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Reality Pro: Was wir bislang über Apples Mixed-Reality-Headset wissen

Apples Mixed-Reality-Headset wird im Juni zur WWDC 2023 erwartet. Wir fassen zusammen, was bislang bekannt ist.

8 Min. Lesezeit
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Renderbild der Apple Reality Pro. (Bild: Antonio de Rosa)

Im Juni kommt etwas Großes auf uns zu, glaubt man den unzähligen Berichten. Denn im Zuge der WWDC 2023 soll Apple seine erste neue Produktkategorie seit acht Jahren enthüllen. Die letzte neue Kategorie war die Apple Watch, die im Jahre 2014 angekündigt wurde und nun eines der erfolgreichsten Produkte des Apple-Universums nach dem iPhone ist.

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Mit dem jetzt erwarteten Mixed-Reality-Headset steigt der Hersteller in ein schwieriges Marktsegment ein, das schon seit Jahren von anderen Playern wie Oculus respektive Meta, HTC und weiteren Playern bedient wird. Erfolgreich sind die Produkte im Massenmarkt weniger, sondern kommen eher bei Gamer:innen oder in der Industrie zum Einsatz. In den vergangenen Monaten ist der Absatz dieser Headsets zudem in der Tendenz rückläufig gewesen.

Eines der ersten Renderbilder des Apple-MR-Headsets, das intern den Code N301 tragen soll. (Quelle: The Information)

Trotz der schwierigen Marktlage gehen einige Branchenvertreter:innen davon aus, dass Apples MR-Headset den gesamten Markt rund um „Metaverse-Produkte“ aufmischen werde. Laut einigen Menschen, die das Headset ausprobiert haben, soll Apples Erstling in Sachen Fähigkeiten und Features die Konkurrenz bei Weitem übertreffen und ein höheres Maß an Leistung und Immersion bieten, berichtete zuletzt das Wall Street Journal.

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Reality Pro: Apples Headset unterstützt VR- und AR-Inhalte

Seit einigen Jahren kursieren Informationen über das Headset, an dem Apple wohl schon seit sieben Jahren arbeitet und welches das erste Produkt sein soll, das vollständig unter der Ägide von Tim Cook entstanden ist. Selbst bei der Apple Watch und den Apple-Silicon-Chips hatte Steve Jobs noch seine Finger im Spiel.

Mit dem voraussichtlich 3.000 US-Dollar teuren Headset, das anhand von Markenanmeldungen entweder „Reality One“ oder „Reality Pro“ heißen könnte, will der Konzern einen neuen Ansatz für virtuelle Meetings und immersive Inhalte liefern und der derzeit von Meta dominierten VR-Branche neues Leben einhauchen. Laut dem Bloomberg-Reporter Mark Gurman verfolgt Apple dabei das Ziel, etwas „Neues auf den Tisch zu bringen“.

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Das mutmaßlich wie eine Skibrille aussehende Headset unterstütze Berichten zufolge nicht nur Inhalte in der virtuellen Welt (VR), sondern auch jene der erweiterten Realität (Augmented Reality  – AR). Bei AR werden digitale Inhalte mit der realen Welt mithilfe von nach außen gerichteten Kameras verschmolzen. Besonders AR hat es dem Apple-Chef angetan: Er spricht schon seit Jahren von deren Stärke und hält sie für eine genauso wichtige Kerntechnologie wie ein iPhone.

Hochauflösende Micro-OLED-Displays

Was die Hardware angeht, wird erwartet, dass Apple auf Displays von Sony setzt der Energiespeicher werde nicht am Headset angebracht werden, wodurch das Gewicht, man munkelt von etwa 350 Gramm, reduziert werden kann. Der Akkupack, der an der Hüfte befestigt werden soll, habe in etwa die Größe von zwei übereinander gestapelten iPhone 14 Pro Max (Test) und soll etwa zwei Stunden Laufzeit bieten, was ungefähr auf dem Niveau der Konkurrenz liege.

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Bei den Displays soll Apple laut dem gut vernetzten Ross Young von Display Supply Chain Consultants zwei 1,41-Zoll-Micro-OLED-Panels mit einer Auflösung von 4K pro Auge einsetzen. Dank der Micro-OLED-Technologie sollen die Bildschirme des Headsets eine Pixeldichte von 4.000 ppi erreichen und bis zu 5.000 nits hell werden. Zum Vergleich: Die Meta Quest Pro besitzt zwei LCD mit einer Auflösung von jeweils 1.800 x 1.920 Pixeln.

So könnte Apples MR-Headset mit Powerpack aussehen. (Renderbild: Markus Kane)

Apples MR-Headset so hochwertig wie Airpods Max

Im Unterschied zu den VR-Headsets der Mitbewerber soll Apple nicht auf Kunststoff, sondern auf höherwertige Materialien wie Aluminium und Glas setzen. Das soll an die Edelkopfhörer Airpods Max erinnern, heißt es. Das Produkt werde einen gebogenen Bildschirm auf der Vorderseite besitzen, der die Augen des Trägers oder der Trägerin nach außen zeigen könne, so die Berichte. Ferner verfüge es über Lautsprecher an den Seiten und ein Kopfband, um das Gerät an den Kopf anpassen zu können. Für einen immersiveren Sound können Airpods verbunden werden.

Wie bei den Airpods Max soll Apple auch beim MR-Headset auf hochwertige Materialien setzen. (Foto: t3n)

Als Recheneinheit des Reality-Pro-Headsets werde Apple auf eine Variante des M2-Chips setzen, der auch in aktuellen Macs des Unternehmens verbaut wird. Zudem soll ein spezieller Prozessor für Grafiken und Mixed-Reality-Erlebnisse dem M2-Chip ergänzend zur Seite stehen. Dieser zweite Chip soll den Namen „Reality Processor“ tragen, wie aus eingereichten Markenanträgen hervorgehe.

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Reality Pro: Steuerung per Handgesten ohne Controller

Nicht nur bei der Hardware soll Apples Headset besser aufgestellt sein, sondern auch die Steuerung werde sich unterscheiden: Anstelle klassischer Controller, die in den Händen gehalten werden, sei es möglich, per Augen- und Hand-Tracking zu navigieren.

Realisiert werde die Steuerung dabei über bis zu 15 Kameras und Sensoren: Dabei seien vier 3D-Sensor-Sets ähnlich wie Apples Face-ID im iPhone nach außen gerichtet und sollen die Handbewegungen des:der Benutzer:in analysieren können. Durch die Anzahl der Sensor-Arrays werde eine höhere Genauigkeit als bei einzelnen Truedepth-Kamera-Arrays in iPhones erzielt, heißt es.

Apple AR-Headset Patentskizze. (Bild: USPTO)

Apples MR-Headset in einer Patentskizze. (Bild: USPTO)

Ferner sollen nach innen gerichtete Sensoren im Gehäuse des Geräts die Augen erkennen. Mit diesen könne der:die Träger:in das Gerät steuern, indem er:sie auf ein Element wie eine Taste, ein App-Symbol oder einen Listeneintrag auf dem Bildschirm schaue, um das Element so auszuwählen.

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Der:die Benutzer:in könne Daumen und Zeigefinger zusammendrücken, um die Aktion auszulösen, ohne etwas festhalten zu müssen. Dieser Ansatz unterscheidet sich von den Headsets anderer Hersteller wie Meta oder Sony, die in der Regel einen Handcontroller benötigen.

Gurmann zufolge sei es zudem möglich, zwischen dem VR- und dem AR-Modus mittels einer digitalen Krone ähnlich wie bei der Apple Watch zu wechseln. Über dieses Feature berichtete schon das Magazin The Information Anfang Januar. Bei der AR-Funktion werden im Passthrough-Modus digitale Inhalte über die realen Ansichten gelegt.

Für Brillenträger:innen nicht unwichtig: Apple soll Nutzer:innen mit Korrekturbrillen maßgeschneiderte Linsen anbieten, die im Gehäuse selbst sitzen, so Bloomberg.

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Reality Pro: Apples Headset soll unabhängig vom iPhone funktionieren

Im Unterschied zur Apple Watch sei ein iPhone für den Betrieb des MR-Headsets nicht erforderlich, so die Gerüchte. Apple entwickle eine Technologie, mit der Nutzer:innen in der Luft mit ihren Händen tippen können, so Mark Gurman. Dass dieses Feature zum Marktstart bereitstehen wird, ist eher unwahrscheinlich, heißt es.

Alternativ kann die Eingabe von Text auch per Sprachbefehl über Siri erfolgen oder per Passthrough-Modus auf einer iPhone-, iPad- oder Mac-Tastatur.

Genauso wichtig wie die Hardware: Das Software-Ökosystem

Eine Hardware ist ohne Software respektive das Betriebssystem nichts: Hier kommt offenbar xrOS, das Extended Reality Operating System, zum Einsatz, das speziell für die neue Produktkategorie entwickelt wurde. Die Benutzer:innenoberfläche ebenso wie der Funktionsumfang ähnelten denen von iPhones und iPads, allerdings werde das Unter-Interface in einer 3D-Umgebung dargestellt.

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Unter anderem seien der Safari-Webbrowser, Fotos, Mail, Nachrichten und die Kalender-App an Bord. Ferner werde es Apps für weitere Apple-Dienste geben wie etwa den App-Store zum Installieren von Drittanbieter-Software, Apple TV Plus, Musik und Podcasts. Das Unternehmen arbeite überdies an Funktionen zur Gesundheitsüberwachung, heißt es.

Durch die Nähe zu iOS und iPad OS soll das Nutzer:innenerlebnis des MR-Headsets vertraut anmuten. „Wenn sie das Headset aufsetzen, ist die Hauptschnittstelle fast identisch mit der des iPhones und des iPads, mit einem Startbildschirm mit einem Raster von Symbolen, die neu organisiert werden können“, will Mark Gurman erfahren haben. Nutzer:innen könnten wie beim iPhone auch Widgets wie Wetter, Kalendertermine, E‑Mails und Börsenkurse zwischen ihren App-Symbolen anheften.

Um das Ökosystem zu erweitern, werde Apple ein Software-Development-Kit (SDK) bereitstellen. Mit dem SDK können Entwickler:innen Apps für das Headset optimieren oder neu entwickeln.

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Reality Pro: Fokus auf Arbeit und Calls

Was den Funktionsumfang angeht, soll das Headset zum einen dazu in der Lage sein, „immersive Videoinhalte zu zeigen, als externer Bildschirm für einen angeschlossenen Mac zu dienen und viele Funktionen von iPhones und iPads zu replizieren“.

Bei Videocalls per Facetime mit dem Headset sollen das Gesicht und der komplette Körper der Benutzer:innen realistisch in der virtuellen Realität dargestellt werden können, so ein Bloomberg-Bericht. Diese Avatare ermöglichten es zwei Personen mit Apple-Headsets, miteinander zu kommunizieren „und das Gefühl zu haben, im selben Raum zu sein“. Dieser Ansatz unterscheide sich von den virtuellen Besprechungsräumen der Meta-Headsets, den Horizon Workrooms, die einen eher cartoonartigen Avatar des:der Benutzer:in erstellen.

Es wird gemunkelt, das auch Final Cut Pro auf dem MR-Headset landen könnte. (Foto: Apple)

Für diese hochauflösenden Ganzkörperavatare werde viel Rechenpower benötigt, sie seien daher nur bei Videochats mit zwei Personen nutzbar. Facetime-Sitzungen mit mehreren Personen seien auch möglich, zusätzliche Nutzer:innen würden dabei als Symbol oder Memoji angezeigt, heißt es.

Neben den Videocalls mit Ganzkörperavataren sei ein weiteres Feature des Headsets das immersive Anschauen von Videos. Apple habe die Entwicklung von VR-Inhalten für die Plattform mit etwa einem halben Dutzend Medienpartnern verhandelt, darunter Disney und Dolby Laboratories. Apple arbeite ferner daran, sein eigenes Apple-TV-Plus-Material für das Headset anzupassen. Als Teil dieser Pläne übernahm Apple 2020 das Streaming-Unternehmen Next VR mit dem Ziel, Sportinhalte in VR zu erstellen. Auch Gaming werde eine gewisse Rolle spielen, heißt es.

Reality Pro: MR-Headset soll beim Kunden reifen

Auch wenn Apple allerhand Arbeit in Hardware und Software gesteckt hat, fehle es laut Gurman noch an der Killer-App. Apple packe letztlich alles rein, was möglich sei, und die Kund:innen können sich die Features herauspicken, die ihnen zusagen.

Ähnlich verfuhr das Unternehmen auch bei der Apple Watch, die zum Start mit zahlreichen Funktionen vollgestoft war. Mittlerweile dient sie primär der Gesundheitsüberwachung, für Benachrichtigungen, und auch die Ziffernblätter mit vielen Komplikationen haben sich als beliebt entpuppt.

Zuletzt kursierten Berichte in US-Medien, denen zufolge Apple-intern noch allerlei Zweifel an Sinn und Zweck der neuen Produktkategorie bestehen. „Einige interne Skeptiker:innen haben infrage gestellt, ob das neue Gerät eine Lösung für die Suche nach einem Problem ist“, so der Bericht.

Skeptiker:innen nahm Apple-Chef Tim Cook in einem Interview den Wind aus den Segeln, indem er sagte, dass es bei fast allem, was Apple je gemacht habe, „jede Menge Skeptiker:innen“ gab. „Wer Innovation wagt, wird immer auch auf Skepsis stoßen“, ergänzte Cook.

Mit hohen Absatzzahlen rechne Apple bei der ersten Generation wohl ohnehin nicht. Denn für die große Mehrheit sei das erste Headset nicht geplant, da es mit einem mutmaßlichen Preis von 3.000 US-Dollar ziemlich teuer sein wird.

Auch wenn das Headset wohl im Laufe der WWDC-Keynote am 5. Juni angekündigt werden dürfte, soll der Marktstart letzten Berichten zufolge viel später erfolgen, was für komplett neue Apple-Produkte nicht unüblich ist. Auch beim 2019 vorgestellten modularen Mac Pro, dem ersten Homepod und weiteren Produkten hatte Apple sich zwischen Ankündigung und Verkaufsstart viel Zeit gelassen. Glaubt man dem Analysten Ming-Chi Kuo, könnte der späte Marktstart des Headsets im Jahr 2023 kleiner ausfallen als bisher angenommen: Er rechnet mit 200.000 bis 300.000 Einheiten, was für Apple-Verhältnisse wenig ist. Zuvor war er davon ausgegangen, dass in diesem Jahr etwa eine halbe Million Geräte ausgeliefert werden.

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