Reality One „ohne Killer-App”: Apples Mixed-Reality-Headset soll beim Kunden reifen

Apples im Juni zur WWDC 2023 erwartetes erstes Mixed-Reality-Headset, das womöglich Reality One oder Pro heißen wird, soll mit allen erdenklichen Features bestückt werden. Wie Bloomberg-Reporter Mark Gurman spekuliert, verfolgt der iPhone-Bauer damit eine ähnliche Strategie wie bei der 2014 eingeführten Apple Watch: Das Produkt reife bei den Kund:innen, wobei sich die Kernfunktionen erst bei der täglichen Nutzung herausstellen sollen.
Laut Gurman, der für seine ausgezeichneten Quellen bei Apple bekannt ist, wurde noch nicht wirklich die „Killer-App“ gefunden, die das rund 3.000 US-Dollar teure MR-Headset zu einem „Must-have“ machen könnte. Stattdessen verfolge das Unternehmen eine Taktik, der es schon bei der Apple Watch mit Erfolg nachging: Der Hersteller wirft den Verbraucher:innen buchstäblich alle erdenklichen Features „an den Kopf“.
So plane Apple, das Headset mit unzähligen Funktionen auszustatten. Die reichten von Spielen, Fitnessdiensten und Meetingräumen mit Facetime bis hin zu einer App zum Lesen von Büchern in der virtuellen Realität. Dabei hoffe das Unternehmen, dass Käufer:innen irgendetwas finden, das ihnen dauerhaft zusage.
Gurmans Vergleich zur Einführung des Headsets mit dem Marktstart der Apple Watch ist gar nicht so abwegig. Schließlich hatte Apple-CEO Tim Cook die Watch im Jahr 2014 zum einen als hochpräzisen Zeitmesser, als Fitness-Tracker, als Möglichkeit, anderen Trägern persönliche Nachrichten zu schicken und als vieles mehr vorgestellt. Während seiner Präsentation sprach Cook ebenso davon, die Uhr auch als Fernbedienung für die Set-Top-Box Apple TV, als Sucher für die iPhone-Kamera und als Walkie-Talkie verwenden zu können.
Viele dieser Features sind immer noch an Bord, als relevante Funktionen haben sich im Laufe der Jahre aber nur wenige von ihnen herauskristallisiert. Letztlich fokussierte Apple sich bei der Watch auf Gesundheitsüberwachung, Benachrichtigungen und Zifferblätter mit vielen Komplikationen. Dies geschah aber erst, nachdem Kund:innen diese Funktionen als ihre Favoriten auserkoren hatten, so Gurman. „Tatsache ist, dass Apple wenig Ahnung hatte, welche Optionen Anklang finden würden“, so der Bloomberg-Reporter.
Abseits dessen, dass Apple wohl noch nicht so genau weiß, welches die eigentlichen Kernfeatures des Mixed-Reality-Headsets sein werden, kennt Gurman weitere Details zur Stromversorgung: Bekannt ist zwar schon seit längerer Zeit, dass das Gerät mit einem externen Akku betrieben wird, der sich an der Hüfte befestigen lässt. Weitere aufgetauchte Details besagen nun, dass das Headset zwei Anschlüsse haben soll: einen USB‑C-Anschluss für Daten und einen für ein proprietäres Ladegerät.
Laut Gurmann soll das Ladekabel, das in das Headset eingesteckt wird, eine runde Spitze besitzen, die magnetisch einrastet. Damit sich der Stecker während der Nutzung nicht löst, müsse man ihn im Uhrzeigersinn drehen, um ihn so zu verriegeln.
Der Akku, mit dem das Headset etwa zwei Stunden lang mit Strom versorgt werden könne, soll wie ein Magsafe-Akku für das iPhone aussehen. Er besitzt Gurman zufolge etwa die Größe eines iPhones, ist aber dicker. Aufgeladen werden könne der Akku per USB‑C-Anschluss und er könne mit demselben Adapter betrieben werden, der dem Macbook Pro beiliege.
Gurman spekuliert, dass Apple wegen der kurzen Akkulaufzeit – im Headset stecken ein angepasster M2-Chip und zwei 4K-Displays – zusätzliche Packs separat anbieten könnte.
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