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Seitdem Apple die neue Linie von iPads, iPhones und Macs angekündigt hat, ist klar: Das Unternehmen will mit Nachdruck in den Gaming-Markt vordringen. Immer mehr AAA-Spiele erscheinen zum Release oder kurz danach auch für Mac, so etwa jüngst der großer Gaming-Hit Baldur’s Gate 3.
Eines der Gaming-Studios, das die Apple-Geräte derzeit am stärksten unterstützt, ist Capcom. Mit dem Remake von Resident Evil 4, das Anfang des Jahres bereits für Playstation 5, Xbox Series und PC erschienen ist, zeigt das Studio, wie Blockbuster-Gaming inzwischen auch auf mobilen Geräten möglich ist.
Anders als zuvor läuft das Spiel auf dem iPhone 15 Pro und Pro Max sowie dem iPad Pro mit M2-Chips nativ – es wird also nicht gestreamt, sondern läuft direkt auf der Hardware. Damit könnt ihr das Spiel jederzeit unterwegs zocken.
Inzwischen ist Resident Evil 4 auf diversen Plattformen erhältlich, die allesamt Stärken und Schwächen haben. Wir wollen uns für diesen Artikel zwei Plattform-Ökosysteme anschauen und euch sagen, welches für wen geeignet ist.
Playstation 5, VR2 und Portal
Bereits im März 2023 erschien das Remake von Resident Evil 4 auf der Playstation 5 – und zeigte, wie modern und hochwertig ein gut gemachtes Remake sein kann. Sowohl Fans des Originals als auch neue Spieler und Spielerinnen konnten sich für diesen Titel begeistern, der daher auch viele Bestwertungen bekam.
Mehr zu Resident Evil 4 Remake auf der PS5 in unserem ausführlichen Artikel.
Über die Performance auf dieser Plattform ist also schon viel geschrieben worden. Seit dem 8. Dezember könnt ihr das Spiel aber auch auf der PSVR2 spielen. Per kostenlosem Update könnt ihr, insofern ihr die Vollversion des Spiels besitzt, Leon S. Kennedy nun auch in VR durch das spanische Horrordorf steuern.
Und das funktioniert fantastisch. Grafisch macht Resident Evil 4 in VR einiges her – glänzende Oberflächen, die wir beim Ausprobieren am liebsten anfassen wollten, eine ordentliche und flüssige Performance und natürlich ein nochmal gesteigerter Horror.
Besonders die Anfangsszene im Dorf, in der wir eine bestimmte Menge an Gegnern besiegen müssen, bevor die Kirchenglocke läutet, ist in VR nochmal angsteinjagender. Die Dorfbewohner kommen mit ihren Mistgabeln und Fackeln nah an uns heran und wirken auch in dieser Nähe gruselig realistisch.
VR-Headsets – 5 Dinge, die ihr vor dem Kauf wissen solltet:
Zudem bietet der VR-Modus von Resident Evil 4 mit dem Wechsel in die First-Person-Perspektive ein ziemlich frisches Spielerlebnis. Insgesamt können wir also sagen, dass Resident Evil 4 in PSVR2 das intensivste Spielerlebnis bietet – auf keiner Plattform ist der Horror so schrecklich wie hier.
Wer das Spiel aber unterwegs erleben möchte, hat im Playstation-Ökosystem neuerdings auch die Option, mit der Playstation Portal genau das zu tun – mit Einschränkungen. Denn dazu braucht es eine gute Internetverbindung, sodass die Portal eine Verbindung zur PS5 herstellen kann. Auf der Portal werden Spiele gestreamt, sie laufen nicht nativ.
In unserem Test zur Playstation Portal erfahrt ihr alles über den Handheld.
Wir haben Resident Evil 4 auf der Portal einige Stunden gespielt – mit größtenteils guten Ergebnissen. Wir haben aber auch einige Ruckler erlebt, die besonders in actionreichen Szenen recht störend sein können. Auch die Auflösung ging in einigen Momenten ein wenig in die Knie. Besonders dann, wenn wir uns nicht in unmittelbarer Nähe unseres Routers befunden haben, sind diese Probleme aufgefallen.
Das Handling mit der Playstation Portal jedoch ist ausgezeichnet. Da sie über die vollen Funktionen des Dualsense verfügt, haben wir hier die gleichen Steuerungsmöglichkeiten – und somit auch ein sehr gut zu kontrollierendes Spielerlebnis.
Fazit
Natürlich ist das Playstation-Ökosystem rein aufs Gaming ausgelegt. Die PSVR2 und Portal funktionieren nur mit einer Playstation 5, nicht mit dem PC. Wer all diese Plattformen nutzen möchte, muss aktuell etwa 1.400 Euro hinblättern. Wer absoluter Fan von Resident Evil und auch sonst VR-Spielen nicht abgeneigt ist, dem sei zumindest eine PS5 mit PSVR2 ans Herz gelegt.
Hier erlebt ihr das Resident Evil 4-Remake – und auch andere Teile der Reihe – am intensivsten und könnt erfahren, welchen Unterschied Gaming in VR machen kann.
Apple iPhone, iPad und iMac
Um unseren Test im Apple-Ökosystem zu beginnen, haben wir Resident Evil 4 zunächst auf dem iPhone 15 Pro Max ausprobiert. Aktuell sind nur die Chips der 15-Pro-Reihe stark genug, um AAA-Spiele nativ abspielen zu können. Optisch macht das Spiel auch durchaus etwas her.
Unseren Test des iPhone 15 Pro Max findet ihr hier.
Freilich erreicht es nicht den Detailreichtum der Version für die Playstation 5. Etwa in den Haaren der Spielfigur oder in Texturen erkennen wir deutliche Abstriche – die aber auf dem kleinen Display nicht sonderlich negativ ins Gewicht fallen. Die Performance bricht an besonders actionreichen Stellen hin und wieder ein, was sich durch Ruckler bemerkbar macht.
Dennoch: Auch auf dem iPhone macht Resident Evil 4 gehörig Spaß. Aber: Um das Spiel gut steuern zu können, brauchen wir Zubehör. Rein über das Display des iPhones zu steuern, ist nahezu unmöglich. Nicht nur verdeckt das Interface einen großen Teil des Displays, auch ist es in hektischen Situationen kaum möglich, die richtigen Tasten – oder Tastenkombinationen – zu treffen.
Um das iPhone als Handheld zu nutzen, empfehlen wir den Backbone, den wir um das Smartphone legen, um so mechanische Bedienelemente zu haben. Damit steuert sich Resident Evil 4 auf dem iPhone ohne Probleme.
Eine Alternative dazu ist, das iPhone lediglich als Display zu nutzen, nicht als Steuerelement. Dazu haben wir den Dualsense* per Bluetooth mit dem iPhone verbunden. Seit iOS 14.5 funktioniert das ohne Probleme. So können wir Resident Evil 4 perfekt steuern – eine Möglichkeit, die etwa auf Reisen im Zug eine gute Option ist. Einfach iPhone und Controller einpacken.
Noch besser funktioniert das allerdings mit dem iPad Pro mit M2-Chip. Die Performance ist hier nochmal deutlich besser als auf dem iPhone. Mehr Detailreichtum, stabile 30 Fps – hier ist die Grafik durchaus mit der auf der Playstation 5 zu vergleichen. Auch hier können wir die Steuerung über das Display absolut nicht empfehlen. Aber mit dem Dualsense haben wir die gleiche Kontrolle wie auf der PS5 – nur dass wir unser iPad überall mit hinnehmen können.
Als letzte Station unseres Tests haben wir Resident Evil 4 auf dem iMac mit M3-Chip ausprobiert. Wie zu erwarten ist die Performance auf dieser Plattform am besten. Gesteigerte Kantenglättung, keine Ruckler – dafür empfehlen wir aber eine Auflösung von 1080p. Wer in 4k zocken möchte, muss noch mit einigen Performance-Einbußen rechnen. Aber das dürften zukünftige Patches von Capcom zumindest teilweise beheben.
Unseren Test des iMac mit M3-Chip findet ihr hier.
Wie die Performance von Resident Evil 4 auf dem iMac oder Macbook ist, hängt natürlich auch davon ab, wie groß der Arbeitsspeicher ist. Je mehr Geld hier investiert wird, desto besser laufen die AAA-Spiele nativ auf dieser Plattform.
Fazit
Natürlich hinkt der Vergleich zwischen dem Playstation- und Apple-Ökosystem ein wenig – vor allem, weil die wenigsten sich wohl ein iPhone oder iPad als dedizierte Gaming-Plattform kaufen. Stattdessen dürfte das Spielen ein schöner Nebeneffekt sein – zumindest noch.
Denn es wird deutlich, dass Apple gerade viel Geld investiert, um im Gaming-Markt mitzumischen. Und die Aussicht, auf einem so portablen und multifunktionellen Gerät wie einem iPad zukünftig hochwertige Spiele ohne große Einbußen zocken zu können, ist durchaus interessant.
Wer also sowieso ein iPad oder iPhone der neuesten Generation hat, dem können wir ein Spiel wie Resident Evil 4 absolut empfehlen. Besonders auf Reisen oder für eine kleine Runde zwischendurch sind beide Geräte wunderbar geeignet – solange man das passende Zubehör im Form eines passenden Controllers oder Backbone-Zusatzes hat.
Hier hat uns besonders das iPad beeindruckt, auf dem das Spiel ohne größere Einbußen läuft und Resident Evil 4 somit auch an jedem Ort unterwegs gespielt werden kann. Denn eine Internetverbindung ist nach dem Runterladen nicht mehr nötig.
Auch einen iMac mit M3-Chip könnt ihr inzwischen gut zum Gaming nutzen. Natürlich werdet ihr hier nicht die gleichen Anpassungsmöglichkeiten wie mit einem Gaming-PC haben. Der iMac kommt schließlich fertig zusammengebaut. Dafür ist er dann aber auch so aufeinander abgestimmt, dass Spiele-Entwickler ihre Games genau auf diese Specs optimieren können.
Noch ist das Gaming im Apple-Ökosystem also eine tolle Nebensache. Aber eben auch eine Investition in die Zukunft. Denn es ist davon auszugehen, dass immer mehr Spiele für diese Plattformen portiert werden – besonders dann, wenn die Verkaufszahlen entsprechend sind.
Und sowohl mit neuen Hardware-Iterationen als auch mehr Erfahrung der Spielestudios dürfte Apple zukünftig ein valides Ökosystem fürs Gaming sein. Mit dem Vorteil, dass ihr alle Geräte auch für diverse andere Dinge nutzen könnt – während die Playstation allein fürs Spielen geeignet ist.