenreiter Singapur waren es 219,6 Megabit pro Sekunde. Dabei finden sich nicht nur die asiatischen oder nordeuropäischen Hightech-Staaten im Ranking vor Deutschland. Auch in Thailand, Rumänien und Panama ist das Internet viel schneller.
Der schleppende Breitbandausbau oder zu langsame Internetverbindungen sorgen schon länger für Nachteile bei deutschen Firmen, gerade auf dem Land. Jetzt hat eine Online-Umfrage des Internetknoten-Betreibers DE-CIX ergeben, dass durch Internetverzögerungen kostbare Arbeitszeit verlorengeht.
35 Stunden Warten aufs Internet – pro Jahr
Demnach summieren sich die Einschränkungen durch schlechte Internetverbindungen auf ungefähr 46 Minuten pro Woche. Aufs Jahr hochgerechnet ist das fast eine komplette Arbeitswoche – nämlich rund 35 Stunden. Jede:r zehnte Befragte verliert eigenen Angaben nach sogar über zwei Stunden in der Woche.
Interessanterweise waren die Verzögerungen in der Großstadt sogar ein wenig häufiger zu verspüren als in Kleinstädten. In Großstädten meldeten 40, in Kleinstädten nur 35 Prozent täglich oder mehrmals pro Woche Verzögerungen bei der Internetversorgung.
Internet im Homeoffice besser als im Büro
Ähnlich ist die Verteilung beim Arbeitsort. Von den Angestellten, die überwiegend im Homeoffice oder hybrid arbeiten, gaben 35 Prozent an, mehrmals die Woche mit Internetverzögerungen zu kämpfen zu haben. Bei überwiegend im Büro arbeitenden Angestellten waren es 40 Prozent.
Geht es nach den Anwendungen, bei denen Büroangestellte am ehesten mit Internetverzögerungen zu kämpfen haben, dann sind dies Videokonferenzen (39 Prozent). Auch bei Downloads (26 Prozent), die viel Bandbreite benötigen, sowie Cloud-Anwendungen (23 Prozent) und dem E-Mail-Versand (23 Prozent) kommt es zu Problemen.
Gerät die Internet-Infrastruktur schon bei normalen Videokonferenzen an ihre Grenzen, wie sieht es dann mit sogenannten immersiven Online-Erlebnissen wie dem Metaverse aus?
VR-basiertes Meeting bei schlechter Verbindung?
Nicht gut, meint Ivo Ivanov, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender bei DE-CIX. „Ein VR-basiertes Meeting im virtuellen Raum mit einer Verbindung, die bereits bei einer Videokonferenz an ihre Grenzen kommt, [wird] nicht funktionieren“.
Und weiter: „Unternehmen müssen eine bessere Anbindung schaffen, damit ihre Mitarbeiter:innen auch weiterhin produktiv arbeiten können – sei es im Büro, Homeoffice oder hybrid“, so Ivanov.
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