Radikale Elektro-Strategie: Ford streicht Fiesta, Galaxy und S-Max ersatzlos

Eine Ära neigt sich ihrem Ende. Nach 47 Jahren verschwindet der Ford Fiesta vom Markt. Nur noch bis Ende Juni 2023 soll der Kleinwagen im Kölner Ford-Werk produziert werden. Die Produktion ist noch nicht ausverkauft. Bestellungen sind noch möglich. Es gibt allerdings nur noch den Fünftürer.
Die Einstellung des Fiesta dürfte nicht nur der Elektrostrategie geschuldet sein. Nachdem das Erfolgsmodell seit 1976 insgesamt rund 18 Millionen Mal gebaut wurde, sank zuletzt der Absatz deutlich.
In Deutschland musste sich Fords Fiesta im ersten Halbjahr dem Corsa von Opel geschlagen geben. Während letzterer rund 24.000-mal verkauft wurde, musste sich Ford mit einem Viertel dieses Werts begnügen.
Mit dem Produktionsende des Fiesta endet in Köln auch die Produktion von Verbrennungsmotoren. Der bisher dort für andere Standorte gefertigte 1,0-Liter-Benziner kommt künftig aus dem rumänischen Werk in Craiova.
Das Kölner Werksgelände wird in diesen Tagen zum „Cologne Electrification Center“ (CEC) umgebaut und auf die Herstellung von Stromern vorbereitet. Schon ab 2023 soll dort ein sportliches Crossover vom Band laufen, der bisher nur unter seiner Projektbezeichnung CX45 bekannt ist.
Dabei lässt Ford dieses und alle weiteren Elektro-Autos auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns aufsetzen. Konsequenterweise sind die beiden ersten Crossovers von Ford eine Art Pendant zu den ID 3 und ID 4 von Volkswagen.
Aus Rumänien wird der elektrische Ford Puma ab 2024, das Portfolio ergänzen. Als Verbrenner bleiben vorerst noch der Puma und der Kuga (auch als Hybrid) im Programm.
Bis 2026 will Ford mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge in Europa verkaufen. Nach 2026 soll dann ein noch ungenanntes Auto von den Bändern im spanischen Valencia laufen. Dafür arbeitet Ford an einer eigenen Plattform. Gerüchte sagen ein kleineres Modell des Ford Mach-E voraus.
Teils aus strategischen, teils aus wirtschaftlichen Gründen stellt Ford seine beiden Vans S-Max und Galaxy ein. Für beide endet die Produktion bereits im Frühjahr 2023. Sie wurden bisher in Spanien hergestellt. Das Werk Valencia wird danach für den 2026 startenden Stromer vorbereitet.
Weder Galaxy noch S-Max sind bestellbar. Ford will aber noch einen Fundus an fertig produzierten Fahrzeugen haben, der bei entsprechender Nachfrage verkauft werden kann.
Gerade das Van-Segment Fords hat einen regelrechten Absturz hingelegt, wie Zahlen des Unternehmens zeigen. So wären im Jahr 2021 in Europa immerhin noch 4.700 Galaxy und 7.400 S-Max abgesetzt worden. In Deutschland hätten sich im ersten Halbjahr 2022 dann nur noch 1.345 S-Max und 804 Galaxy verkaufen lassen.
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