
So könnte Apples erstes AR/VR-Headset aussehen. (Bild: Renders by Ian)
Das kommende VR/AR-Headset von Apple ist die erste neue Produktkategorie, die vollständig unter der Ägide von Tim Cook entstanden ist. Nachdem der Techkonzern mit iPhone und iPad ganze Branchen umgekrempelt hat, liegt die Latte hoch. Sieben Jahre lang soll die Entwicklung des Produktes gedauert haben, das als Nachfolger für das iPhone gehandelt wird.
Für Cook dient die Plattform, die virtuelle und erweiterte Realität zusammenbringen soll, als Gradmesser. Schafft er es, ein wenig sein Bürokraten-Image abzulegen und auch als Innovator in die Geschichte Apples einzugehen? Die Financial Times hat sich diese Frage gestellt. Dabei spielt auch das übermächtige Designteam eine Rolle, das Tim Cook entmachtet hat.
Seit 2016 gibt es Gerüchte, dass Apple an einer VR-Brille arbeitet. Später kursierten Meldungen, die Brille sei eher für Augmented Reality geeignet. Zuletzt hieß es immer wieder, zwei Brillen sollen für die neue Plattform Reality OS, kurz xrOS, herauskommen – so lauten vor Kurzem eingetragene Marken einer Scheinfirma Apples. In einem 2021 veröffentlichten geheimen Fahrplan steht der VR-Helm unter dem Codenamen N301, während die AR-Brille das Kürzel N421 trägt. Er verrät, dass sich Apple sogar über Kontaktlinsen Gedanken macht.
Zuerst soll das AR/VR-Headset N301 herauskommen. Markeneintragungen suggerieren, es könnte den Namen Reality One tragen. Doch der Name änderte sich häufig. Es gab auch immer wieder geleakte Veröffentlichungs- und Produktionsdaten, die sich nicht bewahrheiteten.
Häufig hieß es, das Team hinter dem Produkt habe den Start verlegt. Ein ehemaliger Ingenieur, der dort Mitglied war, bestätigt: „Sie stehen unter enormem Druck, das Headset auf den Markt zu bringen. Sie haben die Markteinführung in den letzten Jahren immer wieder verschoben.“
Das berühmte Designteam von Apple soll immer wieder zur Geduld gemahnt haben. Es habe geplant, zu warten, bis neue Technologien eine leichtere Version ermöglichten. Beteiligte erzählen, Cook soll sich schlussendlich auf die Seite von COO Jeff Williams gestellt haben. Demnach wartete das Unternehmen nicht auf neue Technik, sondern bringt das Gerät demnächst heraus.
Beobachter bemerken, dass operative Führungskräfte im Apple-Konzern von Cook immer stärker den Kurs bestimmen. Jony Ives Position als Chief Design Officer hatte er nicht neu besetzt. Er stellte Evans Hankey für das Hardware-Design ein, die das renommierte Team nach nur drei Jahren wieder verließ. Die Position wird Apple nicht mehr besetzen.
Das neue Gerät soll eine Unmenge an Sensoren und Kameras beinhalten und einen Einstiegspreis von 3.000 Dollar haben. Das ist rund doppelt so viel, wie die Wettbewerber für ihre Produkte Hololens und Quest Pro aufrufen. Dementsprechend rechne Apple im ersten Jahr nur mit rund einer Million verkauften Exemplaren, sagen Insider.
Das ist eine typische Taktik des Techgiganten: Zunächst kommt ein neues Gerät mit reduziertem Funktionsumfang und horrendem Preis auf den Markt, später erscheinen mehr und mehr Features. Parallel probieren die Entwickler die neue Plattform aus und produzieren immer mehr Inhalte und Apps dafür. Schließlich entsteht ein regelrechter Hype. Das erwartet die Fachpresse auch für das Headset und seine Software-Plattform.
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