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Rätsel um mysteriöse Rakete auf dem Weg zum Mond wohl gelöst

Eine Raketenstufe schlägt in ein paar Tagen auf dem Mond auf. Wissenschaftler:innen rätseln um ihre Herkunft. Wahrscheinlich ist es acht Jahre alter Weltraumschrott aus China.

2 Min. Lesezeit
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Eine Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5 bringt Fracht ins All. Bei einer Mission 2014 soll eine Stufe des Vorgängers nicht zurückgekehrt sein. (Foto: CNSA)

Es verdichten sich Hinweise auf die Herkunft eines mysteriösen Objekts, das sich seit Jahren auf Kollisionskurs mit dem Mond befindet. Anscheinend gehört es zu einer älteren Mission Chinas. Das vermutet der Entwickler und Astronom Bill Gray, der zuvor die Hypothese vertrat, die Raketenstufe sei eine Falcon-9-Komponente von SpaceX. Nun hat er seine Meinung also geändert.

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Am 4. März wird die Stufe voraussichtlich auf die Mondoberfläche stürzen. Wissenschaftler:innen erwarten davon weitere Aufschlüsse über den Mond. Sicher ist, dass der Aufprall einen neuen Krater bilden wird.

Die Esa bekräftigte ihre Kritik an einer fehlenden Regelung für solche Fälle.

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China dementiert verlorene Raketenstufe

Gray ist der Urheber der Erdbeobachtungssoftware „Project Pluto“. Er stellte nach dem Widerspruch anderer Spezialist:innen neue und mehr Berechnungen an. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich um eine chinesische Boosterstufe von der Mission Chan’e 5-T1 handeln könnte. Damit steht er nicht allein. China hat letzte Woche indes bestritten, dass die Raketenstufe aus dem Mondprogramm des Landes stammt. Gray spricht von einem Missverständnis. Das Dementi des Außenministeriums beziehe sich auf die Chang’e-5-Mission im Jahre 2020. Er meint aber die Vorgängermission aus dem Jahre 2014. Diese Missionen seien schon häufiger verwechselt worden, so Gray.

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Zweifelhafte Aussage der Raumfahrtkontrollstaffel

Die 18. Space Control Squadron (18SPCS) beobachtet den Himmel auf der Suche nach Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten. Sie notiert auch den Wiedereintritt von Flugkörpern. Nach ihrer Aussage ist die besagte Stufe bereits 2015 verglüht. Gray checkte die Flugbahndaten und stellte fest, dass sie sich nur auf den Zeitpunkt kurz nach dem Start beziehen. Es handelt sich also um eine Vorhersage für ein Jahr im Voraus. Er bezeichnet das als ungefähr so aussagekräftig, „als würde man versuchen, das Wetter ein Jahr im Voraus vorherzusagen.“ Zudem sei die Stufe einen Großteil des Jahres außerhalb der Radarreichweite gewesen. „Ich bezweifle daher, dass 18SPSC ihn tatsächlich verfolgt hat“, lautet sein Fazit. Ähnliche Probleme gibt es mit der Nachverfolgung der Esa: Sie konzentriert sich ebenfalls auf niedrige, mittlere und geosynchrone Umlaufbahnen.

Vergleiche sprechen für Grays These

Gray hat mithilfe der Amateurfunk-Community die Flugbahn nachgezeichnet und ist sich sicher, dass es sich um die Stufe einer „Langer Marsch 3“-Trägerrakete handelt, die bei der Chan’e-5-T1-Mission verwendet wurde. Zustimmung erhält er aus Arizona. Dort sitzt der Co-Leiter des Space Domain Awareness Lab, Vishnu Reddy. Er hat mit seinen Studenten Spektralanalysen durchgeführt und kommt auf dasselbe Ergebnis: Die Spektren stimmen mit der chinesischen Rakete überein.

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Weltraummüll wird zu schlecht überwacht

Gray fordert die Veröffentlichung von den letzten bekannten Zustandsvektoren von Raketenkomponenten. SpaceX verfüge etwa über einen solchen Vektor, veröffentliche diese Information jedoch nicht. So glaubte Gray zunächst, die besagte Falcon-9-Stufe sei auf dem Weg zum Mond. Heute vermutet er, dass diese in eine Sonnenumlaufbahn eingeschwungen ist. Es schlägt zudem eine zentrale, internationale Beobachtungsstelle für Weltraumschrott vor. Zu guter Letzt plädiert er für Pläne, um den Weltraum sauber zu halten. Auch die Esa hatte zuletzt verbindliche Regeln gefordert.

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